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Von Stöger zu Anfang: Die Chronologie der Trainersuche

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Markus Anfang wird zur neuen Saison Trainer des 1. FC Köln. Auch Bruno Labbadia stand zwischenzeitlich auf der Liste der Kölner Trainerkandidaten. (Foto: Imago/Eibner)

[nextpage title=”Veh lehnt Trainerposten ab und wird Sportchef”]

Der 1. FC Köln hat in der kommenden Saison einen neuen Trainer. Nach Peter Stöger und Stefan Ruthenbeck übernimmt Markus Anfang nun die Geschicke am Geißbockheim. Obwohl die Zeichen schon früh auf Anfang hindeuteten, standen auch andere Kandidaten auf der Kölner Trainer-Liste. 

Köln – Am 3. Dezember 2017 endete die Amtszeit von Peter Stöger und Manfred Schmid in Köln. Nach vier erfolgreichen Jahren musste das österreichische Duo nach einer Katastrophen-Hinrunde die Sachen packen. Schon Wochen, bevor Stöger letztendlich gehen musste, beschäftigte sich der Klub mit anderen Trainern. Schlussendlich entschied man sich in Köln für eine Interimslösung mit Stefan Ruthenbeck, damit ab der neuen Saison ein unverbrauchter Markus Anfang das Ruder übernehmen kann.

Schmadtke wollte einen neuen Trainer – und ging selbst zuerst

Statt Peter Stöger ging allerdings zunächst der sportliche Geschäftsführer Jörg Schmadtke von Bord. Am 23. Oktober 2017 stellte der 54-Jäjrige sein Amt zur Verfügung und kassierte trotzdem eine Abfindung in Höhe von 3,3 Millionen Euro (die sich inzwischen reduziert hat). Jörg Schmadtke sah sich zu diesem Zeitpunkt in seiner Arbeit handlungsunfähig – vor allem in der Trainerfrage. Trotz der schwachen Leistungen und geringen Punkteausbeute sah sich der Geschäftsführer außer Stande, Stögers Entlassung durchzusetzen. Nach der Niederlage in der Europa League in Borisov (0:1) und der Nullnummer im Heimspiel gegen Bremen wollte Schmadtke schließlich nicht länger zusehen und Bruno Labaddia als Notfall-Lösung verpflichten. Allerdings legte das FC-Präsidium ein Veto gegen den ehemaligen FC-Profi ein. Somit war der Trainer, der am Ende den VfL Wolfsburg zum Klassenerhalt führen sollte, auch nach der Trennung von Stöger keine Option mehr.

Wer wird Stögers Nachfolger?

Nach dem Ausscheiden von Jörg Schmadtke blieb Peter Stöger noch sieben lange Wochen im Amt, ehe er seinen Aufgaben entbunden wurde. Eine Woche später wurde Armin Veh am Geißbockheim vorgestellt – allerdings nicht als Trainer, sondern als Schmadtke-Nachfolger im Amt des Geschäftsführer Sport. Ursprünglich hatten die Geissböcke den einstigen Meistertrainer kontaktiert, um mit ihm über seine Arbeit als Trainer beim FC zu sprechen. Das bestätigte Veh zwar nie, sein Lächeln auf die Frage bei seinem Amtsantritt ließ aber kaum Raum für ein Nein.

Am Ende wurde der Fußballlehrer der neue Sport-Geschäftsführer und musste sich selbst mit der Trainerfrage beschäftigten. Während Stefan Ruthenbeck die Mannschaft zunächst interimsweise bis Weihnachten betreute, kam Veh schnell der Überzeugung, dass ein Neustart im Sommer nur mit einem noch unverbrauchten Trainer gelingen würde. Dennoch blieb die Frage, wer die Rückrunde als Trainer absolvieren würde.

[nextpage title=”Keller, Luhukay und eine verbaute Chance im Abstiegskampf”]

Eichin bringt Keller ins Gespräch

Zu Schmadtke-Zeiten hatte neben Labbadia auch Markus Weinzierl auf der Liste gestanden. Doch der ehemalige Augsburger und Schalke wollte sich mit Blick auf die Zweite Liga den FC nicht antun. Später soll der FC nach Jens Keller seine Fühler ausgestreckt haben, doch zunächst steckte dieser im Aufstiegskampf mit Union Berlin. Als Keller mangels Erfolg in Berlin freigestellt wurde, war der Weg zum Effzeh eigentlich frei. Kellers Berater Thomas Eichin deutete an, dass er perfekt ins Kölner Anforderungsprofil passen würde – doch beim Effzeh entschied man sich anders.

Die Namen Korkut, Luhukay und Storck

Während Markus Anfang als gebürtiger Kölner und Erfolgstrainer von Holstein Kiel immer wieder als Name über dem Geißbockheim schwebte, machten auch andere Gerüchte die Runde. So waren auch Tayfun Korkut, Jos Luhukay und Bernd Storck in der Verlosung um den Trainerposten. Marco Rose von RB Salzburg bestritt zwar einen Kontakt zum Effzeh, stand aber in jedem Fall auf der Liste der Geissböcke – allerdings noch aus der Vorsaison für den Posten des U21-Trainers. Dass Rose zu Höherem berufen ist, zeigte er in dieser Saison mit dem Einzug ins Europa-League-Halbfinale.

Während es ob der anfänglichen Erfolge von Stefan Ruthenbeck mit zehn Punkten aus vier Spielen zunächst ruhiger wurde in der Trainerfrage, schien dennoch alles früh auf Kiels Markus Anfang hinauszulaufen. Der Verdacht liegt nahe, dass sich der Effzeh auch Mitte der Rückrunde, als die Mannschaft kaum noch punktete, nicht für einen erneuten Trainerwechsel entschied, weil mit Anfang zur neuen Saison bereits alles klar war. Während der HSV und der VfL Wolfsburg noch einmal den Trainer wechselten und damit durchaus Erfolg hatten, blieben die Kölner bei ihrer Marschroute. Durch den Anfang-Deal hatte man sich beim FC in der Rückrunde so zumindest in Teilen der eigenen Handlungsfähigkeit im Abstiegskampf beraubt.

Der Abstieg beantwortet die letzten Fragen

Nach dem besiegelten Abstieg am 31. Spieltag wurden die Gerüchte um einen neuen Trainer schließlich wieder lauter. Es blieb dem Effzeh nichts anderes übrig, als endlich für Klarheit zu sorgen. Somit wurde am 12. April bekanntgegeben, dass Stefan Ruthenbeck nicht als Trainer bei den Profis bleiben wird. Die Anzeichen um Markus Anfang verdichteten sich zunehmend, und das obwohl der 43-Jährige mit Holstein Kiel noch mitten im Aufstiegskampf steckte. Doch auch die Bitte von Kiel, bis zum Saisonende für Ruhe in der Trainerfrage zu sorgen, half am Ende nichts. Fünf Tage nach dem Aus von Ruthenbeck wurde Markus Anfang als neuer Trainer der Geissböcke für die anstehende Zweitligasaison vorgestellt. Mit ihm kommt Tom Cichon als Co-Trainer an den Rhein. Unabhängig von Kiels Ligazugehörigkeit überweist der Effzeh dem Vernehmen nach eine Ablösesumme von rund einer Millionen Euro. Beide Trainer haben in Köln einen Dreijahresvertrag bis 2021 erhalten.

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