Der Auftaktsieg zum Saisonbeginn war für den 1. FC Köln von enormer Bedeutung. Nicht nur, weil das 2:0 in Bochum den ersten Druck von den Schultern der Spieler genommen hat. Sondern auch, weil die drei Punkte die gute Stimmung insgesamt aufrecht erhalten. Auch, dass der Effzeh noch viel Luft nach oben hat, könnte sich als wichtig erweisen.
Ein Kommentar von Marc L. Merten
Simon Terodde blieb 90 Minuten auf der Bank. Vincent Koziello schaute das ganze Spiel nur zu. Simon Zoller schmorte die volle Spielzeit in der Sonne neben seinen Teamkameraden. Matthias Lehmann saß neben Marco Höger und Frederik Sörensen nur auf der Tribüne. Benno Schmitz und Matthias Bader waren, weil verletzt, gar nicht erst nach Bochum gereist wie auch die Youngster Yann Aurel Bisseck, Chris Führich, Tim Handwerker und Nikolas Nartey.
Selbst die Ersatzelf könnte aufsteigen
Der 1. FC Köln verfügt über einen Kader, in dem die Ersatzspieler (Hauptmann, J. Horn, Koziello, Sobiech, Terodde, Zoller) vom Samstag bei anderen Zweitliga-Klubs zu den Leistungsträgern gehören würden. Freilich ist diese Besetzung ein Faustpfand, denn der FC ist auf fast allen Positionen nahezu gleichstark doppelt besetzt. Das birgt aber auch die Gefahr schneller Unzufriedenheit, nachdem viele Spieler in der Vorbereitung hart und gut gearbeitet hatten.
Umso wichtiger war für Trainer Markus Anfang und die Spieler – auch für die Ersatzspieler – am Samstag der erste Sieg im ersten Spiel. Mit nun zwei Heimspielen vor der Brust können die Geissböcke von einem perfekten Start in die Mission Wiederaufstieg träumen. Für das Selbstvertrauen, für die Stimmung im Team, für den Glauben an die eigene Stärke und für das Erreichen des Ziels wäre dies von unschätzbarem Wert. Ein Fehlstart in die Saison hätte frühe Zweifel aufkommen lassen am vollzogenen Umbruch. So aber geht der Effzeh mit breiter Brust in die nun anstehenden Heimspiele gegen Union Berlin und Erzgebirge Aue.
Konkurrenzkampf bleibt positiv angeheizt
Dass die Leistung des Effzeh am Samstag jedoch noch Luft nach oben ließ, dürfte sich ebenfalls als Motivation im Training entladen. Erstens, weil die bislang nominierten Startelf-Profis beweisen müssen, dass sie es noch besser können als bislang gezeigt. Zweitens, weil die Ersatzspieler ihre Chance wittern und so im Training weiter Gas geben werden. Der Konkurrenzkampf bleibt somit auf hohem Niveau, ohne dass sich einige Spieler hängen lassen werden, die vielleicht auf einen Einsatz gehofft hatten. Für Markus Anfang gibt es in den kommenden Wochen kaum Wichtigeres, als diese Gemengelage aus persönlichen Interessen der Spieler und dem Wert des Erfolgs der Mannschaft im Gleichgewicht zu halten. Dafür war der 2:0-Sieg in Bochum mindestens so viel wert wie die drei Punkte.
Hier kannst du über den 1. FC Köln diskutieren und dich mit anderen Usern austauschen. Bitte beachte dabei die Spielregeln in unserer Netiquette! Du findest sie hier und kannst sie jederzeit nachlesen. Viel Spaß!