Marco Höger im Testspiel in Wiesbaden. (Foto: GBK)

“Es hat nicht funktioniert!” Anfang mit deutlicher Kritik

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Das Testspiel des 1. FC Köln beim SV Wehen Wiesbaden sollte eigentlich die Chance für die zweite Garde sein, sich zu präsentieren, sich zu zeigen, sich mit einer guten Leistung zu empfehlen. Das ging gehörig schief. Erst die Schlussphase beim 1:1 (0:1) gefiel Markus Anfang etwas besser. Der FC-Coach fand danach deutliche Worte.

Aus Wiesbaden berichtet Marc L. Merten

Wenn ein Drittligist gegen den Tabellenführer der Zweiten Liga um ein Haar völlig verdient gewinnt, dann muss beim eigentlichen Favoriten einiges nicht rund laufen. Eigentlich wollte der 1. FC Köln gegen den SVWW demonstrieren, dass auch der zweite Anzug sitzt, der ja ebenso namhaft besetzt ist und eigentlich den Anspruch haben müsste, in der Zweiten Liga zum Stammpersonal zu gehören.

Zur Erinnerung – so lief der FC auf: Kessler – Bader (63. Schmitz), Sobiech, Sörensen, Horn – Lehmann (57. Guirassy) – Zoller, Höger, Koziello, Hauptmann – Cordoba

Doch das Ergebnis war ernüchternd. Bis zur 70. Minute konnte sich der 1. FC Köln keine einzige klare Torchance herausspielen. Der SV Wehen Wiesbaden hätte längst mit zwei oder drei Toren führen können, wenn nicht gar müssen. Der Drittligist hatte mehrere hochkarätige Chancen ausgelassen, die Latte getroffen, Thomas Kessler zu mehreren Paraden gezwungen und immerhin durch René Guder das verdiente 1:0 erzielt (29.).

Wenn es im Gesamtgefüge nicht klappt, muss ich darauf achten

Erst in den letzten 20 Minuten fanden die Geissböcke, auch dank der Hereinnahme von Serhou Guirassy, in Ansätzen zu ihrem Spiel. Erst traf Guirassy mit einem Freistoß die Latte (70.), dann vergab Jhon Cordoba nach einer Flanke von Jannes Horn, ehe der Kolumbianer nach einer Hereingabe von Benno Schmitz sehenswert zum Ausgleich traf (83.). Vincent Koziello hätte dann sogar noch den Siegtreffer erzielen können. Doch das hätten die Kölner an diesem Abend nicht verdient gehabt.

Entsprechend deutlich fiel das Fazit von Trainer Markus Anfang nach der Partie aus. “Es ging darum, ob es funktioniert oder ob es nicht funktioniert. Und es hat in der ersten Halbzeit nicht funktioniert, weil sich zwei, drei Spieler nicht dran gehalten haben”, sagte der FC-Coach und bemängelte die taktische Disziplin einiger Spieler. Angesprochen auf den Torschützen Cordoba, dem der Treffer gut getan haben dürfte, sagte Anfang: “Ein Spieler kann am Ende acht Tore schießen, wenn es aber im Gesamtgefüge nicht geklappt hat, muss ich darauf achten.” Ob er damit explizit den Stürmer meinte oder dieser nur das Beispiel für die fehlende taktische Konsequenz, blieb offen.

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Diverse Spieler mit großen Problemen

Klar ist nach diesem Spiel in Wiesbaden aber, dass es die meisten der eingesetzten Spieler schwer haben werden, sich für die kommenden Spiele zu empfehlen. Denn das hätten sie am Donnerstagabend in Wiesbaden tun müssen, taten es aber nicht. Das stellte auch Anfang heraus. “Jeder hatte die Möglichkeit aufzuzeigen, ob er es verstanden hat und wie er es umsetzt. Jeder wird daran gemessen.”

Doch die Fehlerquote war bei vielen Spielern viel zu hoch. Matthias Lehmann leistete sich diverse Fehlpässe im Mittelfeld. Vincent Koziello trennte sich immer wieder zu spät vom Ball. Simon Zoller kassierte von seinem Trainer einen lautstarken Rüffel, nachdem er zum wiederholten Male auf Rechtsaußen nicht den Weg nach vorne, sondern in die Mitte oder nach hinten anvisiert hatte. Cordoba brauchte 70 Minuten, um sich eine Torchance zu erarbeiten. Frederik Sörensen verlor nicht nur vor dem 0:1 den entscheidenden Zweikampf.

Jeder Spieler weiß, wie es ablaufen soll

Teils, so Anfang, seien die Abstimmungsprobleme der Aufstellung geschuldet gewesen. “Wir wollten alle Spieler spielen lassen, die zuletzt weniger Einsatzzeit bekommen haben”, sagte der FC-Coach. So hatte mit Lehmann, Höger, Koziello und Hauptmann vier zentrale Mittelfeldspieler auf dem Platz gestanden, von denen Hauptmann über die linke Seite kam, Lehmann auf der Sechs agierte, aber auch Höger sich zwischenzeitlich fallen ließ, um Jannes Horn über links weiter nach vorne zu schieben. Das funktionierte aber praktisch nie, sondern erst, als Anfang mit dem Wechsel Guirassy für Lehmann den Franzosen auf die linke Seite stellte, Hauptmann ins offensive Zentrum zog und Höger auf die Sechs. “Das war auch dem geschuldet, dass wir alle Spieler spielen lassen wollten. Aber es ist auch klar: Jeder Spieler weiß, wie es ablaufen soll.”

Halbwegs versöhnlich stimmte den FC-Coach dann aber zumindest die Schlussphase, in der sich die Kölner dann begannen mehrere Möglichkeiten herauszuspielen. “Da haben wir besser nach vorne gespielt.” Ein Problem blieb jedoch über die 90 Minuten erhalten: die Restverteidigung und das Abfangen von Kontern. Das gelang zu keiner Zeit. “Da hatten wir Schwierigkeiten und haben viele Konter zugelassen.” Daran will Anfang in den kommenden Tagen und Wochen vermehrt arbeiten, denn dieses Probleme hatte sich auch schon in der Liga gezeigt – mit dem Stammpersonal.

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