Armin Veh und Alexander Wehrle führen seit Dezember 2017 gemeinsam die FC-KGaA. (Foto: Mika Volkmann)

Kritik an Veh! Konflikt um Mitgliederrat schwelt weiter

[nextpage title=”Wie kam es zu Vehs Ausbruch?”]

Armin Veh wusste wohl schon in dem Moment, als er die Schelte in Richtung Stefan Müller-Römer und den Mitgliederrat aussprach, dass er mit dem Echo würde leben müssen. Dieses ist am Mittwoch wie erwartet ausgefallen. Zwar bekam der Geschäftsführer des 1. FC Köln auch Zuspruch, doch die betroffenen Personen übten deutliche Kritik.

Köln – Was war passiert? Armin Veh war nach dem 2:1-Sieg über Ingolstadt von den Medienvertretern nach der Ernennung von Jörg Jakobs in den Aufsichtsrat der KGaA des 1. FC Köln gefragt worden. Veh fand lobende Worte für die Personalie, schaltete dann aber auf Angriff und nagelte gegen den Mitgliederrat. Ein Gremium von “Vollamateuren”, insbesondere Stefan Müller-Römer sei “unerträglich” und gehöre einer Gruppe an, die “den Verein übernehmen” wolle.

Drastische Worte nur zwei Tage, nachdem Alexander Wehrle im Express noch einen sachlichen Umgangston auf allen Seiten eingefordert hatte. Doch diese Zeiten sind beim Effzeh aktuell passé, es herrscht seit Wochen ein erbitterter Kampf um die Macht und die Zukunft des Vereins. Das dürften auch in Teilen die Hintergründe des Veh’schen Ausbruchs gewesen sein. Denn klar wurde am Mittwoch zumindest, dass sich Veh über die Zweifel geärgert hatte, die der Mitgliederrat offenbar hinsichtlich der Nominierung Jakobs’ an den Vorstand herangetragen hatte.

Das Problem: die fließenden Übergänge der Geschäftsbereiche

Darüber hinaus sollen Veh und Wehrle seit Wochen mit Argusaugen beobachten, wie sich die Dinge auf der Mitgliederversammlung (10. Oktober) entwickeln könnten. Mindestens zwei aktuelle Mitgliederräte streben an, das eigene Gremium zu stärken, damit dieses künftig als eine Art zweiter Aufsichtsrat über die Geschäftsführung der in der KGaA ausgelagerten Lizenzspielerabteilung wachen kann. Veh und Wehrle müssten dann auch dem Mitgliederrat direkt reportieren. Ein Vorgang, der dem Vernehmen nach aber selbst dem kritisierten Müller-Römer zu weit gehen würde. Doch Müller-Römer wird von Vorstand und Geschäftsführung offenbar dieser Strömung im Verein zugerechnet.

Dabei ist es ohnehin ein überaus heikles Thema, weil sich schon länger beide Seiten gegenseitig immer wieder in die Belange der anderen Seite einmischen wollen, dürfen oder müssen – je nach Sichtweise. Während sich Wehrle in den letzten Monaten häufig zu Vereinsthemen äußerte, obwohl er als Geschäftsführer der KGaA auf dem Papier nicht dafür zuständig ist, sind die Übergänge der Geschäftsbereiche freilich fließend.

[nextpage title=”Müller-Römer schweigt: Wie reagiert der Mitgliederrat?”]

Müller-Römer schweigt – Kim spricht

Die Stadionfrage beispielsweise genauso wie der Ausbau des Geißbockheims sind Themen, die vom Verein vorangetrieben, von der KGaA aber maßgeblich geplant und finanziert werden. Der Spielbetrieb der Profis hingegen obliegt alleine dem Geschäftsbereich Armin Vehs und wird vom Aufsichtsrat (künftig mit Jakobs) und vom Vorstand kontrolliert. Weil diese Kontrollorgane in der letzten Saison aber krachend versagt hatten, steht diese Struktur aktuell im Scheinwerferlicht der Kritiker.

Vehs Ausbruch dürfte also in dieser Gemengelage ein emotionaler Einblick in die Gemütslage der Geschäftsführung gewesen sein. Während seine Äußerungen in den einschlägigen Fan-Foren zwar auch Fürsprecher hatte, wurde die Wortwahl mehrheitlich scharf kritisiert. Während sich Veh am Mittwoch nicht mehr weiter äußern wollte und auch Müller-Römer keine Replik abgab, übernahm dies für den Mitgliederrat Ho-Yeon Kim.

Der langjährige Mitgliederrat erklärte dem Express: “Weil Stefan Müller-Römer und Carsten Wettich persönlich angegriffen wurden, spreche ich heute für unser Gremium. Die Äußerungen von Herrn Veh sind völlig deplatziert. Er hat als Geschäftsführer der KGaA mit dem Verein nichts zu tun. Wir sind keine Vollamateure, sondern stehen mitten im Leben und sind erfolgreich. Ich weiß mit welchem Engagement Stefan und Carsten für den Verein aktiv sind. Als Vertreter unseres Gremiums sollen sie kritische Fragen stellen. Gerade nach den kürzlichen Äußerungen von Herrn Wehrle zum respektvollen Umgang wundern mich die persönlichen Angriffe doch sehr.”

Nach GBK-Informationen soll es zumindest einen ersten Austausch am Mittwoch zwischen Veh und Mitgliedern des Mitgliederrates gegeben haben. Es wurde also zumindest miteinander geredet. Das war in den letzten Wochen nur noch selten der Fall. Beide Seiten müssen noch zwei Wochen durchhalten. Dann steigt der Showdown an der Mitgliederversammlung. In der Nacht vom 10. auf den 11. Oktober werden dann alle Seiten wissen, wie der FC sich künftig aufstellen wird.

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