Werner Spinner, Christoph Daum und Wolfgang Overath. (Fotos: MV, EB)

Overath, Daum, Spinner: Die Wochen der FC-Jubilare

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In diesen Wochen feiern gleich mehrere Persönlichkeiten des 1. FC Köln runde Geburtstage und Jubiläen. Am 29. September wurde Wolfgang Overath 75 Jahre alt. Am heutigen 24. Oktober feiert Christoph Daum seinen 65. Geburtstag. Und am 30. Oktober wird Werner Spinner seinen 70. Geburtstag begehen. Drei prägende FC-Figuren unterschiedlichster Art.

Wolfgang Overath – einer der Größten des FC

Wolfgang Overath ist eine lebende Legende. Der heute 75-Jährige gilt als eines der größten Idole des 1. FC Köln, wurde mit Deutschland 1974 Weltmeister und war einer der besten Mittelfeldspieler, die Fußball-Deutschland je hatte. Was zuletzt lange Jahre Cristiano Ronaldo gegen Lionel Messi und Real gegen Barca war, hieß damals Wolfgang Overath gegen Günter Netzer, Köln gegen Gladbach.

Jeder FC-Fan kennt Overaths Vita: die 409 Bundesliga-Spiele und 84 Tore (darunter das erste Bundesliga-Tor der FC-Historie), die 81 Länderspiele, die drei Weltmeisterschaften mit dem Titel 1974, die Deutsche Meisterschaft 1964, die Pokalsiege 1968 und 1977, aber auch die Trennung im Sommer 77 vor der großen Double-Saison. Später die Rückkehr als Präsident im Sommer 2004, die Amtszeit, die zwar von der Rückkehr in die Bundesliga geprägt war, aber auch von Irrungen und Wirrungen bis zum Rücktritt auf der legendären Mitgliederversammlung 2011, die Jahre des Fernbleibens aus Müngersdorf, die Rückkehr ins Stadion.

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Nun ist Overath 75 Jahre alt, seine Frau Karin und deren drei Kinder entdecken in den gebürtigen Siegburger noch immer jeden Tag jenen Ehrgeiz, der aus frühester Kindheit in ihm erwachsen war, ihn zu einem der besten Fußballer des Landes gemacht hatte, ebenso wie später zu einem erfolgreichen Geschäftsmann im Immobilienwesen. Noch heute unterstützt Overath Obdachlose, hilft Bedürftigen, spielt Fußball in seiner Altherrenmannschaft, trägt den Geissbock nicht nur auf der Brust, sondern im Herzen. Wolfgang Overath, eines der größten Idole der FC-Historie, ist Ende September 75 Jahre alt geworden.

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Christoph Daum – was kommt noch?

Zehn Jahre jünger als Wolfgang Overath ist Christoph Daum am Mittwoch geworden. Was nicht heißt, dass sich Daum zum alten Eisen zählen lassen will. Bis 2017 trainierte er noch Rumänien, fünf nationale Meistertitel holte er im Laufe seiner Karriere in drei Ländern. Er war ein Held in Köln, ein Held in Stuttgart, ein Held in Istanbul. Er war ein innovativer, lauter, emotionaler, polarisierender, verbissener Trainer. Wobei ihm das “war” nicht gefallen würde, er will es noch immer sein.

In der DDR geboren, in Duisburg aufgewachsen, in Köln an der Sporthochschule studiert, schon damals an den “pädagogischen und psychologischen Maßnahmen eines Fußballtrainers” (Titel seiner Diplomarbeit) interessiert. Daum wurde Trainer, konnte gar nicht anders, wie er später einmal sagte, musste es einfach versuchen, bei den FC-Amateuren, mit denen er noch als Spieler deutscher Amateurmeister geworden war. Später, ab 1986, wurde er erstmals Chefcoach der FC-Profis. Bundesliga-Dritter, dann Vizemeister, gleich zweimal. Bayern-Jäger. Daums ewiger Traum, die Roten aus München zu schlagen. Daums Trauma. Nicht nur wegen seiner Feindschaft zu Uli Hoeneß.

Mit Köln blieb es ihm verwehrt, mit Stuttgart gelang es ihm ein einziges Mal, mit Leverkusen erlitt nicht nur Daum, sondern auch die Werkself einen Knacks. Die Schmach von Unterhaching, die Schmach des Nicht-Bundestrainers, die anschließenden Jahre im Ausland, ehe Wolfgang Overath ihn zum 1. FC Köln zurückholte. Von FC-Präsident Dietmar Artzinger-Bolten einst entlassen, von Overath zur Rückkehr überredet, von selbst schließlich wieder gegangen. Seitdem hat Daums Trainerglanz an Leuchtkraft verloren. Brügge, Bursaspor, Rumänien – und doch soll dies noch nicht das Ende des fußballverrückten Trainers gewesen sein. Wohin es ihn wohl verschlägt?

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Werner Spinner – die Nummer neun beim FC

Sie hießen Kremer, Müller, Maaß, Weiand, Artzinger-Bolten, Hartmann, Caspers und Overath: Seit 2012 heißt der neunte Präsident des 1. FC Köln Werner Spinner. Fünfeinhalb Jahre ist der 69-Jährige nun im Amt, der am kommenden Dienstag 70 Jahre alt wird. Am Ende seiner aktuellen Amtszeit, im Herbst 2019, wird Spinner sechseinhalb Jahre im Amt sein und damit länger als die Hälfte seiner Vorgänger.

Als Werner Spinner am 23. April 2012 zum Präsidenten gewählt wurde, stand der Effzeh nach 32 Spieltagen unter Interimscoach Frank Schaefer auf Position 16. Zwei Wochen später standen der Abstieg und die Schwarze Wand in der Südkurve, der finanzielle K.o. war ein realistisches Szenario. Es folgte ein sportlicher und wirtschaftlicher Aufschwung über fünf Jahre, den Spinner mit seinem Vorstand einleitete. In dieser Zeit wuchs der Verein wie nie zuvor. Die Mitgliederzahl verdoppelte sich von knapp über 50.000 auf rund 105.000 Mitglieder. Die Gesundung des Klubs, vor allem finanzieller Natur, wird ein wichtiger Teil der Ära Spinner bleiben.

Im Februar 2018 musste der ehemalige Vorstand der Bayer AG einen gesundheitlichen Rückschlag hinnehmen. In einer komplizierten Herz-Operation wurden ihm mehrere Bypässe gelegt. Nach mehreren Monaten kehrte Spinner schließlich in sein Amt zurück und bestätigte, seine Amtszeit in jedem Fall bis Herbst 2019 wahrnehmen zu wollen. Ob der gebürtige Kölner zu einer weiteren Amtszeit bereit wäre, ist aktuell nicht bekannt. Am 17. November wird der 1. FC Köln auf einer Gala den 70. Geburtstag des Klubs begehen. Dann wird auch Spinner persönlich feiern können.

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