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Wie steht der neue Mitgliederrat zum Vorstand?

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Der 2018 gewählte Mitgliederrat in der Lanxess Arena. (Foto: Ligafoto)

Nur zwölf Kandidaten umfasst der neue Mitgliederrat des 1. FC Köln. Nach vormals 14 Gremiumsmitgliedern schafften am Mittwoch nur zwölf die Hürde von mehr als 50 Prozent an “Ja”-Stimmen. Der Vorstand der Geissböcke muss sich nun auf harte Diskussionen einstellen. Denn der neue Mitgliederrat sieht das Präsidium mehrheitlich kritisch.

Köln – Einer der Gewinner der Mitgliederversammlung 2018 des 1. FC Köln war sicher eine Überraschung: Stefan Müller-Römer. Der Vorsitzende des letzten Mitgliederrates war von vielen Mitgliedern in der Lanxess Arena zu Beginn der Veranstaltung am Mittwochabend noch ausgebuht worden. Am Ende des Abends wurde er gefeiert.

Müller-Römer hatte sich wohl an seinen Beruf als Anwalt erinnert und sich während des Abends zu keiner Zeit aus der Reserve locken lassen. Stattdessen parierte er die Angriffe des Vorstands und seiner Kritiker im Saal ruhig, die eigene Kritik trug er sachlich und nüchtern vor. In einer angespannten Atmosphäre in Köln-Deutz überzeugte er damit am Ende so viele Mitglieder, dass Müller-Römer bei der Wahl zum Mitgliederrat sogar sein persönlich bestes Wahlergebnis einfuhr.

Wer werden die Vorsitzenden?

Das Müller-Römer’sche Ergebnis war für den Vorstand ein klares Signal, dass es in den kommenden Monaten nur mit dem Anwalt und dessen Unterstützern im Mitgliederrat gehen wird. Denn dieser setzt sich künftig aus zwölf Mitgliedern zusammen, von denen mindestens acht in den letzten Wochen mehr oder weniger offen ihre deutliche Kritik am amtierenden Vorstand geübt hatten. Hatte der Vorstand noch darauf gehofft, den Mitgliederrat künftig auf seiner Seite zu haben, verlor er stattdessen mehrere Unterstützer aus dem bisherigen Gremium.

Interessant wird nun die Wahl der zwei Vorsitzenden des Gremiums sein. Die nominell besten Ergebnisse am Mittwochabend erzielten Ho-Yeon Kim und Christian Hoheisel sowie Carsten Wettich. Da sich aber auch Müller-Römer als Gewinner sehen darf, könnte es bei der bisherigen Besetzung des Vorsitzes durch Müller-Römer und Wettich bleiben. Zwar wäre ein Wechsel an der Spitze des Gremiums ein Zeichen des guten Willens, um im Dialog mit dem Vorstand einen Wandel zu erreichen. Andererseits wurde der Mitgliederrat durch die Wahl am Mittwoch gestärkt, und das nicht nur, weil ein Antrag des Vorstands auf Satzungsänderung abgeschmettert wurde.

Dieses Nein-Votum der Mitglieder hatte am Mittwoch bestätigt, dass dem Mitgliederrat das alleinige Vorschlagsrecht für ein Präsidium vorbehalten bleibt. Wäre der Antrag des Vorstands angenommen worden, hätte es künftig ein alternatives Vorstandsteam leichter gehabt, sich zu formieren und sich zu einer Kampfkandidatur aufzustellen. So aber bleibt die Entscheidungsgewalt weitgehend in der Hand des Mitgliederrates. Und dieser ist aktuell dem amtierenden Vorstand nicht gewogen.

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