Der 1. FC Köln ist auch im dritten Zweitligaspiel in Folge sieglos geblieben. Im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim liefen die Geissböcke früh einem Rückstand hinterher, bekamen zwei Elfmeter nicht, zudem hätte es mindestens eine Rote Karte geben können. Serhou Guirassy traf zwar noch zum 1:1 (0:1), doch der Zähler machte am Ende niemanden beim FC glücklich.
Aus Müngersdorf berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Zwei Spiele ohne Sieg, Kritik an der Offensive, die Tabellenführung am Freitagabend an den Hamburger SV abgegeben: Für den 1. FC Köln ging es am Samstag gegen den 1. FC Heidenheim darum, wieder in die Spur zu finden und vor heimischem den dritten Heimsieg der Saison einzufahren.
Ausgangslage
Louis Schaub und Marco Höger wurden fit und standen am Samstagmittag in der Startelf des 1. FC Köln. Markus Anfang setzte auf Dominick Drexler als Linksaußen, stellte Marcel Risse als Pendant nach rechts, Salih Özcan neben Schaub ins offensive Zentrum und zog Jonas Hector wieder nach links hinten. Derweil musste der 1. FC Heidenheim auf Sieben-Tore-Stürmer Robert Glatzel verzichten, doch als Tabellenachter mit 15 Punkten nach zehn Spielen kam das Team von Trainer Frank Schmidt mit viel Selbstbewusstsein ins RheinEnergieStadion.
Moment des Spiels
In der 45. Minute kochten die Emotionen hoch. Erst verlor Marco Höger den Ball und Jonas Hector zog daraufhin gegen Sebastian Griesbeck von hinten durch. Für Schiedsrichter Tobias Stieler nur ein taktisches Foul, doch der FC-Kapitän hätte sich nicht beschweren können, wenn er dafür vom Platz geflogen wäre. Gleiches galt nur wenige Sekunden später für Niklas Dorsch, der Salih Özcan an der Seitenlinie so übel umtrat, dass dieser ausgewechselt werden musste. Auch da zeigte Stieler nur Gelb, obwohl Rot sicher angebracht gewesen wäre. So ging es unter Pfiffen für den Referee, aber auch für die Leistung der Geissböcke, in die Kabine.
Die wichtigsten Szenen
Das Spiel hatte kaum begonnen, da hatte der FC Glück. Höger verlor den Ball im Zentrum, kassierte eine Gelbe Karte wegen taktischen Foulspiels und der Freistoß von Marc Schnatterer landete auf dem Tornetz der Kölner (2.). Fünf Minuten später jubelte Köln – doch zu früh. Denn bei einem Lupfer von Salih Özcan war Louis Schaub zu früh gestartet, weshalb sein Tor wegen Abseits nicht zählte (7.). Auf der Gegenseite jubelten dafür die Gäste (9.). Erste Ecke für Heidenheim nach einem Fehler von Jonas Hector. Und der Nationalspieler war es dann auch, der Timo Beermann nicht eng genug deckte und diesen zur Führung einköpfen ließ. Der frühe Rückschlag für den Effzeh – wie würde Köln reagieren? Hector verpasste die sofortige Wiedergutmachung mit einem Volleyschuss aus zwölf Metern. Simon Terodde brachte nicht genug Druck und Präzision hinter seinen Kopfball (14.). Und auch Risse mit einem spektakulären Drehschuss (29.) und Drexler (34.) konnten das frühe 0:1 nicht korrigieren. Chancen waren zwar da, spielerisch überzeugen konnte der FC aber nicht, und so hörte man nach einer halben Stunde vereinzelte Pfiffe in Müngersdorf. Schiedsrichter Stieler sorgte dann mit einem zurückgenommenen Freistoß (war für den FC gepfiffen worden, aber Risse gab zu, nicht berührt worden zu sein) für hitzige Diskussionen auf dem Rasen, die sich sofort auf das Spiel übertrugen – und kurz vor der Pause in zwei Fouls entluden, wonach Özcan ausgewechselt werden musste.
Für ihn kam zur zweiten Hälfte Serhou Guirassy, Heidenheim nahm den Rot-gefährdeten Dorsch vom Feld. Köln legte sofort los und drängte auf den Ausgleich, doch Guirassy (46.), Risse (47.) und Terodde (50.). konnten gute Chancen nicht nutzen. Danach begann Heidenheim zu kontern, Köln hatte Glück, sich den Ball bei einem Rückpass auf Horn nicht selbst ins Netz zu legen. Dort aber lag das Leder dann auf der anderen Seite – nach einer Risse-Flanke köpfte Guirassy gegen die Laufrichtung von FCH-Keeper Müller ins Tor (58.). Nur zwei Minuten später verwehrte Stieler dem FC einen klaren Elfmeter, nachdem Drexler im Strafraum von hinten umgestoßen wurde. Schon in der ersten Hälfte hätte Terodde einen Strafstoß erhalten können, dieses Mal war die Situation aber klarer. Dennoch blieb die Pfeife des Mannes in Schwarz stumm. Doch der FC machte jetzt Dauerdruck, spielte offensiv viel besser als in Hälfte eins. Risses Schuss im Strafraum wurde abgeblockt, Guirassy scheiterte mit einem Freistoß an Müller. Köln hatte aber auch Glück, verteidigte einige Konter nicht gut. In der Schlussphase setzte Anfang dann auf Sieg, nahm Cordoba in die Partie für Rechtsverteidiger Schmitz. In der 83. Minute hätte es beinahe gefruchtet. Cordoba gewann einen Ball, spielte raus zu Drexler, und dessen Flanke hätte Guirassy mit einer Direktabnahme beinahe verwandelt. Zwei Minuten vor Schluss zog Risse einen Freistoß knapp über die Latte, in der Nachspielzeit konnte Hector einen letzten Angriff nicht sauber abschließen. Dann war das Spiel vorbei. Der FC hatte zwar die Niederlage abgewendet und vorübergehend wieder die Tabellenspitze erklommen. Zum dritten Heimsieg hatte es aber nicht gereicht.
Fazit
Zum Freuen: Gute Reaktion des FC in Hälfte zwei.
Zum Ärgern: Der FC jetzt seit drei Spielen sieglos.
Mann des Tages: Der überaus schwache Schiedsrichter Stieler
Aufstellung
Horn – Schmitz (79. Cordoba), Meré, Czichos, Hector – Höger – Risse, Schaub, Özcan (46. Guirassy), Drexler (87. Hauptmann) – Terodde
Tore
0:1 Beermann (9.)
1:1 Guirassy (58.)
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