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Angstgegner aus Fürth? Das erwartet den FC am Samstag

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Daniel Keita-Ruel gehört zu den Toptorjägern der 2. Liga. (Foto: Imago/Zink)

Der 1. FC Köln gegen Greuther Fürth – ein Spitzenspiel? Tabellarisch gesehen, ja. Der Zweite gegen den Sechsten, und weil es am kommenden Spieltag kein offizielles Montagabend-Spitzenspiel gibt, fällt dieses Prädikat eindeutig auf das Duell des Effzeh gegen die Kleeblätter. Auch, weil Fürth im Fall eines Sieges bis auf einen Punkt an die Geissböcke heranrücken könnte.

Köln – Die TV-Kommentatoren kommen heute kaum noch um diesen Spruch herum: “Greuther Fürth führt.” Nur die Wenigsten wissen, dass dieses Wortspiel auf “Die Heldensage vom heiligen Ewald” der “Wise Guys” zurückgeht, die dieses Lied nach dem Aufstieg in der Saison 1999/2000 geschrieben hatten. Dort heißt es:

“Kickers Stuttgart spielt nicht toll
Köln haun sie die Bude voll
Köln spielt gegen Greuther Fürth
Greuther führt.”

Angstgegner aus Mittelfranken?

In eben jener von den “Wise Guys” besungenen Aufstiegssaison liegen Text und Realität jedoch auseinander. Einem 0:0 im Hinspiel folget ein 2:2-Unentschieden in Müngersdorf. Damals ging der Effzeh mit 2:0 in Führung, unter anderem durch einen Treffer von Ralf Hauptmann, dessen Sohn 18 Jahre später ebenfalls gegen Greuther Fürth im Kader der Geißböcke stehen dürfte.

Insgesamt hat der Effzeh in der Gesamtbilanz die Nase deutlich vorne: In 16 Begegnungen konnten die Kölner bei sieben Unentschieden und nur zwei Niederlagen sieben Siege einfahren. In den letzten Jahren hat sich das Kleeblatt allerdings eher zu einem Angstgegner der Geißböcke entwickelt: Von den letzten fünf Duellen konnte der Effzeh kein einziges gewinnen. In den letzten vier Aufeinandertreffen trennten sich die beiden Mannschaften immer mit einem Remis, 2007 entführten die Fürther mit einem 2:0-Erfolg sogar drei Punkte aus Müngersdorf.

Der letzte Kölner Sieg liegt lange zurück

Thomas Broich und Milivoje Novakovic heißen die letzten Torjäger, die den 1. FC Köln gegen die Mittelfranken zu einem Sieg geschossen haben. Dieser liegt aber mittlerweile schon 12 Jahre zurück: Am 26. November 2006 siegte der FC, damals unter Interimstrainer Holger Gehrke, mit 2:1 in Fürth. Sucht man nach dem letzten Heimsieg der Kölner, muss man sogar noch ein Jahr weiter zurückgehen: Im April 2005 schickte die damalige Elf von Trainer Huub Stevens die SpVgg mit 3:2 wieder nach Hause. Die Torschützen von damals: Matthias Scherz mit zwei Treffern und Lukas Podolski. Doch seither herrscht in Müngersdorf Torflaute gegen die Grün-Weissen: In den drei folgenden Heimspielen gelang den Kölnern nur noch ein einziger Treffer. Zwei Mal endeten die Partien torlos, einmal ging es mit einem 1:1 vom Platz. Insgesamt ist die Begegnung mit Greuther Fürth für den 1. FC Köln sowas wie ein Klassiker im Unterhaus: 14 Mal standen sich Greuther Fürth und der Effzeh in der 2. Liga gegenüber. Gegen keine andere Mannschaft haben die Geißböcke so viele Spiele in der Zweiten Liga absolviert.

Was erwartet die Kölner 2018?

Vier Jahre nach dem 1:1-Unentschieden in der Aufstiegssaison (Kevin Wimmer brachte den FC in Führung, ehe Klirr Azemi kurz vor dem Ende zum Ausgleich traf) begrüßen die Kölner am Samstag erneut das in dieser Saison starke Kleeblatt in der Domstadt. Nur vier Punkte liegen die Fürther aktuell hinter dem Effzeh und könnten im Falle eines Sieges bis auf einen Zähler heranrücken. Mit Daniel Keita-Ruel haben die Gäste mit acht Treffern zudem den aktuell drittbesten Torjäger der Zweiten Liga in ihren Reihen. Und der 29-jährige ist in Köln kein Unbekannter: In der letzten Saison spielte Keita-Ruel noch für den Drittligisten Fortuna Köln und erzielte dort 15 Treffer für die Südstädter.

Vor allem die Moral des Gegners ist beeindruckend: Gegen Arminia Bielefeld lag die SpVgg zur Halbzeit mit 0:2 zurück und drehte die Partie noch in einen 3:2-Sieg. Gegen den VfL Bochum gelang der Mannschaft in der Nachspielzeit noch der Ausgleich und auch am letzten Spieltag gegen Magdeburg drehten die Mittelfranken die Partie in der Schlussphase von einem 1:2 noch in einen 3:2-Sieg. Seit dem Spiel in Bielefeld konnten die Fürther zwar auswärts nicht mehr gewinnen (0:2 in Darmstadt und 0:4 bei Union Berlin), dennoch läuft es bereits jetzt auswärts besser als in der Vorsaison: In sieben Auswärtsspielen holten die Fürther zehn Zähler, in der gesamten letzten Saison waren es ingesamt nur neun. Die Kölner hingegen haben in ihrer Heimbilanz nach elf Punkten aus sieben Spielen als selbsternannter Aufstiegsfavorit noch Luft nach oben. Nach dem 8:1-Erfolg gegen Dynamo Dresden kann der FC allerdings mit frischem Wind in die kommenden drei Heimspiele vor der Winterpause gehen.

Außerdem werden sich die Kölner morgen auf eine harte Gangart des Gegners einstellen müssen: Kein Team hat in dieser Saison so viele Gelbe Karte kassiert wie Fürth (34). Zwar blieb die Spielvereinigung bislang (im Gegensatz um FC) noch ohne Platzverweis. Doch die Spieler von Trainer Damir Buric gehen ordentlich zur Sache. Etwas, das den Geissböcken schon häufiger in dieser Saison gar nicht schmeckte – wie zuletzt in Darmstadt.

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