Den entscheidenden Elfmeter verwandelt ausgerechnet der Ex-Kölner Mark Uth. (Foto: Mika Volkmann)

Handballer Uth: Erst kein Platzverweis, dann das Siegtor

Mark Uth hat in dieser Woche bestätigt: Wäre alles nach seinem Willen gelaufen, wäre der heutige Nationalstürmer im Sommer 2017 von der TSG 1899 Hoffenheim zum 1. FC Köln gewechselt. Alles kam anders – für den gebürtigen Kölner und für seinen Herzensklub, den er am Mittwoch aus dem DFB-Pokal schoss.

Köln – Eigentlich war es eine gruselige Leistung, Halloween angemessen. Der FC Schalke 04 schwach wie zuletzt häufiger, spielerisch beschränkt, dem 1. FC Köln in fast allen Belangen unterlegen. Mittendrin: Mark Uth, selten gefährlich, keine Abschlüsse, technische Mängel, kaum ins ohnehin krankende Schalker Angriffsspiel eingebunden.

Und doch durfte Uth ganz persönlich am Mittwochabend in Müngersdorf jubeln. Gegen den FC, für den Uth einst 41 Regionalliga-Spiele in der zweiten Mannschaft absolvierte, versenkte der Rechtsfuß den letzten und entscheidenden Elfmeter zum Sieg für Königsblau. “Ich will den Elfmeter für mich persönlich nicht zu hoch hängen, aber es tut gut, der Mannschaft damit weitergeholfen zu haben”, sagte Uth über sein erstes Pflichtspieltor für seinen neuen Arbeitgeber, zu dem er in diesem Sommer ablösefrei gewechselt war. Hätte Hoffenheim im Sommer 2017 nicht auf den Vertrag des heute 27-Jährigen gepocht, wäre möglicherweise die Karriere des Spielers und das Schicksal des 1. FC Köln gänzlich anders verlaufen.

Uth gibt zu: Es war Gelb-Rot!

So trafen Spieler und Klub am Mittwochabend aufeinander und gingen erneut mit einem Magengrummeln wieder auseinander. Der Effzeh hatte erneut nicht bekommen, was er sich erhofft hatte – den Einzug ins Achtelfinale. Uth dagegen kam mit einem blauen Auge davon. Denn dass der Angreifer überhaupt im Elfmeterschießen noch mit dabei gewesen war, hatte lediglich an Schiedsrichter Harm Osmers gelegen, der einen schwachen Abend in Müngersdorf erwischt hatte. “Ich hatte auf dem Spielfeld nicht auf dem Schirm, dass ich schon Gelb hatte”, sagte Uth später. “Nach dem Handspiel hätte man Gelb-Rot zeigen können.”

Was Uth meinte, war eine Szene in der 116. Spielminute. Der Effzeh konterte, Jonas Hector wollte einen Pass aus dem Mittelkreis in den Rücken der Schalker Abwehr spielen, wo Simon Zoller gestartet war. Doch Mark Uth ging dazwischen, in bester Handballer-Manier wehrte er den hohen Pass ab. Schiri Osmers pfiff, entschied auf Handspiel, ließ die Gelbe Karte und damit die Ampelkarte für den bereits verwarnten Uth in der Tasche. Das brachte FC-Trainer Markus Anfang hinterher in Wallung. “Es ist schwierig, gegen Schiedsrichter etwas zu sagen, weil man nicht mit ihnen tauschen möchte”, sagte Anfang auf der Pressekonferenz. “Das Problem ist aber: Wenn er es nicht gesehen hätte, wäre es okay gewesen. Weil er es aber gesehen und als Handspiel gewertet hat, wäre es zwangsläufig Gelb-Rot gewesen. Dass dieser Spieler dann noch den entscheidenden Elfmeter verwandelt…”

Das war ein Witz

Deutlicher bewertete Sportchef Armin Veh die Situation. “Hector will den Ball auf Zoller spielen, der auf rechts durch gewesen wäre. Da spielt Uth Hand. Das war ein Witz”, sagte der Kölner Geschäftsführer. “Der Schiedsrichter sieht es, pfeift und gibt keine Gelb-Rote Karte. Das ist ein Witz. Zoller wäre durch gewesen. Was Simon aus der Chance gemacht hätte, ist natürlich eine andere Frage, aber wenn man Hand pfeift, hätte man auch Gelb-Rot geben müssen.” So kam Uth gleich doppelt mit einem königsblauen Auge davon – ohne Platzverweis und damit ohne Sperre, zudem mit seinem erlösenden ersten Tor für den neuen Arbeitgeber. 

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