Musste in Darmstadt schon vor dem Spiel vom Platz: Jonas Hector. (Foto: imago/Huebner)

Katterbach befördert: Die Folgen des Hector-Ausfalls

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Der 1. FC Köln muss mindestens zwei Wochen auf Jonas Hector verzichten. Der Nationalspieler fällt mit einer Muskelverletzung im Adduktorenbereich aus. Im neuen 3-5-2 sind damit die Optionen für die beiden Außenbahnen rar gesät. Markus Anfang denkt deshalb über die möglichen Alternativen nach – und befördert Noah Katterbach.

Köln – Jonas Hector musste in Darmstadt noch vor dem Spiel den Rasen verlassen. Ein Faserriss, wie es scheint, wird ihn nun mindestens für die Partien gegen Fürth und Regensburg außer Gefecht setzen. “Ich rechne in den nächsten zwei Spielen nicht mit ihm”, sagte Anfang am Dienstag. “Den Rest müssen wir schauen.”

Der FC hofft, dass der Nationalspieler für die letzten beiden Heimspiele vor Weihnachten gegen Magdeburg und Bochum noch einmal dabei sein kann. Der Kapitän wird dringend gebraucht, gehört er doch zu den Ausnahmespielern in der Zweiten Liga, dessen Ausfall auch für den FC kaum zu kompensieren ist. “Wir müssen jetzt variabel sein”, sagte Anfang, auf den Ausfall angesprochen. “Wir müssen schauen, ob wir im Spiel etwas verändern oder wie wir die Positionen verschieben könnten.”

Ohne Hector und Clemens wird es dünn

Zunächst einmal dürfte alles auf die schon in Darmstadt angewendete Lösung hinauslaufen: Jannes Horn gilt als linker Flügelspieler, der diese Position als alleiniger Linksaußen defensiv wie offensiv bekleiden kann. Der 21-Jährige ist schnell, gilt als besserer Flankenspieler als Hector, defensiv jedoch als deutlich unerfahrener und weniger abgeklärt als Hector. Acht Mal stand der letztjährige Neuzugang in dieser Saison bislang in der Startformation. Horn, der im vergangenen Winter und auch im Sommer eigentlich Köln wieder verlassen wollte, hat sich inzwischen mit seiner Rolle beim FC arrangiert. Nun bekommt er wohl mindestens zwei Chancen von Beginn an, um seinen Wert für die Mannschaft unter Beweis zu stellen.

Allerdings darf weder Horn links noch Marcel Risse rechts etwas passieren. Weitere Verletzungen auf den Außenpositionen würden den FC personell ähnlich in Bedrängnis bringen wie der Doppel-Ausfall von Matthias Bader und Benno Schmitz auf der Rechtsverteidiger-Position zu Saisonbeginn. Denn nicht nur hinter Horn, sondern auch hinter Risse rechts klafft ein personelles Loch. Durch den Ausfall von Christian Clemens ist Risse aktuell der einzige gelernte Rechtsaußen. Beide Positionen links und rechts sind eigentlich doppelt besetzt, beide sind jedoch durch die Ausfälle von Hector und Clemens geschwächt. Im Gegensatz zu den zentralen Positionen in der Abwehr, im Mittelfeld und im Sturm, die gleich vielfach besetzt sind, sind die Optionen außen rar gesät.

Wie sähe eine Personalrochade aus?

Markus Anfang nannte am Dienstag die wenigen Optionen, die er über Horn und Risse hinaus habe. Matthias Bader und Benno Schmitz rechts, wobei Bader als der offensivstärkere, aber auch unerfahrenere gilt, Schmitz dagegen als ruhiger am Ball, aber auch langsamer. Schmitz wird zudem aktuell in der Dreierkette benötigt, wo Lasse Sobiech verletzt fehlt und Frederik Sörensen nicht das Vertrauen des Trainers genießt. Schmitz nach außen zu ziehen, so Anfang, würde bedeuten, dass Marco Höger – und nicht Sörensen – zurückrücken würde. Ein Statement, das einmal mehr offenbarte, wie es um Sörensen beim FC wirklich bestellt ist – und andererseits, dass dann auf der Sechs – weil Hector fehlt – als Alternativen Vincent Koziello oder Salih Özcan in Frage kämen.

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Katterbach eine Option hinter Horn

Interessant war Anfangs Betrachtung der Optionen hinter Jannes Horn. Der FC-Coach nannte keinen Spieler aus den eigenen Profi-Reihen, sondern einen Nachwuchsspieler: Noah Katterbach. “Wir haben auch talentierte Spieler wie Noah Katterbach, der die Rolle links auch spielen könnte”, sagte Anfang. “Er ist noch ein junger Kerl, der noch Zeit braucht. Aber das werden wir beobachten.” Der 17-Jährige, vom Deutschen Fußball-Bund als talentiertester Spieler seines Jahrgangs in Deutschland ausgezeichnet, gilt als großes Versprechen beim FC auf einer neuralgischen Position auf der linken, eher defensiven Außenbahn. In der U19 gehört Katterbach zu den Leistungsträgern, in Deutschlands U18 zu den Stammspielern.

Bei den FC-Profis durfte er in dieser Saison immer wieder mittrainieren. Nicht regelmäßig, aber so, dass er im Testspiel in Belgien im Oktober bereits zum Einsatz kam. “Noah ist in Beveren früh eingewechselt worden und hat es genau in dieser Ordnung (im 3-5-2, Anm. d. Red.) gut gespielt. Er kennt das also schon.” Am Dienstagabend wurde er nun offiziell befördert. Der Linksfuß “bis auf Weiteres permanent bei den Profis trainieren”, teilte der FC mit.

Transfers – ja oder nein?

Und schließlich betonte Anfang noch einmal, dass die Situation der Verletzten zeige, dass der FC sehr wohl die Augen auf dem Transfermarkt offen halten müsse. “Wir sollten nicht in Aktionismus verfallen, aber wir müssen den Markt beobachten, dürfen nicht stagnieren und müssen schauen, was es für Lösungen geben könnte.” Die Augen offen halten Sportchef Armin Veh und Kaderplaner Frank Aehlig sehr wohl. Alleine, so heißt es aktuell am Geißbockheim, gilt es als sehr unwahrscheinlich, dass der FC im Winter auf dem Transfermarkt aktiv werden wird.

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