Bleibt Anthony Modeste der einzige Transfer des 1. FC Köln bis zum nächsten Sommer? Diese Diskussion ist längst im Gange, auch intern bei den Geissböcken. Sportchef Armin Veh deutete am Samstag an, dass es keine Wintertransfers geben werde. Markus Anfang sieht jedoch Bedarf.
Köln – Als Armin Veh am Samstag nach dem 3:0 in Darmstadt vor die Mikrofone der Journalisten trat, klangen seine Worte wie ein dezenter Hinweis an Markus Anfang: “Wenn ich als Trainer einen Modeste bekommen hätte, dann hätte ich zu meiner Frau gesagt: Ich brauche zu Weihnachten nichts anderes mehr.” Wird der FC also keine Wintertransfers tätigen in dieser Saison?
Die Verpflichtung von Anthony Modeste hat beim 1. FC Köln jedenfalls zu einer veränderten Situation geführt. Noch Tage zuvor hatten die FC-Verantwortlichen, auch Veh, von der Notwendigkeit gesprochen, es müsse im Winter unbedingt ein offensiver Linksaußen her, ein echter Flügelspieler, der im 4-1-4-1 die vakante Position in der offensiven Viererkette übernehmen könnte. Diese Situation hat sich durch Modeste geändert.
Dieser Kader braucht definitiv noch Verstärkungen
Florian Kainz vom SV Werder Bremen war als Kandidat gehandelt worden, nach GBK-Informationen hat der FC offenbar aber kein Interesse an dem Österreicher. Vielmehr, heißt es, sei man zu der Erkenntnis gekommen, dass ein solcher Spielertyp aktuell nicht mehr vonnöten sei. Der Grund: die Umstellung auf ein Zwei-Stürmer-System und Dreierkette in der Defensive. Die beiden Außenbahnen werden nur noch von je einem Spieler links und rechts beackert. Jonas Hector, wenn auch aktuell verletzt, und Jannes Horn sind die Kandidaten links. Marcel Risse und Christian Clemens, wenn auch aktuell ebenso verletzt, gehört die rechte Seite, wo auch Matthias Bader eingesetzt werden könnte.
Hat sich damit die Frage nach Wintertransfers erledigt? Nach GBK-Informationen hält Veh zwar die Augen offen, doch akut sieht er keinen Handlungsbedarf mehr, um mit weiteren Verpflichtungen den Aufstieg noch wahrscheinlicher zu machen. Markus Anfang hingegen scheint das anders zu sehen. “Dieser Kader braucht definitiv noch Verstärkungen”, sagte der FC-Coach laut Express am Sonntag und verwies auf die Worte seines eigenen Sportchefs. “Armin Veh hat ja schon gesagt, dass wir noch Spieler brauchen, um mehr Möglichkeiten zu haben. Wir werden nicht in Aktionismus verfallen, aber wer seinen Kader nicht weiterentwickelt, der stagniert.”
Kaderplanung im Winter schwierig
Anfang meinte vor allem die Position des Linksaußen. Doch eine Verstärkung auf dieser Position, damit er sein 4-1-4-1 wieder spielen könnte, scheint unwahrscheinlich. Und so dürfte der FC im Winter wohl nur dann tätig werden, wenn sich durch Verletzungen oder Verkäufe eine besondere Situation ergäbe oder wenn ein Vorgriff auf die kommende Saison möglich wäre. Doch letzteres ist ebenfalls unwahrscheinlich, weiß der FC doch im Winter noch nicht, in welcher Liga er in der kommenden Spielzeit auftreten wird. Auch diese Unsicherheit erschwert die Planungen der Geissböcke, und so läuft alles auf eine ruhige Transferphase hinaus.
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