Das 3:1 in Regensburg war der vierte FC-Sieg in Serie. (Foto: imago/Eibner)

Verrückte 46 Sekunden: FC holt den vierten Sieg in Serie

Der 1. FC Köln hat es geschafft und den vierten Sieg in Folge eingefahren. Beim SSV Jahn Regensburg feierten die Geissböcke einen 3:1 (2:0)-Erfolg, dessen Grundstein Simon Terodde mit seinem 20. Saisontor legte. Der Mann des Spiels war jedoch Dominick Drexler mit einer Vorlage und zwei Toren. 

Aus Regensburg berichtet Sonja Eich

Am 7. Dezember 2017 kämpfte der 1. FC Köln bei eiskalten Temperaturen in Belgrad noch um das Weiterkommen in der Europa League. Ein Jahr später kämpfte der Effzeh beim SSV Jahn Regensburg um drei Punkte und im Fernduell mit dem gleichzeitig spielenden Hamburger SV um die Tabellenführung in der Zweiten Liga. In der Continental-Arena wollte das Team von Trainer Markus Anfang die Serie von drei Siegen ausbauen. Doch Regensburg war zuvor zehn Partien in Folge ungeschlagen geblieben. Die Geissböcke waren also gewarnt.

Ausgangslage

Die entscheidende Frage vor dem Anpfiff in Regensburg lautete: Wen würde Anfang für die beiden verletzten Marco Höger und Louis Schaub für die Startelf nominieren? Er entschied sich für Salih Özcan und Vincent Koziello – aber nicht in der erwarteten Rolle. Koziello übernahm die Sechs, Özcan rückte auf die Acht neben Dominick Drexler. Ansonsten hielt Anfang an seiner Erfolgself der letzten Wochen fest und setzte im Sturm einmal mehr auf Simon Terodde und Jhon Cordoba.

Moment des Spiels

Es lief die 54. Minute, der FC führte 2:0. Regensburg glaubte aber noch immer an sich. Jannes Horn spielte einen ungenauen Pass zu Vincent Koziello. Adrian Fein nahm dem Franzosen den Ball ab, blieb ruhig, legte auf Sargis Adamyan ab und dieser schob zum 1:2 ein. Der Ball überquerte nach 53:55 Minuten die Linie, Timo Horn war machtlos. Vom Anstoß weg aber wollte Köln den Fauxpas sofort korrigieren. Dominick Drexler passte auf Jhon Cordoba. Dieser legte sich seinen Gegenspieler im Strafraum zurecht, zog ab und der Schuss wurde abgefälscht zur Bogenlampe. Der Ball fiel hinter Philipp Pentke im SSV-Tor runter, küsste die Latte und klatschte auf die Torlinie. Kein Tor, doch Drexler war nach seinem Pass aufgerückt. Er nahm den Ball im Fünfmeterraum an, ließ einen Gegenspieler ins Leere grätschen und schob zum 3:1 ein. Nach 54:41 Minuten zappelte der Ball im Tornetz. Die perfekte Antwort nur 46 Sekunden nach dem Anschlusstor der Gastgeber – und die Vorentscheidung.

Die wichtigsten Szenen

Das Spiel begann wie erwartet: Regensburg aggressiv, doch der FC hielt körperlich dagegen. Einer, der dabei voran ging, war Jhon Cordoba. Passend hatte der Kolumbianer die erste Chance, doch seinen Schuss wehrte Pentke ab (5.). Nach einer kleinen Unsicherheit von Timo Horn gegen Al Ghaddioui (10.) leitete der Kölner Keeper die Führung ein. Seinen hohen Ball an die Mittellinie leitete Simon Terodde per Kopf auf Jhon Cordoba weiter und startete durch. Cordoba legte auf Drexler ab, der Terodde suchte und fand. Ein perfekt temperierter Pass landete im Fuß des Noch-19-Tore-Mannes, und dieser ließ sich die Chance nicht entgehen. Trotz eines Remplers von Gegenspieler Nandzik beförderte er den Ball mit feinem Fuß per Lupfer über Pentke hinweg zur Führung ins Tor (11.). Regensburg zeigte sich zwar nicht geschockt, doch Köln machte sofort klar, dass es nicht bereit war, diese Führung preiszugeben. Drei Gelbe Karten nach 30 Minuten standen für die harte Gangart der Geissböcke. Die Belohnung für den Aufwand folgte kurz vor der Pause. Marcel Risse rettete einen Ball an der Seitenlinie mit einem Volleyschuss in Richtung Rafael Czichos. Dieser chippte den Ball aus knapp 40 Metern vor das Tor des SSV, Drexler lief im Rücken der Abwehr ein und drückte den Ball per Direktabnahme zum 2:0 über die Linie (41.).

Eine Zwei-Tore-Führung – beruhigend für Köln, doch Regensburg hat in dieser Saison die meisten Punkte nach Rückständen geholt. Entsprechend versuchte der Jahn sofort Druck aufzubauen, der FC konterte. In der 54. Minute begannen dann die spielentscheidenden 46 Sekunden. Erst traf Adamyan zum Anschlusstreffer (54.), dann versenkte Drexler nach dem Lattenschuss von Cordoba den Ball zum 3:1 (55.). Es wurde nun ein Spiel, in dem es hin und her ging. Kein Team schenkte her, kein Team nahm Tempo raus. Hochklassig war es dadurch zwar nicht, doch unterhaltsam. Bitter für den FC: In der 71. Minute musste Koziello nach einem Pressschlag raus – der Franzose humpelte mit Verdacht auf eine Knieverletzung in die Kabine. Nur zwei Minuten später hätte sich Benedikt Saller nach überhartem Einsteigen gegen Salih Özcan nicht über eine Rote Karte beschweren können, doch es blieb bei Gelb und Özcan konnte weitermachen. Erneut nur zwei Minuten später lag der Ball wieder im Kölner Tor, doch der Treffer zählte wegen eines Handspiels von Al Ghaddioui nicht. Anfang stellte daraufhin um, brachte Frederik Sörensen für Terodde. In der 86. Minute fiel das nächste Tor, doch Marcel Correira hatte vermeintlich im Abseits gestanden. In der 89. Minute musste derselbe Correira dann mit Rot vom Platz, weil er den eingewechselten Guirassy als letzter Mann gefoult hatte. Es war eine leidenschaftliche Schlussphase, in der Köln das 3:1 schließlich über die Zeit brachte und einen hart erkämpften vierten Sieg in Folge feierte. Weil der HSV aber zeitlich gegen Paderborn mit 1:0 gewann, bleibt der FC in der Tabelle auf Rang zwei.

Fazit

Zum Freuen: Die perfekte Reaktion nach dem Anschlusstor.

Zum Ärgern: Die Verletzung von Vincent Koziello.

Mann des Tages: Drexler vom Vorlagengeber zum Torjäger.

Aufstellung

T. Horn – Schmitz, Meré, Czichos – Risse, Koziello (72. Lehmann), J. Horn – Özcan, Drexler – Cordoba (88. Guirassy), Terodde (78. Sörensen)

Tore

0:1 Terodde (11.)
0:2 Drexler (41.)
1:2 Adamyan (54.)
1:3 Drexler (55.)

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