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Vielversprechende Talente: Im Nachwuchs läuft es rund

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Die B-Junioren des 1. FC Köln bejubeln den Treffer von Tim Lemperle zum 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach. (Foto: Imago/Bucco)

[nextpage title=”U19 und U17 auf Meisterschaftskurs”]

Auf den Nachwuchsmannschaften des 1. FC Köln ruhen in dieser Saison große Hoffnungen. Sowohl die U19 als auch die U17 spielen in ihren Ligen um die Qualifikation für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft mit. Daher fällt das Hinrundenfazit der Jung-Geissböcke überaus positiv aus.

Köln – Der Modus in den Bundesligen der A- und B-Junioren liest sich kompliziert: Sowohl die U19 als auch die U17 sind in jeweils drei Staffeln (Süd/Südwest, West und Nord/Nordost) unterteilt. Der jeweilige Staffelsieger, also der Meister der entsprechenden Liga, qualifiziert sich automatisch für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Bis zur Spielzeit 2007/08 durfte außerdem der Zweitplatzierte der Staffel Süd im Halbfinale antreten. Seither qualifiziert sich jedoch der Vizemeister einer Staffel, der in den vorangegangenen drei Spielzeiten den erfolgreichsten Endrundenteilnehmer gestellt hat. Um diesen zu bestimmen, wird eine Leistungstabelle mit Hilfe eines Punktesystems erstellt. Für das Finalrunde um die Deutsche Meisterschaft 2019 werden also die Leistungen der Saison 2016, 2017 und 2018 berücksichtigt. Und da sieht es für die Vertreter der Staffel West in beiden Jahrgängen gut aus: Sowohl die U19 als auch die U17 der West-Staffeln stellen in der kommenden Endrunde zwei Vertreter. Heißt für die Nachwuchsmannschaften des 1. FC Köln: Die Vizemeisterschaft in ihrer Staffel würde für den Einzug in die Endrunde reichen.

Sowohl die A-Junioren als auch die B-Junioren liegen für dieses Ziel derzeit auf Kurs. Die U19, trainiert von Stefan Ruthenbeck, liegt nach 14 Spielen mit zehn Siegen, einem Unentschieden und drei Niederlagen zur Winterpause auf dem dritten Platz und in direkter Schlagdistanz zur Konkurrenz. Derzeit haben die Jung-Geissböcke zwei Punkte Rückstand auf Tabellenführer Dortmund und liegen einen Zähler hinter dem Zweitplatzierten Schalke 04. Gegen beide Teams konnten sich die Kölner allerdings in der Hinrunde durchsetzen. Auf Schalke gelang der Ruthenbeck-Elf ein 3:1-Erfolg. Gegen den BVB setzte sich der Effzeh knapp mit 1:0 durch.

Und auch für die von Martin Heck trainierte U17 läuft es mehr als ordentlich: Mit zwölf Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen liegen die Kölner aktuell zwei Punkte hinter Tabellenführer Dortmund und kämpft mit dem Erzrivalen aus Leverkusen (einen Punkt zurück) um Rang zwei. Dahinter klafft bereits ein Loch zum Vierten aus Bochum von sieben Punkten aus Sicht des FC.

Vielversprechende Talente im Nachwuchs

In der U19 konnten in dieser Hinrunde gleich mehrere Spieler auf sich aufmerksam machen. Allen voran der Linksaußen Darko Churlinov konnte konstant mit guten Leistungen auftrumpfen. In 13 Spielen erzielte der gebürtige Mazedonier elf Treffer und bereitete zwei Tore vor. Damit ist der 18-Jährige gemeinsam mit Ahmed Kutucu von Schalke 04 der erfolgreichste Torschütze der A-Junioren Bundesliga. Über Hansa Rostock und Magdeburg kam der 1,80 Meter große Stürmer 2016 in die Domstadt. Ein Wechsel, der ihm ein Jahr später dazu verhalf, in die Geschichtsbücher seines Heimatlandes zu gelangen: Am 28. März 2017 gab Churlinov als jüngster Spieler der mazedonischen Geschichte sein Debüt für die A-Nationalmannschaft.

Mit dem erst 17 Jahre alten Noah Katterbach haben die A-Junioren ein weiteres Ausnahmetalent in ihren Reihen. Katterbach wurde erst kürzlich gemeinsam mit Kai Havertz von Bayer 04 Leverkusen mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet. Doch seit einigen Spielen kommt der Linksverteidiger nicht bei mehr der U19 zum Einsatz. Aus gutem Grund: An den vergangenen vier Spieltagen schaffte es das Talent in den Profi-Kader der Geissböcke. Zwar blieb der U18-Nationalspieler noch ohne Einsatz, doch zumindest empfahl sich Katterbach durch starke Trainingseindrücke für einen Platz im 18er-Kader. Auch deshalb erklärte Sportchef Armin Veh intern die Suche nach einem Linksaußen zunächst für beendet, um dem offensivstarken Linksverteidiger nicht den Platz im Profikader durch einen externen Neuzugang zu verbauen.

Neben Katterbach und Churlinov ragten in der Hinrunde der A-Junioren-Bundesliga weitere Spieler heraus. Mittelfeldspieler Bogdans Samoilovs, der lettische U19-Nationalspieler, sowie Offensivakteur und Kapitän Tomas Ostrak (U19-Nationalspieler Tschechiens) gehörten ebenso zu wichtigen Stützen der Ruthenbeck-Elf wie Can Bozdogan und Elias Oubella, die sich in den erweiterten Kader der deutschen U18 spielten.

Mitentscheidend für die Leistungen der U19 war auch die Rückkehr Stefan Ruthenbecks in den Nachwuchs. NLZ-Chef Matthias Heidrich fand zuletzt lobende Worte für den zwischenzeitlichen Trainer der FC-Profis: “Stefan wirkt sehr aufgeräumt, sehr klar, identifiziert sich total mit seiner Aufgabe bei der U19. Er hat eine gute Ansprache an die Jungs und verfolgt gute Ideen vom Fußball”, sagte Heidrich. “Er hat viel erlebt auf seinem eigenen Weg als Trainer. Davon können die Spieler viel lernen, aber auch die Trainerkabine, in der von der U15 aufwärts im Nachwuchs alle Trainer zusammenkommen. Es gibt da einen guten Austausch, von dem alle profitieren. Dass er dabei ist, ist eine sehr gute Sache.”

[nextpage title=”Offensiv-Trio sorgt in U17 für Furore”]

Offensiv-Trio sorgt in der U17 für Furore

In der U17-Bundesliga standen in der Hinrunde drei Kölner Spieler besonders im Blickfeld. Zwar kam wie erwartet kein Spieler der Liga an BVB-Wunderkind Youssoufa Moukoko heran, der bereits sagenhafte 28 Tore in 15 Spielen erzielen konnte. Aber mit den Stürmern Jan Thielmann und Tim Lemperle (beide zehn Tore) sowie Jacob Jansen (neun Tore) standen gleich drei überaus treffsichere Spieler in den Reihen der FC-U17. Thielmann, der 2007 von Eintracht Trier an den Rhein gewechselt war, und Lemperle, der vom FSV Frankfurt nach Köln gekommen war, gehen zudem in Deutschlands U17 gemeinsam auf Torejagd.

Zusätzlich zeigte man sich beim FC in den letzten Monaten zufrieden mit der Entwicklung der Jung-Torhüter, die im Schatten von Timo Horn heranwachsen (hier mehr dazu). Während sich Jan Christoph Bartels und Brady Scott bei der U21 und im Profi-Training abwechseln, drängen sich weitere Nachwuchs-Keeper auf. Vincent Müller, eigentlich U19-Stammtorhüter, durfte als 18-jähriger bereits zwei Mal für die U21 zwischen den Pfosten stehen. Für ihn rückte der erst 16 Jahre alte Daniel Adamczyk aus der U17 in die U19 hoch. Gemeinsam mit Vincent Friedsam, der ebenfalls zur Generation des Jahrgangs 2002 gehört, bildet Adamczyk der Torwartduo in der U17. Beide Torhüter standen sogar bereits gemeinsam im DFB-Kader der U16.

Spieler sollen langsam entwickelt werden

Die Erfolge der U19 und U17 sind allerdings nicht nur auf starke Jahrgänge und die Entwicklung der Talente zurückzuführen. Der FC entschied sich auch bewusst, einige der stärksten Spieler in ihren Jahrgängen zu belassen und nicht frühzeitig in die nächsthöhere Altersstufe zu befördern. Ausgenommen Yann Aurel Bisseck und Nikolas Nartey (beide könnten noch U19 spielen, laufen aber für die U21 auf) und der Beförderung von Noah Katterbach zu den Profis, verblieben die größten Talente in ihren ursprünglichen Teams. “Für die Jungs ist es manchmal besser, nicht zu schnell in höheren Mannschaften zu spielen“, sagte NLZ-Leiter Matthias Heidrich. „Sie sollen auch mal die Besten in ihrem Jahrgang sein, erfolgreich sein und Verantwortung übernehmen. Damit fördern wir sie auch. Man darf nicht verhindern, gut zu sein.“

In der Vergangenheit war ein Abstieg der Profis auch immer die Chance für große Talente wie Timo Horn, Yannick Gerhardt oder Jonas Hector, den Sprung zu den Profis zu schaffen. In dieser Saison sollen vor allem Spieler den nächsten Schritt gehen, die bereits vorher zum Profi-Kader gehörten – wie Jorge Meré (21), Jannes Horn (21), Matthias Bader (21) und Salih Özcan (20). Chris Führich (20) konnte seine Chance in der Vorbereitung nicht nutzen, Bisseck (18) und Nartey (18) sowie Katterbach (17) trainieren weiter regelmäßig mit. Die weiteren Talente dürfen sich dagegen noch in ihren Jahrgängen austoben – in der Hoffnung, die U19 und U17 womöglich in die Endrunde um die Deutschen Meisterschaft zu führen, um dort um den Titel mitspielen zu können.

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