Dominick Drexler verschoss gegen Schalke den entscheidenden Elfmeter. (Foto: Ligafoto/Bucco)

“Der verschossene Elfer war der schwierigste Moment meiner Karriere”

Dominick Drexler will mit dem 1. FC Köln zurück in die Bundesliga. Im Interview mit dem GEISSBLOG.KOELN sprach der Offensivspieler über seine Verbindung zu Markus Anfang und Rafael Czichos und die Systemumstellung wärend die Hinrunde (hier geht’s zum ersten Teil des Interviews), aber auch über seinen schönsten Moment im FC-Trikot und den dunkelsten Tag seiner Karriere.

Wer war der beste Trainer unter dem Sie je gespielt haben?

Markus Anfang hat die fehlenden Prozent aus mir herausgekitzelt. Genau so einen Trainer, der ein System mitbringt, das viele Spieler besser macht, habe ich gebraucht. Durch ihn und Tom Cichon bin ich zu dem Spieler geworden, der ich heute bin. Heute bin ich selbstbewusster und effektiver auf dem Platz.

Wie schon in Kiel heißt Ihr Trainer jetzt Markus Anfang. Ist das Zufall, oder wollte er Sie unbedingt auch beim Effzeh haben?

Als ich damals in Kiel meinen Wechselwunsch mitgeteilt habe, wusste Markus Anfang noch nicht, wie es für ihn weitergeht. Ich habe damals schon gesagt, dass der FC meine Heimat ist, meine Eltern 20 Minuten entfernt wohnen und der Club immer interessant für mich wäre. Als sein Wechsel nach Köln fix und klar war, dass ich aus meinem Vertrag in Midtjylland rauskommen könnte, hat sich der FC sehr um mich bemüht. Dann ist alles sehr schnell gegangen.

Mit Rafael Czichos haben Sie schon in Erfurt und in Kiel zusammen gespielt. Verfolgen Sie ihn?

Es ist schon verrückt. Er sagt oft, dass er mich nach Kiel geholt hätte, das stimmt aber nicht. Nach der vergangenen Saison habe ich ihm für Köln nur das Beste gewünscht. Dass wir nur wenig später zusammen für den FC auflaufen würden, hätte ich damals nicht gedacht. Wir lachen oft darüber.

Es ging zwei Jahre nur nach oben bei mir und dann verschieße ich den entscheidenden Elfmeter

In der Hinrunde hattet ihr einen schwierige Phase, habt fünf Spiele in Folge nicht gewonnen. Wie viel Einfluss hatte die Systemumstellung auf 3-5-2 auf die Siegesserie, die danach folgte?

Ich glaube uns hat einfach der Impuls gut getan, den wir durch die Systemumstellung bekommen haben. Und natürlich haben wir mit zwei Stürmern und der Spielweise von Jhon Cordoba, die unheimlich viele Räume schafft, mehr Möglichkeiten im Spiel nach vorne. Aber ich würde nicht sagen, dass ein System besser ist als das andere. Man muss auch schauen, welche Spieler man hat. Bei uns passt das im Moment.

In Leverkusen haben Sie den Durchbruch in der Bundesliga nicht geschafft. Mit dem FC könnte es bald soweit sein. Ist die Bundesliga Ihr Lebenstraum?

Mein Lebenstraum ist, dass meine Familie gesund ist. An Nummer zwei kommt der Fußball. Die Bundesliga ist natürlich ein Traum von mir. Wenn das im Sommer wirklich so eintritt, dann wird das ein Gänsehaut-Moment. Aber ich denke darüber nicht nach, weil wir unser Ziel noch nicht erreicht haben.

Im Pokal haben Sie gegen Schalke den entscheidenden Elfmeter verschossen. Bekommen Sie von ihren Teamkollegen deswegen auch mal einen Spruch?

Der verschossene Elfmeter war tatsächlich der schwierigste Moment meiner Karriere. Es ging zwei Jahre nur nach oben bei mir und dann verschieße ich den entscheidenden Elfmeter zu Hause vor 50.000 Zuschauern – für meinen neuen Klub. Das war keine einfache Situation auf dem Platz. Die Jungs hatten ein gutes Gespür und haben mich in den Tagen danach nicht darauf angesprochen. Im Nachhinein bin ich aber schon stolz darauf, wie ich da wieder rausgekommen bin. Ich schieße einfach keine Elfmeter mehr, auch nicht im Training, dann kann ich auch keinen Spruch kriegen (lacht).

Ich finde Mario Kart sehr geil, auch wenn die anderen alle besser sind als ich

Was ist Ihre schönste Erinnerung seit Sie für den FC spielen?

“Ganz klar die Stunden nach der Unterschrift beim FC. Ich war auf der Autobahn auf dem Weg nach Hause. Ich hatte es meinen Eltern noch nicht gesagt und wusste, dass ich ab sofort für den größten Verein im Rheinland, in meiner Heimat spielen werde.”

Wie vertreiben Sie sich hier im Trainingslager die Zeit?

Ich bin einer von denen, die von Christian Clemens überredet wurden, sich eine Nintendo Switch zu holen. Das spielen macht Spaß, auch wenn ich nie viel mit Konsolen zu tun hatte. Ich habe früher Fußball-Manager auf dem Computer gespielt. (lacht) Ich finde Mario Kart sehr geil, auch wenn die anderen alle besser sind als ich. (lacht)

Was wäre aus Ihnen geworden, wenn das mit dem Profi-Fußballer nichts geworden wäre?

Mein Zwillingsbruder ist Lehrer geworden, meine Mutter ist Lehrerin. Das wäre naheliegend gewesen. Aber ich hätte auf jeden Fall irgendwas anderes gemacht. Hauptsache etwas mit Sport.

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