Salih Özcan und Nikolas Nartey droht im Duell mit Marco Höger und Johannes Geis das Nachsehen. (Foto: Ligafoto/Bucco)

Kein Vertrauen? Das bedeutet der Geis-Transfer für Özcan & Nartey

[nextpage title=”Köln will mit Geis auf Kurs bleiben”]

Mit der Verpflichtung von Johannes Geis hat der 1. FC Köln seine Aufstiegsambitionen eindrucksvoll untermauert. Der qualitativ hochwertig besetzte Kader wird durch den 25-Jährigen noch einmal deutlich verstärkt. Der Transfer des Sechsers ist aber auch ein Indiz dafür, dass die Verantwortlichen den eigenen Talenten die Rolle als tragende Figuren (noch) nicht zutrauen.

Aus dem Trainingslager auf Mallorca berichtet Jonas Klee

Vincent Koziello fehlt aktuell verletzt, Marco Höger und Matthias Lehmann sind angeschlagen. Die ersten Spiele nach der Winterpause muss der Effzeh möglicherweise ohne das Trio auskommen. Jonas Hector, der auf der Sechs einspringen könnte, wird die erste Partie bei Union Berlin aufgrund einer Gelbsperre ebenfalls verpassen. Im ersten Spiel droht den Geissböcken ein personeller Engpass im defensiven Mittelfeld.

Wir haben die Verantwortung, alles zu unternehmen, um auf Kurs zu bleiben

Mit Salih Özcan und Nikolas Nartey stehen zwei Alternativen aus den eigenen Reihen bereit. Doch statt auf die Youngsters zu setzen, hat Armin Veh nun Johannes Geis in die Domstadt geholt. “Auf unserem Weg zurück in die Bundesliga haben wir die Verantwortung, alles zu unternehmen, um auf Kurs zu bleiben”, kommentierte der Sportchef den Transfer. Wie viel wert die Verpflichtung des Ex-Schalkers tatsächlich sein wird, muss sich erst noch zeigen. Doch in jedem Fall ist der Transfer ein Zeichen dafür, dass die Verantwortlichen beim FC nichts dem Zufall überlassen wollen.

“Wir müssen zusehen, dass wir uns so aufstellen, dass wir vom ersten Tag an gut in die Rückrunde starten können. Die Spiele gegen Union und Aue sind zwei sehr wichtige Spiele. Dementsprechend müssen wir uns vorbereiten”, warnte Anfang noch am Freitag. Zwei Tage später präsentierte der Effzeh Johannes Geis. Der 25-Jährige berichtete bei seiner Vorstellung, dass er sich bereits vor Beginn des Trainingslagers mit dem FC-Trainer getroffen hatte, um über einen möglichen Wechsel zu sprechen. Dementsprechend groß war bei Anfang die Freude über den Transfer.

[nextpage title=”Özcan und Nartey müssen sich hinten anstellen”]

Özcan nutzt seine Chance nicht

“Er ist ein richtig guter Kicker mit einem unheimlich starken Willen”, sagte der Coach über Geis. „Er hat schon gezeigt, dass er Bundesliga spielen kann und dass er es gut kann. Er bringt uns zudem Qualität über Standards mit, weshalb wir sehr zufrieden sind, dass wir das hinbekommen haben.” Am Montag trainierte der 25-Jährige erstmals mit der Mannschaft – auch zusammen mit Salih Özcan und Nikolas Nartey. Die Verpflichtung von Geis dürfte bei den beiden Youngstern für deutlich weniger Euphorie gesorgt haben.

Denn nach den Ausfällen von Höger, Koziello und Lehmann hatte sich das Duo gute Einsatzchancen für die kommenden Aufgaben ausgerechnet. Beide können auf der Sechs spielen und fühlen sich dort wohl. Doch beide müssen sich nun hinter Geis – und nach der Rückkehr der Verletzten auch hinter diesen – einreihen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Özcan, der im Trainingslager seinen 21. Geburtstag feierte, stand in der Hinrunde zwar zwölf Mal auf dem Platz. Die Leistungen des Eigengewächses waren allerdings durchwachsen. Er empfahl sich nur bedingt für weitere Einsätze. Seine schwache Vorstellung im letzten Spiel des Jahres gegen Bochum dürfte die Verantwortlichen darin bestärkt haben, dass der U20-Nationalspieler die Zweite Liga noch nicht als das erhoffte Sprungbrett für den nächsten Entwicklungsschritt nutzen konnte.

Nartey muss sich hinten anstellen

Bei Nikolas Nartey ist die Situation ein andere. Das 18-Jährige Toptalent stand in den letzten zwei Jahren schon häufiger vor dem Sprung zu den Profis und debütierte in der letzten Saison auch in der Bundesliga. Verletzungen warfen ihn aber immer wieder zurück. Im Gespräch mit dem GEISSBLOG.KOELN (hier geht’s zum Interview) hatte der Däne zuletzt betont, sich beim FC mittelfristig durchsetzen zu wollen, “unabhängig von der Liga”. Nach Högers Ausfall schien er sogar eine Alternative für die Startelf in den ersten Spielen der Rückrunde werden zu können. Mit der Verpflichtung von Geis dürfte sich das aber erledigt haben.

Egal ob in einer 3-5-2- Formation oder im 4-1-4-1-System – Markus Anfang bevorzugte in dieser Saison stets das Spiel mit nur einem Sechser. Daran wird sich nach der Winterpause wohl wenig ändern. Sobald Höger wieder einsatzbereit ist, wird er sich mit Geis um diesen Platz streiten. Özcan und Nartey bleibt dann wohl nur die Reservistenrolle – oder gar ein Platz auf der Tribüne. Für beide könnte so im Sommer ein Leihgeschäft zum Thema werden.

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