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Schaub: “In Wien habe ich ein Zimmer mit Florian Kainz geteilt”

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Louis Schaub im Gespräch mit dem GBK. (Foto: Ligafoto/Bopp)

[nextpage title=”Schaub über Wien, sein Aufnahmeritual und den FC”]

Louis Schaub wechselte im Sommer in die Domstadt und verzückte die Fans schon früh mit seinen Tempodribblings und klugen Pässen. Der Österreicher ist auf dem besten Weg zum Publikumsliebling beim 1. FC Köln. Bei seiner Spielweise sieht der 24-Jährige aber noch Luft nach oben.

Mallorca – Der GEISSBLOG.KOELN traf Schaub zum Interview und sprach mit ihm über seine Heimat Wien, seinen Kumpel und bald erneuten Teamkameraden Florian Kainz, das Aufnahmeritual in Köln, seine Hinrundenbilanz und Vorbild Mario Götze.

GBK: Mögen Sie den Kaiserschmarrn mit Zwetschkenröster oder lieber mit Apfelmus?

LOUIS SCHAUB: “Apfelmus.”

Mit oder ohne Rosinen?

Ich hab’s lieber ohne Rosinen.

Wo gibt es in Wien das beste Schnitzel?

Das ist ganz schwierig. Ich habe mich überwiegend außerhalb der Stadt aufgehalten, weil ich nicht direkt in Wien gewohnt habe. Deshalb habe ich da kein Lieblingsrestaurant. Wir waren natürlich öfter mit meinen Teamkollegen essen, dann waren wir aber meistens beim Italiener. Das hat’s keine Schnitzel gegeben. (lacht)

Die positive Entwicklung in der Hinrunde eine Zugabe für mich

Wo ist die Stimmung besser, bei Rapid oder beim FC?

Das RheinEnergieStadion ist sicher um einiges größer als das Allianz-Stadion. In beiden herrscht eine fantastische Stimmung, das sollte man aber nicht vergleichen. Es macht in beiden Stadien extrem viel Spaß zu spielen.

Bei Rapid haben Sie mit Florian Kainz zusammen gespielt. Was ist er für ein Typ?

Die Fans können sich auf einen sehr guten Spieler freuen. Er hat in der Offensive super Qualitäten: Er ist sehr gut im Eins-gegen-Eins und hat einen guten Schuss. Auch menschlich ist er ein super Typ. Ich habe damals in Wien mit ihm ein Zimmer geteilt. Wir haben über zwei Jahre zusammengespielt und auch in der Nationalmannschaft sehen wir uns öfter. Er ist ein guter Freund von mir. Ich freue mich sehr, dass er jetzt zu uns kommt.

In Köln bekamen Sie schon früh Szenenapplaus und sind auf dem Weg ein Publikumsliebling zu werden. Was ist das für ein Gefühl?

Es freut einen natürlich sehr. Und es motiviert mich sehr für die kommenden Aufgaben. Und wenn ich mal keinen Applaus bekomme, weiß auch sofort, dass ich kein gutes Spiel gemacht habe. (lacht)

Haben Sie als Neuzugang damit gerechnet?

Man wünscht sich das natürlich, aber man kann das nicht planen. Mein erstes Ziel war so viel zu spielen wie möglich. Die positive Entwicklung in der Hinrunde war so gesehen eine Zugabe für mich.

Es hat ein Aufnahmeritual gegeben

Zehn Vorlagen, zwei Tore. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer persönlichen Ausbeute?

Bei den Toren kann ich sicher zulegen. Ich muss noch öfter schießen. Die Vorlagen waren schon richtig gut. Ich hoffe, dass ich die anderen auch in der Rückrunde wieder so gut bedienen kann.

Was sagen Sie zum Abschneiden der Mannschaft?

Wir sind auf einem guten Weg. Wir hatten richtig gute Spiele, aber wir hatten auch eine Phase, die nicht so gut war. Das müssen wir abstellen. Wir können verschiedene Systeme spielen. Aber am Ende kommt es nicht so sehr darauf an, welches System wir spielen, sondern dass wir eine Top-Leistung bringen. Dann haben wir gute Chancen, am Ende aufzusteigen.

Der Schritt nach Köln war gleichzeitig Ihr erster Vereinswechsel. Welche Aufnahmerituale mussten Sie beim FC durchlaufen?

Es hat ein Aufnahmeritual gegeben. Ich weiß aber nicht, ob das für Außenstehende bestimmt ist. (lacht) Wir haben es alle durchgezogen. Die anderen Spieler hatten auf jeden Fall eine Menge Spaß. Wir mussten nicht singen, es war mal etwas ganz anderes. Es war auf jeden Fall ein lustiger Abend. (lacht)

[nextpage title=”Schaub über Stärken, Schwächen, Mario Götze und das Team”]

Was hat Sie am FC gereizt?

Ich war in Wien schon bei einem Verein mit vielen Emotionen. Durch Peter Stöger habe ich mitbekommen, dass es in Köln auch so ist. Die Stadt ist super, die Fans. Es macht einfach Spaß hier zu spielen.

Sie sind kaum vom Ball zu trennen. Was ist Ihr Geheimnis?

Es gibt schon Spiele, wo mir öfters der Ball abgenommen wird. (lacht) Diesen Spielstil habe ich von klein auf so entwickelt. Ich finde es sehr wichtig, dass man so etwas beibehält und seinem Spiel treu bleibt. Das macht mich am Ende auch aus. Und der FC hat ganz genau gewusst, was sie für einen Spielertypen bekommen.

Ich könnte sicherlich öfter den Pass nach hinten wählen

Kritiker sagen, Sie seien ballverliebt.

Als Offensivspieler ist es wichtig, das Risiko zu suchen. Ich könnte sicherlich öfter den Pass nach hinten wählen, aber meine Aufgabe ist es, vorne Situationen zu kreieren. Das hat in der Hinrunde ja auch ganz gut funktioniert.

Wo liegen Ihre Stärken?

Ich spreche ungern über mich selbst. Auf alle Fälle alles mit dem Ball. Ich versuche immer, meine Kollegen gut einzusetzen. Auch im Eins-gegen-Eins bin ich ganz gut.

Ist Mario Götze deswegen ihr Vorbild?

Er ist ein Spieler, der gerne den Ball hat, richtig gut am Ball ist und starke Dribblings macht. Mir hat es immer sehr gefallen, ihm zuzuschauen.

Es gab in der Hinrunde schon ein paar Highlights

Haben Sie Kontakt zu ihm?

Nein, das hat sich bis jetzt noch nicht ergeben.

Vielleicht trefft Sie ihn ja nächstes Jahr in der Bundesliga?

Ja, hoffentlich. (lacht) Der Aufstieg ist unser großes Ziel. Dann wird es sicherlich mal zu einem Treffen kommen.

Was war Ihr bislang schönster Moment im FC-Trikot?

Das erste Tor war etwas ganz besonderes. Auch das erste Spiel zu Hause mit der FC-Hymne. Das Spiel gegen Dresden zählt ebenfalls dazu. Es gab in der Hinrunde schon ein paar Highlights. Zum Glück. (lacht)

Was ist Ihre bislang schlechteste Erinnerung?

Man hat gemerkt, dass die Stimmung auch schnell kippen kann, wenn es mal nicht so läuft. Aber wir haben uns als Mannschaft nicht verrückt machen lassen und haben eine Siegesserie gestartet.

Mit Rafa, Chrille und Dome verstehe ich mich am besten

Wo ist Ihr Lieblingsort in Köln?

Bei mir Zuhause. Das ist mein Rückzugsort. Da bin ich privat mit meiner Familie und kann abschalten, mal vom Fußball wegkommen. Wir spazieren gerne, gehen auch mal in den Tierpark in der Nähe.

Mit wem aus der Mannschaft verbringen Sie die meiste Zeit?

Mit Rafa, Chrille und Dome verstehe ich mich am besten. Wir unternehmen auch privat viel zusammen. Wir waren schon ein paar mal bei den Kölner Haien. Manchmal gehen wir zusammen essen oder treffen uns mit unseren Familien. Mit Rafa mache ich sogar noch mehr, weil er einen Sohn hat, der im gleichen Alter ist wie meiner. Das trifft sich natürlich gut. (lacht)

Was wäre aus Ihnen geworden, wenn das mit dem Profi-Fußballer nicht geklappt hätte?

Polizist hätte ich vielleicht probiert. (lacht) Ich habe meine Schule abgeschlossen, bin dann im gleichen Jahr Profi geworden. Deswegen hat sich die Frage nicht gestellt. Vielleicht wäre das etwas für die Zeit nach meiner Karriere. Aber man muss ja auch sportliche Tests bestehen, mal schauen in welcher körperlichen Verfassung ich dann bin. (lacht) Aber erstmal habe ich hoffentlich noch viele Jahre als Fußball-Profi vor mir.

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