Frederik Sörensen kommt für Rafael Czichos. (Foto: imago/Bucco)

Czichos, Sörensen und die Suche nach der Abwehrreihe

Rafael Czichos wird dem 1. FC Köln am kommenden Samstag gegen den SV Sandhausen fehlen. Der Innenverteidiger holte sich in Paderborn seine fünfte Gelbe Karte ab und ist damit gesperrt. Markus Anfang muss nun entscheiden, welche Konsequenz der Ausfall hat. Denn die Optionen sind rar gesät.

Köln – Es war der Auslöser der Auflösung: Als Rafael Czichos in der 78. Minute beim Stand von 2:0 vom Feld ging und Frederik Sörensen für den Innenverteidiger eingewechselt wurde, endete die Herrlichkeit des Effzeh in Paderborn. Der Schiedsrichter hatte dem FC signalisiert, dass Czichos beim nächsten härteren Einsteigen mit Gelb-Rot vom Platz müsse. Anfang zog die Notbremse – und damit seiner Mannschaft den Stöpsel. Zwölf Minuten später stand es 2:3. Sörensen hatte mit seiner ersten Aktion und einem Foulspiel an der Strafraumgrenze für den Freistoß gesorgt, aus dem das 1:2 resultierte. Danach ging es aus Kölner Sicht den Bach runter.

Sörensen wurde so zum Sündenbock für die Niederlage der Geissböcke. Doch der Däne war wohl größtenteils nur das Opfer einer nur teilweise selbst verschuldeten Entwicklung. In der Abstiegssaison war er als Aushilfs-Rechtsverteidiger verheizt worden. Im Sommer hatte es die klare Absprache gegeben, dass der 26-Jährige wechseln dürfe, woraufhin er in der Vorbereitung in den Testspielen kaum Spielzeit gekommen und an den ersten neun Spieltagen (bis zur Verletzung von Lasse Sobiech) nicht einmal im Kader gestanden hatte. Seitdem war Sörensen zwar wieder aufgerückt. Doch bis zum Auftritt in Paderborn durfte der Innenverteidiger nur dreimal in Kurzeinsätzen ran – zweimal davon (in Hamburg und Berlin) nicht als Verteidiger, sondern als Aushilfe-Mittelstürmer in der Schlussphase bei Rückstand.

Lehmann in Kiel, Sörensen in Paderborn

Und am Freitag? Da sollte er plötzlich wieder funktionieren, als Verteidiger in der Dreierkette auf der für ihn falschen Seite (nicht rechts, sondern links). Eine Systemumstellung in der Schlussphase auf Viererkette und zwei Sechser statt der Auswechslung? Fehlanzeige. Stattdessen brachte Markus Anfang mit Sörensen für Czichos den verunsicherten Verteidiger. Ein Fehler ähnlich dem in Kiel, als Anfang beim Stand von 1:0 in der Schlussphase mit Matthias Lehmann den Ex-Kapitän nach längerer Verletzungspause brachte, sodass Holstein mit hohen Bällen über Lehmann hinweg für Gefahr und schließlich für den Ausgleich sorgte.

“Der Trainer hat die Entscheidung so getroffen. Ob sie dann richtig war? Im Nachhinein war sie nicht richtig, weil wir sonst wohl nicht verloren hätten”, urteilte Sportchef Armin Veh am Samstag überraschend  deutlich. “Manchmal sind Entscheidungen gut, manchmal nicht so gut.” Und so ist die Besetzung der Abwehrreihe gegen Sandhausen am kommenden Samstag völlig offen. Erstens, weil Czichos gesperrt ist. Zweitens, weil Benno Schmitz in Halbzeit eins eine schaurige Vorstellung ablieferte und eine Auszeit denkbar wäre. Drittens aber auch, weil der Zusammenbruch die Systemfrage wieder auf den Plan gerufen hat. Alles steht auf dem Prüfstand dieser Tage beim FC.

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