Marco Höger hat am Mittwoch betont, dass die Spieler des 1. FC Köln sich nicht durch den Streit in der Führungsspitze aus dem Konzept bringen dürften. Gleichzeitig erklärte er, alle beim Effzeh müssten sich dem sportlichen Ziel des Aufstiegs unterordnen – dann könne schon bald wieder Ruhe herrschen.
Köln – Um zwölf Uhr brach am Geißbockheim plötzlich Hektik aus. Der Feueralarm ertönte, keiner wusste zunächst, wieso. Doch das Geißbockheim wurde evakuiert, die Mitarbeiter standen auf der Straße. Ein Sinnbild für den FC in diesen Tagen? Vielleicht. Der Grund war ein einfacher: Torwarttrainer Andreas Menger hatte nach dem Spiel ohne Gegentor in Aue eine Runde Bratwürste spendiert, die „Zu-Null-Wurst“, wie es hieß. Doch der Rauch in der Küche hatte den Rauchmelder ausgelöst.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Marco Höger schon gesprochen. Nach dem Training am Vormittag hatte sich der Routinier den Fragen der Journalisten gestellt. Wenig überraschend ging es vor allem um die Auswirkungen der Führungskrise beim FC auf die Mannschaft. Höger fand deutliche Worte – nicht nur in Richtung seiner Teamkollegen. „Wir haben keinen direkten Einfluss darauf, deswegen würden wir daran nur unnötig Energie verschwenden. Die Herren sind erwachsen genug, wenn Redebedarf herrscht“, sagte der 29-Jährige. „Es sollte nichts geben, das uns aus der Bahn wirft. Es steht kein Präsident oder Sportchef auf dem Platz. Es nützt uns auch nicht, ob die sich verstehen, wenn am Wochenende Bielefeld kommt. Wir haben aber alle ein Ziel, und dem gilt es alles unterzuordnen. Dann hoffen wir, in ein paar Wochen wieder alle glücklich miteinander sein zu können.“
Ich komme von einem Verein, in dem es deutlich schlimmer war
Als Appell an die FC-Bosse wollte Höger seine Worte wohl nicht verstanden wissen, zumal er seine Hoffnung zum Ausdruck brachte, dass es „nicht so dramatisch“ sein könne. Dennoch gehört Höger zu jenen Spielern, die wissen, was eine Krise, die zunächst nichts mit einer Mannschaft zu tun hat, doch für Kräfte entwickeln kann. „Ich komme von einem Verein, in dem es auch immer Unruhe gab und kenne es daher deutlich schlimmer als es heute hier ist“, sagte der ehemalige Schalker Profi mit einem Lächeln und betonte, dass es auch seine Aufgabe als stellvertretender Kapitän sei, in solchen Phasen auf die weniger erfahreneren Teamkollegen einzuwirken. So wie zuletzt, als er bestätigt hatte, dass sich Verunsicherung in der Mannschaft breitgemacht hätte. „Aber die Brust ist nach den letzten Ergebnissen wieder etwas breiter geworden“, sagte der Mittelfeldspieler. Nun müsse der FC gegen Bielefeld nachlegen – allen politischen Grabenkämpfen zum Trotz.
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