Toni Schumacher und Markus Ritterbach. (Fotos: GBK)

Wolf soll FC-Boss werden: War es das für das Vize-Duo?

[nextpage title=”Mit Wolf: Schlägt der Mitgliederrat die Tür zu?”]

Sie sind seit 2012 die beiden Vizepräsidenten des 1. FC Köln. Sie kämpfen aktuell um ihre Zukunft beim Effzeh. Doch mit der Entscheidung des Mitgliederrates, Dr. Werner Wolf als Präsidenten der Geissböcke vorzuschlagen, könnte die Zeit der beiden Präsidiumsmitglieder im September ablaufen. Oder gelingt ihnen doch noch der Sprung in den nächsten Vorstand?

Köln – Der Name geisterte schon länger durch halb Köln. Am Dienstagabend wurde er öffentlich: Dr. Werner Wolf soll Nachfolger von Ex-Präsident Werner Spinner werden (mehr dazu hier). Der 62-Jährige, der einst Spinner holte, um die Scherben aufzusammeln, die Wolfgang Overath und dessen Gefolgsleute hinterlassen hatten, soll und will nun offenbar selbst ans Ruder.

Die Vorstands-Findungskommission des Mitgliederrates hat den Namen zwar noch nicht bestätigt. Es gilt jedoch als sicher, dass Wolf jenem Vorstand vorstehen soll, den das Mitgliedergremium für die kommende Mitgliederversammlung am 8. September nominieren wird. Einzig die beiden Posten der Vizepräsidenten sind noch vakant. Dass diese auch nach der Wahl Toni Schumacher und Markus Ritterbach heißen werden, gilt durch die Nominierung Wolfs als unwahrscheinlich.

Schlägt der Mitgliederrat die Tür zu?

Der Mitgliederrat hatte sich schon vor dem Führungschaos beim 1. FC Köln der vergangenen Wochen festgelegt: Es soll ab September einen Umbruch geben. Der Vorstand soll neu besetzt werden, um frischen Wind in den Klub zu bekommen. Der Krach um Spinner, Ritterbach und Schumacher hatte zuletzt gezeigt, dass die Probleme der Geissböcke mitnichten nur auf dem Streit mit dem Mitgliederrat und der aktiven Fanszene fußten. Die Probleme kamen von ganz oben und aus dem Vorstand selbst.

Bis zum Bruch mit Spinner hatte zumindest Ritterbach noch realistische Chancen besessen, vom Mitgliederrat für den kommenden Vorstand vorgeschlagen zu werden. Seine medialen Auftritte in Folge des Spinner-Abschieds, insbesondere sein Interview beim TV-Sender Sky (mehr dazu hier), verschlechterten jedoch seine Position. Nach GBK-Informationen nahmen daraufhin mehrere Mitgliederräte Abstand von der Idee, Ritterbach für den neuen Vorstand in Betracht zu ziehen. Zu diesem Zeitpunkt war Schumacher in dem Gremium bereits kein Thema mehr gewesen.

Müssen Ritterbach und Schumacher nun also fürchten, dass die kommenden fünfeinhalb Monate im Interimsvorstand mit Stefan Müller-Römer die letzten ihrer Amtszeit werden? Einzig ein Friedensangebot seitens des Mitgliederrates und der Findungskommission würde wohl noch eine neue Tür öffnen. Die Chancen dafür sind aber gering. Andernfalls stünde dem Vize-Duo nur noch eine Option offen: eine Kampfkandidatur mit einem dritten Mann, möglicherweise einem neuen ersten Mann, also einem neuen Präsidenten – einem Gegenvorschlag zu Dr. Werner Wolf.

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Bosbach als Gegenentwurf zu Wolf?

Zuletzt tauchte als solcher Gegenentwurf der Name Wolfgang Bosbach immer präsenter im Kölner Umfeld auf. Der CDU-Politiker gilt als großer FC-Fan. Ein Großteil der aktiven Fanszene beäugt ihn zwar kritisch, andere Anhänger und Mitglieder sehen in ihm jedoch eine interessante und einflussreiche Figur mit klarer Meinung, klarem Bekenntnis zum Effzeh und besten Beziehungen, die dem Klub weiterhelfen könnten. Als der Name des 66-Jährigen aufkam, hatte allerdings zunächst Engelbert Faßbender, im Mitgliederrat für Kommunikation zuständig, via Facebook verlauten lassen: “Zu Bosbach: Der Name stammt definitiv nicht aus dem Mitgliederrat.” Anschließend sickerte durch, dass Bosbach angeblich an einer Kampfkandidatur nicht interessiert sei.

In der Bild forderte trotzdem Christoph Daum den einstigen Bundespolitiker als neuen FC-Präsidenten. Tags drauf erklärte Bosbach selbst: “Über die freundlichen Worte von Christoph Daum freue ich mich natürlich sehr, aber ich selber halte mich bei diesem Thema total zurück. Die Verantwortung liegt jetzt in erster Linie beim Mitgliederrat, der sich seine personellen Empfehlungen sicherlich sehr gut überlegen wird. Das Wichtigste ist eine stabile sportliche und wirtschaftliche Zukunft des FC, nicht die Frage, wer was werden will.”

Das Ticket zu einer weiteren Amtszeit?

Dass Bosbach nicht abgelehnt hat, lässt zumindest erahnen, dass er sich durchaus geschmeichelt gefühlt hätte, hätte der Mitgliederrat bei ihm angeklopft. Dies ist allerdings nicht passiert. Stattdessen soll es Wolf machen. Ob Ritterbach und Schumacher dies als Chance sehen, ihrerseits doch noch einmal einen Versuch bei Bosbach zu unternehmen? Der CDU-Politiker könnte ihr Ticket zu einer weiteren Amtszeit werden. Bis dahin gilt jedoch die Konstellation: Die zwei amtierenden Vizepräsidenten suchen einen neuen Präsidenten – und der potentielle Kandidat für das Präsidentenamt sucht zwei neue Vizepräsidenten. Alleine, man sucht sich nicht gegenseitig.

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