Der FC verliert mit 1:2 gegen Darmstadt. (Foto: imago images/Team 2)

1:2-Heimpleite: Die nächste Pleite für einen strauchelnden FC

Der 1. FC Köln hat auch im vierten Spiel in Folge keinen Sieg einfahren können und sein Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 mit 1:2 (0:1) verloren. Der Effzeh zeigte im Vergleich zur Peinlich-Pleite in Dresden zwar eine Leistungssteigerung. Patzer in der Defensiv kosteten aber erneut die Punkte. Damit verspielten die Geissböcke die nächste Chance, den Aufstieg – wenn auch nur auf dem Sofa – perfekt zu machen. Vielmehr könnte die Konkurrenz nun wieder näher heranrücken.

Aus Müngersdorf berichten Jonas Klee und Eliano Lussem

Im Hinspiel feierten die Kölner in Darmstadt einen 3:0-Auswärtserfolg. Damals war das Sturm-Duo um Simon Terodde und Jhon Cordoba je ein Mal erfolgreich und hauptverantwortlich für die drei Punkte. So starteten die beiden auch im Rückspiel von Beginn an. Anthony Modeste stand aufgrund muskulärer Probleme ohnehin nicht als Alternative bereit. Den gelbgesperrten Florian Kainz ersetzte der wiedergenesene Christian Clemens. Zudem gab Markus Anfang im Mittelfeld etwas überraschend Vincent Koziello den Vorzug vor Louis Schaub.

Ausgangslage

Durch die peinliche 0:3-Pleite gegen Dynamo Dresden hatten sich die Kölner die Chance selbst genommen, mit einem Heimsieg gegen Darmstadt den möglichen Aufstieg klar zu machen – und diesen mit den Fans im RheinEnergieStadion zu feiern. Immerhin hielt sich der Effzeh die Möglichkeit eines Sofa-Aufstiegs offen – drei Punkten gegen die Lilien und die entsprechenden Ergebnisse der Konkurrenz vorausgesetzt. Option A: Der FC wäre sicher aufgestiegen, wenn der HSV nicht verlieren sollte und gleichzeitig Paderborn nicht gegen Heidenheim gewinnt. Option B: Wenn Paderborn zu Hause gegen Heidenheim gewinnen sollte, müssten der HSV und Union Unentschieden spielen. Von den Aufstiegs-Träumen der Kölner mal abgesehen, pochte die Mannschaft von Markus Anfang nach dem schwachen Auftritt der Vorwoche vor allem auf Wiedergutmachung – und den Schulterschluss mit den eigenen Fans. Doch dieses Vorhaben misslang.

Moment des Spiels

Es lief die 77. Spielminute. Der Effzeh drückte auf die Führung, leistete sich dann in der Defensive aber einen kollektiven Aussetzer. Nach einem langen Ball verlor erst Marco Höger am Mittelkreis einen Zweikampf gegen Serdar Dursun. Dann kam Rafael Czichos nicht hinterher, als der Lilien-Stürmer den eingewechselten Felix Platte mit dem Kopf auf den rechten Flügel schickte. Und schließlich kam FC-Keeper Timo Horn unentschlossen und zu langsam aus seinem Kasten, sodass Platte ihn umkurven und problemlos zum 1:2 für die Gäste einschieben konnte.

Die wichtigsten Szenen

Die Geissböcke kamen gut in die Partie. In der 4. Minute gelangte der Ball über Cordoba und Kapitän Hector bei Koziello, der am Strafraum auf Dominick Drexler ablegte. Dessen Schuss verfehlte das Darmstadt-Gehäuse nur knapp. Doch auch die Lilien versteckten sich keineswegs. Nach einem Freistoß von Yannick Stark aus dem Halbfeld rettete Timo Horn in höchster Not gegen Immanuel Höhn (8.). In der Folge entwickelte sich ein Spiel, in dem sich die Kölner zahlreiche Chancen herausspielten, ohne jedoch für echte Gefahr vor dem Lilien-Gehäuse sorgen zu können. Nach einer Ecke von Johannes Geis kam Simon Terodde im Fünfmeterraum an den Ball, sein Schuss geriet jedoch zu zentral, Heuer Fernandes parierte problemlos. Kurz darauf entschärfte Cordoba ungewollt einen Distanzschuss von Drexler (17.). Dann fehlte es seinem Kopfball aus kurzer Distanz sowohl an der nötigen Wucht als auch an Präzision (18.). Auf der anderen Seite warf sich Jorge Meré in letzter Sekunde in einen Schuss von Serdar Dursun und verhinderte so den Führungstreffer für die Gäste (27.). In der 33. Minute war es dann Dursun, der die Lilien per Kopf in Führung brachte. Nach einem Angriff über rechts erreichte eine Stark-Flanke Fabian Holland am linken Strafraumeck. Dieser nahm die Kugel direkt. Sein Schussversuch misslang zwar, landete aber genau auf dem Kopf von Dursun, der eiskalt einnickte. Es war der zweite Wermutstropfen binnen weniger Minuten. Denn kurz zuvor musste bereits Christian Clemens humpelnd vom Feld. Für ihn kam Benno Schmitz (32.). Wenige Minuten vor der Pause scheiterte erst Terodde an Heuer Fernandes (41.).

Der FC hatte anständig begonnen, sich dann aber aus dem Konzept bringen lassen. Nach der Pause brauchte es die Einwechslung von Louis Schaub für den schwachen Geis (59.), um in Schwung zu kommen. Plötzlich schlug der Effzeh Flanke um Flanke in den Strafraum, allerdings zu selten mit dem passenden Abnehmer. Kurz vor dem Wechsel war Hectors Schuss noch von der Linie gekratzt worden. Kurz danach retteten die Darmstädter wieder in höchster Not, dieses Mal gegen Schaub (63.). Noch in der gleichen Minute parierte Heuer Fernandes einen Kopfball von Terodde, zwei Minuten lenkte der Darmstadt-Keeper einen Schaub-Freistoß über die Latte. Und dann war es endlich so weit. Wieder segelte eine FC-Flanke in den Strafraum der Gäste, dieses Mal war Cordoba zur Stelle und köpfte zum Ausgleich ein (66.). Doch die Kölner Freude war nur von kurzer Dauer. Ein langer Ball brachte die gesamte FC-Defensive aus dem Konzept. Erst verschätzte sich Höger, dann verlängerte Czichos den Ball unglücklich in den Lauf des eingewechselten Platte. Der umkurvte Horn und schob locker zum 1:2 ein (76.). Die Schlussphase gehörte zwar Köln, doch der FC agierte nun kopf- und ideenlos. Der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen. Die zweite Niederlage in Folge quittierten die Fans nicht nur mit einem gellenden Pfeifkonzert, sondern auch mit lautstarken “Anfang raus!”-Rufen. Für den FC – und auch für den FC-Trainer – wird es plötzlich eng in der Liga.

Fazit

Zum Freuen: Dass der FC noch immer Vorsprung in der Tabelle hat.

Zum Ärgern: Die erneute Verletzung von Christian Clemens.

Mann des Tages: Louis Schaub sorgte nach seiner Einwechslung für neue Impulse.

Aufstellung

Horn – Meré, Höger, Czichos – Clemens (32. Schmitz), Geis (59. Schaub), Koziello, Drexler, Hector – Terodde, Cordoba

Tore

0:1 Serdar Dursun (33.)

1:1 Jhon Cordoba (66.)

1:2 Felix Platte (77.)

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