Der März liegt hinter dem 1. FC Köln. Sportlich war der Monat gespickt mit Siegen und der Tabellenführung. Politisch brachte er den Umbruch im Vorstand. Aber auch finanziell musste der Klub die Weichen stellen. Traditionell läuft im März stets die Frist für die Unterlagen zur Lizenzierung aus.
Köln – In diesem Jahr musste Alexander Wehrle die Unterlagen für die Zweite Liga sowie die Bundesliga vorbereiten. Der kaufmännische Geschäftsführer kennt dieses zweigleisige Spiel bereits aus den letzten Jahren. Dieses Mal lag der Fokus auf der Planung für die Bundesliga, ohne dabei den Worst Case vernachlässigen zu dürfen. Doch die Ergebnisse der letzten Wochen dürften auch ihn in seinen Planungen beruhigt und bestätigt haben.
Denn der FC liegt klar auf Kurs zurück in die Erste Liga und damit zurück in finanziell lukrativere Gefilde. Schon im vergangenen Herbst hatte Wehrle erklärt, dass die Geissböcke in der laufenden Zweitliga-Saison wohl nur sehr schwer einen positiven Jahresabschluss werden hinlegen können. Nach den Wintertransfers war klar, dass der FC das Jahr im Unterhaus mit Verlust abschließen wird. Doch der Klub führt weiterhin den Apparat eines Bundesligisten mit sich – und der soll im Aufstiegsfall sofort wieder in Schwung kommen und für die nötigen Rahmenbedingungen sorgen, um den Klassenerhalt im Folgejahr schaffen zu können.
Nicht die Parameter eines normalen Aufsteigers
Nach dem 4:0 des FC gegen Kiel sagte Wehrle: “Wenn man sich überlegt, was wir im Aufstiegsfall für einen Basisumsatz und Kosten im Lizenzspielerbereich hätten, dann sind das nicht die Parameter eines normalen Aufsteigers.” Da der FC zuvor vier Jahre in der Bundesliga gewesen war, könnte er auf einem anderen Fundament aufbauen als Klubs, die erstmals oder nach vielen Jahren wieder in die Bundesliga aufsteigen würden. In Zahlen bedeutet dies: Der FC kann im Aufstiegsfall für die Saison 2019/20 mit einem Basisumsatz von über 130 Millionen Euro rechnen. Darin enthalten: ein Bonus, der den Geissböcken durch den Abstieg zunächst verloren gegangen war – die Europa-Prämie.
Durch die Qualifikation für die Europa League öffneten sich dem FC die Türen zu einer neuen Prämienebene. Diese schloss sich aber zwischenzeitlich durch den Abstieg. Im Falle der Rückkehr in Liga eins könnte Wehrle wieder mit dem Geld planen. “Das ist das Schöne. Wir werden aus diesem Topf gleich wieder fünf Millionen Euro erhalten”, bestätigte der Geschäftsführer. Darüber hinaus sollen zwischen 35 und 40 Millionen Euro an nationalen TV-Geldern fließen – je nach TV-Tabellenplatz. “Es hängt davon ab, wer absteigt, aber wir planen mit dem 16. TV-Tabellenplatz”, erklärte Wehrle.
Wo stünde der FC in der TV-Geldrangliste?
In der Bundesliga-Geldrangliste würden die Geissböcke nach dem Aufstieg Fortuna Düsseldorf (Klassenerhalt fast sicher) sowie den Mitaufsteiger definitiv hinter sich lassen. Darüber hinaus bräuchte es besondere Konstellationen, um in der TV-Tabelle noch weiter vorzurücken: Sollte der 1. FC Nürnberg die Klasse doch noch halten, stünde der Club ebenfalls hinter dem FC. Sollte ein Zweitligist die Relegation gegen einen anderen Bundesligisten als Düsseldorf oder Nürnberg gewinnen, würde auch dies den FC einen Platz weiter nach oben bringen. Jede bessere Platzierung würde den Geissböcken rund 2,5 Millionen Euro mehr in die Kasse spülen. Geld, das Wehrles Co-Geschäftsführer Armin Veh gerne zur Verfügung hätte, um es in den Kader zu investieren.
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