Will auch in Liga eins seine Torgefahr beweisen: Jhon Cordoba. (Foto: Mika Volkmann)

Die nächste Saison ist Kölns große Chance

Der 1. FC Union Berlin hat es tatsächlich geschafft: Nach dem 1. FC Köln und dem SC Paderborn steigen auch die Eisernen in die Bundesliga auf. Für die Geissböcke gilt damit: Der Klassenerhalt ist ein realistisches Szenario, die Kölner können sich einen Vorsprung gegenüber anderen Traditionsklubs erspielen. Die nächste Saison stellt für den FC eine große Chance dar.

Köln – Mit großem Interesse dürfte der 1. FC Köln am Montagabend verfolgt haben, wie sich Union Berlin mit einem 0:0 daheim gegen den VfB Stuttgart das letzte Bundesliga-Ticket sicherte. Für den VfB hingegen geht es erneut in Liga zwei. Und diesmal, so fürchtet man bereits in Stuttgart, ist die sofortige Rückkehr alles andere als selbstverständlich. Denn: Mit dem Hamburger SV, Hannover 96 und dem 1. FC Nürnberg sowie dem VfB werden gleich mehrere Schwergewichte um den Aufstieg kämpfen – von den weiteren arrivierten Klubs wie Bochum und St. Pauli sowie den jährlichen Überraschungsteams ganz abgesehen.

Das zeigt, wie wichtig die sofortige Rückkehr für den Effzeh war, wäre es doch im nächsten Jahr ungleich schwerer geworden. Darüber hinaus gibt die kommende Bundesliga-Saison dem FC die Chance, den Vorsprung auf die Absteiger und die in Liga zwei verbliebenen Konkurrenten zu vergrößern. Schafft Köln 2019/20 den Klassenerhalt, wäre den Geissböcken ein deutlicher Vorsprung in der TV-Rangliste (aktuell Rang 15) sicher – mit Blick auf den folgenden TV-Vertrag ab 2021 könnte dieser Unterschied sogar noch einige Millionen Euro schwerer wiegen. Und weil sich Klubs wie der HSV und Stuttgart nun erst einmal konsolidieren müssen, besteht für den FC die Hoffnung, zum richtigen Zeitpunkt die Kurve bekommen zu haben.

Personalrochade bei der Konkurrenz

Dafür sind freilich gute Entscheidungen vonnöten, ein Bundesliga-tauglicher Kader, ein funktionierendes Trainer-Spieler-Verhältnis und eine sportliche Leitung, die perspektivisch kluge Entscheidungen trifft. Die abgestiegene und in Liga zwei verbliebene Konkurrenz wirft personell alles über den Haufen. Mirko Slomka übernimmt das Traineramt in Hannover, ein neuer 96-Manager wird noch gesucht. Tim Walter wechselt als neuer Chefcoach des VfB aus Kiel nach Stuttgart und trifft dort auf die neue sportliche Leitung um Thomas Hitzlsperger und Sven Mislintat. Beim HSV übernahm jüngst Jonas Boldt, ein neuer Trainer wird gesucht. Und auch beim 1. FC Nürnberg hat man die sportliche Führung ausgetauscht und Damir Canari als Trainer sowie Robert Palikuca als Vorstand Sport eingesetzt. Diese Duos müssen alle erst einmal aufräumen.

Beim FC hat man zwar mit Achim Beierlorzer auch einen neuen Trainer holen müssen, Armin Veh ist aktuell in Köln aber der starke Mann (wenngleich nicht klar scheint, wie lange noch). Viel Geld hat Veh für den Kader nicht zur Verfügung, dass dies für einen Bundesliga-Verbleib aber nicht zwingend nötig ist, hat Fortuna Düsseldorf in dieser Saison bewiesen – und der VfB Stuttgart das Gegenteil gezeigt. Der frisch gebackene Relegations-Absteiger hatte inklusive Wintertransfers rund 47 Millionen Euro in die Mannschaft investiert, deren Spieleretat man auf diese Weise auf 60 Millionen Euro aufgeblasen hatte. Union Berlin und der SC Paderborn werden genauso wie Fortuna Düsseldorf ebenso keine großen Sprünge in der Bundesliga machen können. Und so kann der FC hoffen, zunächst in Sachen Finanzkraft und später auch sportlich drei Teams hinter sich zu lassen – kluge Personalentscheidungen erneut vorausgesetzt.

Bundesliga-Niveau ist gesunken

Hinzu kommt, dass die Bundesliga in den letzten Jahren merklich an spielerischem Niveau eingebüßt hat. Was nicht nur durch das Scheitern der deutschen Klubs in den internationalen Wettbewerben deutlich wurde, manifestierte sich in den letzten Jahren auch im Abstiegskampf. In den vergangenen zehn Jahren reichten 38 Punkte stets zum Klassenerhalt, oftmals deutlich weniger. Teams wie Düsseldorf, Augsburg oder Mainz beweisen seit Jahren, dass der Verbleib in Liga eins mit einfachen Mitteln – neben und auf dem Platz – möglich ist. Gleiches werden Paderborn und Union in der kommenden Saison versuchen, auch der FC unter Achim Beierlorzer und Armin Veh. Die Chance auf den Klassenerhalt ist für den 1. FC Köln groß. Sie zu nutzen, würde die Geissböcke in eine komfortable Situation gegenüber diversen anderen Klubs bringen, die man in Köln auf Augenhöhe wähnt.

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