Armin Veh muss einen Bundesliga-tauglichen Kader auf die Beine stellen. (Foto: Bucco)

Nach dem Aufstieg: Die Suche nach gezielten Verstärkungen

[nextpage title=”Neuzugänge sind zwingend erforderlich”]

Wenn Fußballklubs zwischen zwei Saisons auf Spielersuche gehen, fällt oft der Ausdruck “gezielte Verstärkungen”. Auch beim 1. FC Köln, bei dem diese Suche allerdings zwingend erforderlich ist. Finanziell, weil es keine großen Sprünge im Sommer geben. Sportlich, weil es um die Konkurrenzfähigkeit in der Bundesliga geht.

Köln – Beim 1. FC Köln wird bereits für die nächste Saison gearbeitet. Wie inzwischen jedes Jahr zu Anfang Mai trägt eine Firma die oberste Schicht des Rasens auf dem Profi-Trainingsplatz am Geißbockheim ab. In den kommenden Tagen wird dann neu eingesät, damit das Grün pünktlich zum Trainingsauftakt im Juli wieder frisch und bestens präpariert in der Sonne glänzt.

Auch in der Geschäftsstelle werden die Planungen für die kommende Bundesliga-Saison angeschoben. Insbesondere in der sportlichen Abteilung muss Geschäftsführer Armin Veh einige Steine umdrehen, um die Mannschaft für die Bundesliga konkurrenzfähig zu machen. Dabei darf man unzweifelhaft auf zweierlei Dinge gespannt sein: auf den Namen des künftigen FC-Trainers sowie auf die Namen der Neuzugänge, die im Sommer beim FC aufschlagen werden.

…mit den Spielern, die dazu kommen müssen

Veh kündigte am Mittwoch an, dass die Entscheidung hinsichtlich des neuen Übungsleiters bald fallen werde. Darüber hinaus verriet er, dass “ich keine Spieler holen werden, die der Trainer nicht will”. In den FC-Gremien vertraut man überdies auf die Erfahrung des Sportchefs als Bundesliga-Trainer, einen schlagkräftigen Kader zusammenstellen zu können. Dass es dazu nötig sein wird, auch Spieler abzugeben, um einerseits den Kader zu verkleinern und andererseits Transfererlöse zu erzielen, darüber ist man sich einig.

Finanziell wird sich der FC in einem halbwegs engen Rahmen bewegen, von einem Budget um die zehn Millionen Euro ist die Rede. Ob dies nur die Ablösesummen oder auch die Gehälter umfasst, ist nicht bekannt. Genauso wenig, ob die Summe tatsächlich der Realität entspricht. Doch sicher ist: Der Abstieg hat viel Geld gekostet, der Kader in der Bundesliga wird bereits jetzt verhältnismäßig teuer. Einen weiteren großen Umbruch kann es daher gar nicht geben. Das zumindest hat Veh längst bestätigt. Nun sagte er dem GEISSBLOG.KOELN: “Wir trauen der Mannschaft die Bundesliga zu”, fügte aber hinzu: “Mit den Spielern, die dazu kommen müssen.”

Wer das genau sein wird, hängt nun bekanntlich auch am kommenden Trainer. Auf welcher Position Bedarf herrscht, hat diese Saison allerdings bereits gezeigt. Die Kölner Offensive hat sich in großen Teilen als übermächtig in Liga zwei bewiesen und damit als potentiell konkurrenzfähig in Liga eins. Die Defensive hingegen, insbesondere auf der Sechs, in der Innenverteidigung und auf der Rechtsverteidiger-Position, bereitete den Geissböcken immer wieder große Kopfschmerzen. Selbst gegen Teams aus den unteren Regionen der Zweiten Liga bekam der FC Probleme. Das mochte auch der fehlenden Balance zwischen Angriff und Verteidigung geschuldet gewesen sein. Doch auch die individuelle Qualität fehlte. Darüber hinaus muss Veh bewerten, inwiefern die Verletzung von Christian Clemens noch einmal eine andere Baustelle öffnet.

[nextpage title=”Veh will nur potentielle Stammspieler holen”]

Es geht um Stammspieler

Veh will dem Vernehmen nach, zumal mit eingeschränkten Mitteln ausgestattet, auf drei oder vier Positionen nachbessern. Allerdings nicht irgendwie, wie er nun betonte, sondern mit den vielzitierten gezielten Verstärkungen. “Es geht um Stammspieler”, machte Veh auf GBK-Nachfrage klar. Es sollen Spieler geholt werden, die den Kader nicht in der Breite, sondern in der Spitze verbessern können. Die Neuverpflichtungen sollen den nötigen Qualitätssprung herbeiführen, um jene Konkurrenzfähigkeit herbeizuführen, die den Klassenerhalt und eine ruhige Saison wahrscheinlicher machen würde.

Kingsley Schindler ist bislang der einzig feststehende Neuzugang für die kommende Saison. Der Rechtsaußen, der ablösefrei von Holstein Kiel kommt, wird zunächst den am Kreuzband verletzten Clemens ersetzen und kann als rechter Flügelstürmer, im rechten Mittelfeld oder als alleiniger Rechtsaußen eingesetzt werden. Ein unangefochtener Stammspieler, wie Veh ihn sucht, ist der 25-Jährige aber noch nicht. Für ihn wird gelten, was auch für Spieler die Dominick Drexler oder Rafael Czichos gilt: Der Zweiten Liga scheinen sie entwachsen. In der Bundesliga wollen sie sich nun beweisen.

Mehr Veränderung trotz vermeintlich kleinem Umbruch

Erst den Trainer finden, dann die Spieler – dieses Motto lässt zudem darauf schließen, dass Schindler noch nicht Teil der Stammspieler-Rechnung ist, die Veh für diesen Sommer aufgemacht hat und in die er den neuen Cheftrainer einbinden will. Zudem ist noch nicht klar, welche Rolle die potentiell zurückkehrenden Leihspieler einnehmen werden. Serhou Guirassy spielt mit dem SC Amiens weiter gegen den Abstieg und würde im Falle des Klassenerhalts dank einer Kaufpflicht der Franzosen in der Ligue 1 bleiben. Drei Spieltage vor Schluss hat sein Klub vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. Allerdings hat Amiens seit sieben Spielen, als Guirassy zum letzten Sieg trag, aber auch eine Rote Karte sah, nicht mehr gewonnen. Dagegen ist Tim Handwerker in Groningen weiter Stammspieler.

Sollte zumindest Handwerker zurückkehren und sollten die Verträge von Matthias Lehmann und Johannes Geis tatsächlich nicht verlängert werden, stünden ohne Nachwuchsspieler aktuell 22 Feldspieler plus Torhüter bei den FC-Profis unter Vertrag. Diese Kadergröße hatte Veh im vergangenen Sommer als optimal für den Trainingsbetrieb bezeichnet. Der Kader wird sich also noch auf einigen Positionen verkleinern müssen, um für neue Leistungsträger Platz zu machen und auch arrivierten Nachwuchskräften wie Noah Katterbach, Nikolas Nartey oder Darko Churlinov Raum zu schaffen. Und so mag der Fokus zwar auf potentiell vier weiteren Neuzugängen liegen. Das Gesicht der Mannschaft dürfte sich hingegen trotzdem spürbarer verändern.

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