Achim Beierlorzer ist von der Entwicklung von Matthias Bader angetan. (Archivbild: Mika Volkmann)

Bader vor Schmitz: Was wird aus dem Abwehrtalent?

Es war eine vielsagende Szene in der 62. Minute im Testspiel des 1. FC Köln beim FC Southampton: Trainer Achim Beierlorzer kündigte den zweiten und dritten Wechsel der Partie an. An der Seitenlinie stand Simon Terodde bereit, der für Anthony Modeste in die Partie kam. Und dann brachte Beierlorzer für den schwachen Kingsley Ehizibue nicht Benno Schmitz, sondern Matthias Bader.

Aus Southampton berichtet Marc L. Merten

Nein, es war wahrlich nicht der Tag des Kingsley Ehizibue. Der Neuzugang und Hoffnungsträger auf der Position des Rechtsverteidigers konnte machen, was er wollte: Es gelang ihm nur sehr wenig. Bei einem Flankenlauf lief er so schnell, dass er schon im Toraus war, ehe er flankte. In der Defensive rempelte er Pierre-Emile Höjbjerg zwar sanft, aber für den Schiedsrichter ausreichend stark an, sodass dieser Elfmeter pfiff. Darüber hinaus war sein Passspiel am Samstag von Fehlern, sein Ballbehandlung von Stockfehlern und seine Zweikampfführung von Unbeholfenheit geprägt. Ein gebrauchter Tag eben.

In den vergangenen Wochen war Benno Schmitz der Mann, der mit Ehizibue um den Platz hinten rechts kämpfte. Zwar schien Ehizibue diesen Kampf recht früh recht klar gewonnen zu haben. Doch hinter Schmitz musste sich Matthias Bader lange anstellen. Bei den beiden Testspielen in Lohne gegen Osnabrück und Bremen bekam Bader nur ein paar Minuten Einsatzzeit. Es schien, als werde das Talent, das im Sommer 2018 ablösefrei vom Drittligisten Karlsruher SC nach Köln gewechselt war, alsbald ausgeliehen, um anderswo Spielpraxis sammeln zu können.

Er macht das sehr, sehr gut und wirkt extrem stabil

Dann aber verletzte sich nach Noah Katterbach auch Ismail Jakobs, zudem wurde Jannes Horn in die U21 verschoben. Und plötzlich war Bader wichtig. Im Trainingslager in Kitzbühel ging ein Ruck durch den 22-Jährigen. Das Abwehrtalent war nun präsent und witterte sichtlich seine Chance. Denn Beierlorzer ließ Bader als zweiten Linksverteidiger hinter Jonas Hector laufen – und fand lobende Worte für den Mann mit der Rückennummer 35. Worte, die Bader auf dem Rasen bestätigte. Im Training wie auch in den Testspielen. Zwar merkte man ihm an, dass die Rolle links hinten ungewohnt war. Doch das Engagement beeindruckte den FC-Trainer.

Und so fand sich am Samstag in Southampton nicht Schmitz, sondern Bader an der Seitenlinie wieder, als Beierlorzer entschied, Ehizibue auszuwechseln und einen neuen Mann hinten rechts zu bringen. “Easy hatte heute nicht seinen besten Tag”, sagte Beierlorzer dem GEISSBLOG.KOELN. “Egal, ob Matthias Bader links oder rechts spielt: Ich finde, er macht das sehr, sehr gut und wirkt extrem stabil. Deshalb haben wir ihn jetzt auch mal früher gebracht.”

Aktuell kein Leihgeschäft in Sicht

Könnte sich da sogar noch einmal etwas verändern, nicht nur in der Hierarchie hinten rechts, sondern mit Blick auf die eigentlich geplante Ausleihe von Bader? Beierlorzer verwies darauf, dass der 22-Jährige vor allem eines bräuchte: Spielzeit. “Die Frage bleibt immer noch: Wie kommt er ans Spielen? Wir haben ja eine Verantwortung. Wir sind total überzeugt von ihm, aber junge Spieler entwickeln sich nur durch Spielzeit weiter.” Und so bleibt, obwohl Bader – wie schon im letzten Sommer in der Vorbereitung – plötzlich hervorsticht, zunächst der Plan, ihn auszuleihen. Doch Beierlorzer bestätigte auch: Aktuell deutet sich kein Leihgeschäft an.

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