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Doppelter Balance-Akt: Dem Aufbäumen muss Konstanz folgen

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Florian Kainz rauscht in einen Zweikampf. (Foto: imago images / siwe)

Achim Beierlorzers Optimismus war berechtigt: Seine Mannschaft hat auf Schalke die erhoffte Reaktion gezeigt und dem 1. FC Köln einen wichtigen Punkt beschert. Vor allem aber hat sie den Mut des Trainers auf den Rasen übertragen und das Bild eines konkurrenzfähigen Effzeh restauriert. Das war dringend nötig und muss zum Vorbild für die kommenden Wochen werden.

Ein Kommentar von Marc L. Merten

Die Sorgen nach dem 0:4 gegen Hertha BSC waren groß, die Kritik an den FC-Profis hart, aber berechtigt. Der FC hatte sich in einem Zustand des Verfalls präsentiert, Bundesliga-untauglich in der Defensive und ideen- und harmlos in der Offensive. Reihenweise liefen die Spielern ihrer Form und ihren Ansprüchen hinterher, allen voran Jonas Hector, Kapitän und vermeintlicher Leistungsträger.

Dass ausgerechnet Hector am Samstag beim FC Schalke 04 das 1:1 erzielte und damit den FC für seine couragierte Vorstellung belohnte, hat das Potential zu einer Geschichte. Eine Geschichte, die am Ende der Saison erzählt werden könnte, sollte der FC in Folge dieses Punktgewinns bei den Königsblauen zu neuer Stabilität und Sicherheit finden und schließlich den Klassenerhalt schaffen.

Bislang lediglich für das Gröbste rehabilitiert

Das Unentschieden war jedenfalls die Folge eines doppelten Balance-Akts für Achim Beierlorzer. Der FC-Coach traute sich, von seinem bisherigen Personal und System so weit abzurücken, dass die Mannschaft sich sicherer fühlte und trotzdem nichts vollständig Neues auf den Rasen bringen musste. Das 4-2-3-1 war die nötige taktische Feinjustierung, um im Mittelfeld enger und in der Defensive stabiler zu agieren. Personell hätte der Verzicht auf Jhon Cordoba und Anthony Modeste sowie die Integration von Noah Katterbach im Falle einer weiteren Niederlage für neue Konflikte sorgen können und wird auch in Zukunft klug zu moderieren bleiben. Doch Beierlorzers Optimismus zahlte sich aus, die Spieler versprühten jene Lust gerade auch an der Defensivarbeit, die man bis dato nur gegen Dortmund und in weiten Teilen gegen Freiburg und die Bayern gesehen hatte.

Nun gilt es, diese Leistung zu bestätigen und über viele Wochen hinweg halbwegs konstant zu zeigen. Am Samstag war sie einen Punkt wert, in den kommenden Wochen müssen aber Siege her. Die FC-Profis haben sich bislang lediglich für das Gröbste rehabilitiert. Im Abstiegskampf bedarf es mehr als nur einem kurzen Aufbäumen. Nach dem so wichtigen Sieg in Freiburg und der darauf folgenden Länderspielpause hatte man von all dem Positiven aus dem Spiel beim Sport-Club nichts mehr gesehen. Was nach der nun anstehenden zweiten Länderspielpause von dem Achtungserfolg auf Schalke übrig bleiben wird, wird darüber entscheiden, wohin der Weg für den FC führt.

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