Der Oktober soll die Wende bringen. Und tatsächlich: Achim Beierlorzer zaubert im Auswärtsspiel auf Schalke den jungen Noah Katterbach aus dem Hut. Der 18-Jährige ist nach Darko Churlinov der zweite Debütant aus dem eigenen Nachwuchs. Er soll nicht der Letzte bleiben. Der neue Kurs fruchtet: Der FC punktet auf Schalke und gewinnt gegen Paderborn. Die Belohnung: Platz 15 und immerhin sieben Punkte nach acht Spielen. (Foto: imago images / Beautiful Sports)

Katterbach-Debüt als Hoffnungsschimmer für die FC-Jugend

Noah Katterbach wurde am Samstagabend auf Schalke der 531. Spieler, der ein Pflichtspiel für den 1. FC Köln bestritten hat. Der Youngster stand bei seinem Profi-Debüt über die vollen 90 Minuten auf dem Platz und heimste hinterher viel Lob für seine Leistung ein. Doch nicht nur für den Spieler selbst war sein erstes Bundesliga-Spiel von enormer Bedeutung. Für die gesamte FC-Jugend war sein Einsatz ein wichtiges Signal. 

Köln – Bei der diesjährigen Saisoneröffnung durfte sich Noah Katterbach erstmals vor 50.000 Fans auf den Stadionvorwiesen vorstellen. Nach seinen persönlichen Saisonzielen gefragt, erklärte der Spieler, der eigentlich noch für die U19 auflaufen könnte, hoffentlich in vielen Spielen für die U21 zum Einsatz kommen zu dürfen. Nach einem Muskelfaserriss in der Vorbereitung folgten schließlich vier Spiele über die volle Distanz in der Regionalliga. Den 5. Oktober allerdings dürfte der Linksverteidiger nicht mehr so schnell vergessen. Gegen den FC Schalke 04 kam Katterbach zu seiner Bundesliga-Premiere und durfte gleich über 90 Minuten ran.

Schmaler Grat bei der Talentförderung

Nachdem bereits Darko Churlinov am ersten Spieltag beim VfL Wolfsburg eingewechselt wurde und somit sein Profi-Debüt feierte, ist Katterbach nun schon der zweite Youngster, der von Achim Beierlorzer seine Chance bei den Profis erhielt. Nach sieben Spieltagen hat der FC mit Churlinov und Katterbach demnach bereits zwei Talente mehr als in der gesamten letzten Saison eingebunden. Die Verantwortlichen am Geißbockheim verfolgen einen klaren Plan mit ihren Talenten, den sie derzeit kompromisslos durchziehen. Insbesondere Nikolas Nartey und Darko Churlinov haben feststellen müssen, dass der aufgezeigte Weg nicht verhandelbar ist. Beide Spieler sahen ihre Zukunft sowohl im Training als auch in den Spielen bei der ersten Mannschaft und wurden kurzerhand in die U21 versetzt. Während Nartey schlussendlich die Geißböcke verließ und über den VfB Stuttgart zu Hansa Rostock wechselte, scheint sich Churlinov mit dem Plan der Verantwortlichen inzwischen angefreundet zu haben. Der mazedonische U21-Nationalspieler trainiert mittlerweile wieder mit den Profis und kommt gleichzeitig regelmäßig in der Regionalliga zum Einsatz. Dieser Umgang mit den Spielern ist als klares Zeichen des FC zu verstehen, sich von den eigenen Nachwuchsspielern nicht auf der Nase herumtanzen zu lassen. Gleichzeitig wandeln die Geißböcke damit auf einem schmalen Grat zwischen Talentförderung und eben jenem Verlust wie dem von Nikolas Nartey.

Er hat ein Statement gesetzt

Für den eigenen Nachwuchs ist die Einbindung von Churlinov und Katterbach im Vergleich zum Vorjahr zumindest ein wichtiges Signal, dass man beim 1. FC Köln seine Talente nicht aus den Augen lässt und ihnen im passenden Moment auch das Vertrauen schenkt. Auch die Tatsache, dass während der Länderspielpause erneut fünf Nachwuchsspieler bei den Profis trainieren dürfen und auch beim morgigen Testspiel gegen Viktoria Köln zum Einsatz kommen sollen, ist ein klares Zeichen für die Durchlässigkeit zwischen Nachwuchs und Profis.

Beierlorzer zumindest zeigte sich nach dem Profi-Debüt von Katterbach mehr als angetan von seinem Youngster und erklärte nochmal, dass seine Einsätze in der U21 den richtigen Zweck erfüllt hätten. “Noah hat sich in der U21 die Fitness und das Gefühl für die Bundesliga geholt.” Ob der Linksverteidiger auch in den kommenden Wochen eine Option für die Startelf sein könnte, ließ der Trainer aber noch offen, zumal mit Birger Verstraete ein defensiver Mittelfeldspieler nach seiner Operation zurückkehrt und Jonas Hector somit wieder auf seine angestammte Position rücken könnte. “Das würde jetzt noch zu weit gehen, wenn ich mich festlegen würde. Aber Noah hat gebracht, was wir uns gewünscht hatten. Jetzt warten wir ab, wie er von der U19-Nationalmannschaft zurückkommt. Er hat ein Statement gesetzt, das steht erst einmal.” Prinzipiell traut der Trainer seinem Schützling aber langfristig den Durchbruch in der Bundesliga zu. Auch, weil der 18-jährige nicht nur das nötige Talent auf dem Platz mitbringt, sondern auch von seiner Persönlichkeit den Anforderungen gewachsen scheint: “Noah ist klar im Kopf, ist ein bodenständiger Junge, der unheimlich viel kann. Unsere Aufgabe ist es, ihn jetzt stabil auf dieses Niveau zu bringen. Am Samstag war das schon mal Klasse.”

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