Horst Heldt und Armin Veh im Trainingslager gemeinsam auf der Tribüne. (Foto: GBK)

Veh, Arabi und Heldt: Schon brodelt die Gerüchteküche

Die Entscheidung um die Zukunft von Armin Veh beim 1. FC Köln ist noch nicht gefallen – oder zumindest noch nicht kommuniziert -, da sprießen bereits die Gerüchte über die potentielle Nachfolge für den Geschäftsführer Sport. Sollte Veh tatsächlich seinen Abschied aus Köln wählen, so könnte der Findungsprozess eines neuen Sportchefs zeigen, ob sich beim FC etwas verändert hat.

Köln – Als der 1. FC Köln in diesem Sommer am Ende des Trainingslagers in Kitzbühel auf den FC Villarreal traf, beobachtete Armin Veh das Spiel gemeinsam mit Horst Heldt. Der ehemalige Manager von Hannover 96 hatte Veh und dem FC einen Besuch abgestattet und – erholt und deutlich erschlankt – den Kontakt zur Führungsriege der Geissböcke aufgewärmt.

Das Treffen verging freilich nicht unbemerkt, sollte es auch nicht. Heldt und Veh trafen sich zunächst offen am Trainingsplatz, ehe man später das Testspiel gemeinsam verfolgte. Dass es der Begegnung an einer gewissen Ironie nicht fehlte, verstand sich von selbst. Schließlich hätte eigentlich Heldt auf Jörg Schmadtke als FC-Manager folgen sollen, ehe die Personalie zur Posse verkam und schließlich Veh installiert wurde. Beide Personalien, Heldt und Veh, waren vornehmlich von Alexander Wehrle vorangetrieben worden, der sich beim ehemaligen Vorstand zunächst für den einen und später für den anderen als seinen neuen Partner an der Spitze der KGaA eingesetzt hatte. Zunächst hatte sich Wehrle bekanntlich auf Heldt versteift. Als dieser Deal aber platzte, kam Veh zur Sprache. Wohl nicht ganz ohne vorherigen Kontakt, da der FC Veh bereits als Trainer-Nachfolger für Peter Stöger in Erwägung gezogen hatte.

Arabi wäre keine schnelle Lösung

Dass nun unter FC-Fans Horst Heldt bereits als nächster Manager am Geißbockheim gehandelt wird für den Fall, dass Veh tatsächlich nicht mehr weitermachen sollte, verwundert also nicht. Eher schon überraschte der kicker am Mittwoch mit der Meldung, dass der FC angeblich Samir Arabi für eine mögliche Veh-Nachfolge auf der Liste haben soll. Der Geschäftsführer des Zweitligisten Arminia Bielefeld erlebt beim DSC aktuell eine höchst erfolgreiche Phase (Platz drei in Liga zwei). Darüber hinaus ist der erst 40-Jährige als ehemaliger Jugendtrainer und Chefscout bei Alemannia Aachen bestens mit Jörg Jakobs bekannt, der nun bekanntlich als Berater des neuen FC-Vorstands agiert. Ob Jakobs Arabi tatsächlich im Falle eines denkbaren Veh-Abschieds als eine Art schnelle Lösung dem Vorstand ins Ohr flüstern könnte, erscheint jedoch als unwahrscheinlich.

Die Gründe: Erstens ist längst nicht bestätigt, dass Veh wirklich sein Amt nicht weiter ausführen möchte. Zweitens will der Vorstand versuchen Veh zu halten. Und drittens, sollte es doch zu einer Trennung kommen, käme eine “schnelle Lösung” durchaus überraschend. Denn genau dies hatte in der Vergangenheit zu Unstimmigkeiten am Geißbockheim geführt, Die Art und Weise der Ernennung Vehs im Zuge der Schmadtke-Demission hatte im Dezember 2017 in den FC-Gremien für kontroverse Stimmen gesorgt. Nicht Vehs Eignung für den Posten, sondern der Auswahlprozess durch den ehemaligen Vorstand war auf Kritik gestoßen. In den Gremien, zu denen auch Werner Wolf und Eckhard Sauren gehörten, war Verwunderung darüber entstanden, dass sich Geschäftsführer Wehrle seinen Nebenmann praktisch selbst hatte aussuchen dürfen und die Inthronisierung Vehs in kurzer Zeit erfolgt war, obwohl dieser in den Wochen zuvor auf keiner der Listen potentieller Schmadtke-Nachfolger gestanden hatte. Aus allen drei Kontroll- und Beratungsgremien hatte es in dieser Folge den Hinweis gegeben, dass die Besetzung eines Geschäftsführers-Postens in Zukunft anders zu verlaufen habe.

Vorstand will Abläufe professionalisieren

Daher erscheint es als unwahrscheinlich, dass im Falle eines Veh-Abgangs tatsächlich eine schnelle Entscheidung für eine Nachfolge getroffen würde. Werner Wolf, Eckhard Sauren und Jürgen Sieger waren unter anderem mit dem Wahlversprechen angetreten, die Gremienarbeit weiter professionalisieren zu wollen. Daher ist zwar zu vermuten, dass das Präsidium einen Plan B ohne Armin Veh bereits vorbereitet. Dieser alternative Plan dürfte aber eher eine längere Liste möglicher Kandidaten enthalten, die dann geprüft werden würden. Eine schnelle Nachfolge hingegen käme überraschend – was inzwischen jedoch nicht mehr für einen Veh-Abschied beim FC gilt.

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