“Wir müssen handlungsfähig sein. Wenn einer geht, ist es wichtig, dass nicht gleich alle anderen auch abhauen. Aber das wird nicht so sein.” Diese Worte wählte Armin Veh am Freitagmittag, als er seinen angekündigten Abschied vom 1. FC Köln erklärte. Was er damit meinte, wurde wenige Stunden später klar: Da sickerte durch, dass Frank Aehlig als Leiter der Lizenzspielerabteilung seinen 2020 auslaufenden Vertrag schon vor Monaten bis 2022 verlängert hat. Der FC jedoch hatte dies nicht kommunizieren wollen.
Köln – Wie der kicker am Freitagnachmittag berichtete, habe Aehlig bereits “vor geraumer Zeit” seinen Kontrakt verlängert, der ursprünglich parallel zu Veh im Sommer 2020 ausgelaufen wäre. Auf GBK-Nachfrage bestätigte der FC diese Verlängerung, die offenbar im Zuge der Gerüchte um einen möglichen Wechsel Aehligs zu RB Leipzig vollzogen worden war – und wohl schon im Juli. Warum der 1. FC Köln die damaligen Gerüchte jedoch nicht beendete, indem man die Personalie öffentlich machte, blieb am Freitag offen.
Dabei wäre eine Mitteilung zu Aehlig durchaus üblich gewesen. Der 51-Jährige war im Januar 2018 nach Köln gekommen und hatte die Position des Lizenzspieler-Leiters übernommen. Eine Rolle, die namentlich so neu geschaffen wurde, weil Jörg Jakobs zu dem damaligen Zeitpunkt offiziell noch den Posten des Sportdirektors inne hatte. Faktisch aber übernahm Aehlig genau diese Aufgaben als Kaderplaner der Profi-Abteilung, Schnittstelle zum Nachwuchs und Koordinator der gesamten Lizenzspieler-Abteilung direkt unterhalb der Sport-Geschäftsführung. Eine führende Rolle also beim FC, doch die Vertragsverlängerung geschah ohne öffentliche Bekanntmachung. Zum Vergleich: Ende Juni hatte der Klub noch eine Mitteilung herausgegeben, wonach es Wechsel bei den Physios in der medizinischen Abteilung gegeben hatte.
Frank wusste schon seit längerer Zeit, dass es sein kann, dass ich nicht weitermache
Warum der FC monatelang ein Geheimnis um Aehligs Verlängerung machte und auch anders lautende Medienberichte im Zuge des Abschieds von Armin Veh nicht richtig stellte, ist nicht bekannt. Auch Veh selbst nutzte die Möglichkeit der Pressekonferenz am Freitag nicht, um diesen Umstand klarzustellen. Der Noch-Sportchef erklärte lediglich, dass nicht alle Mitarbeiter, die Veh als seine Vertraute geholt hatte, mit ihm wieder gehen würden. “Ich habe die Entscheidung für Frank Aehlig nicht getroffen, weil er ein langer Wegbegleiter war, sondern weil ich glaube, dass er einen guten Job macht”, sagte der 58-Jährige, ließ aber durchblicken, dass er seine rechte Hand schon vor längerer Zeit auf einen möglichen Abschied vorbereitet habe. “Vor allem Frank wusste schon seit längerer Zeit, dass es sein kann, dass ich nicht weitermache.”
Aehlig gilt in der Branche als bestens vernetzter Transferexperte, der auch in Zukunft für den FC arbeiten soll – auch unter dem künftigen Geschäftsführer Sport. Ob dies der Veh-Nachfolger dann ebenso sehen wird, ist freilich gänzlich offen. Veh entschied sich damals nach seiner Ankunft in Köln gegen Jörg Jakobs und holte Aehlig. Ein Vorgang, der durchaus üblich ist in der Branche. Sobald der neue Geschäftsführer installiert ist, wird dieser entscheiden müssen, ob er mit Aehlig zusammenarbeiten will oder ebenso einen eigenen Vertrauten mitbringt. Dann würde die Zeit für Aehlig beim FC doch 2020 zu Ende gehen – trotz Vertragsverlängerung.
Auch Menger hat verlängert
Wie am Freitag ebenfalls bekannt wurde, hat auch Andreas Menger seinen Vertrag im Sommer verlängert. Der Torwarttrainer war im Januar 2018 von Veh als Nachfolger von Alexander Bade verpflichtet worden. Der Vertrag des 47-Jährigen lief ursprünglich ebenso wie bei Aehlig bis 2020. Im Zuge der Verpflichtung von Achim Beierlorzer (Vertrag bis 2021) wurde der Kontrakt mit dem Torwarttrainer ebenfalls im Sommer bis 2021 verlängert. Das berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger. Auch diese Personalie war nicht kommuniziert worden. Menger steht bei vielen Fans des 1. FC Köln seit Monaten in der Kritik, da die Leistungen von Stammtorhüter Timo Horn nicht konstant sind.
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