Peter Stöger am 5. November 2017 nach dem 0:3 des FC gegen Hoffenheim. (Foto: imago images / Team2)

Déjà-vu vom 5. November 2017: Als der FC zu lange zögerte

Wenn der 1. FC Köln am Freitagabend auf die TSG 1899 Hoffenheim trifft, kommen Erinnerungen hoch an das Heimspiel in der Hinrunde der Abstiegssaison 2017/18. Damals stand Peter Stöger eigentlich vor dem Aus, nun ist die Partie wohl die letzte Chance für Achim Beierlorzer. Damals begingen die FC-Bosse nach dem Spiel einen folgenschweren Fehler, weil die Zukunft auf der Position des Sportchefs nicht geklärt war. Wie geht es diesmal aus?

Köln – Fast auf den Tag genau vor zwei Jahren, am 5. November 2017, traf der 1. FC Köln in der Bundesliga daheim auf die TSG 1899 Hoffenheim. Es war der 11. Spieltag, die letzte Partie vor der nächsten Länderspielpause. Peter Stöger stand als Trainer der Geissböcke gewaltig unter Druck. Nur zwei Punkte hatte der FC auf dem Konto, die 49.200 Zuschauer in Müngersdorf hofften auf die Wende, auf den ersten Sieg der Saison, auf das Ende der Krise. Doch es folgte eine desaströse Vorstellung der Kölner, ein 0:3 gegen Hoffenheim – und jeder rechnete mit Stögers Entlassung. Es kam anders. Und am Ende der Saison stieg der FC ab.

Zwei Jahre später, am 8. November 2019, wieder am 11. Spieltag, wieder in der letzten Partie vor einer Länderspielpause, trifft der 1. FC Köln wieder in einem Heimspiel auf 1899 Hoffenheim. Und wieder steht der Trainer der Geissböcke gewaltig unter Druck. Zwar hat Achim Beierlorzer mit seiner Mannschaft sieben statt zwei Punkte geholt, zwar ist Köln nicht Letzter, sondern Vorletzter mit Anschluss an die Nichtabstiegsplätze, zwar haben die Kölner in dieser Saison immerhin schon zweimal gewonnen. Doch der Vorstand der Geissböcke hat dem 51-Jährigen nur noch für dieses eine Spiel das Vertrauen ausgesprochen. Sollte das Spiel verloren gehen, dürfte Beierlorzers Zeit beim FC abgelaufen sein.

Parallelen bis hin zur Sportchef-Frage

Doch das dachte man vor zwei Jahren bei Peter Stöger auch. Das 0:3 gegen Hoffenheim war beschämend gewesen, Hoffenheim siegte im Schongang gegen eine leblose Kölner Truppe. Bezeichnend: Nach der Partie war auf den Rängen nicht einmal Ärger zu spüren, sondern Resignation. In den Tagen danach schien es nur noch um die Nachfolge für Stöger zu gehen. Bruno Labbadia? Marco Rose? Markus Anfang? Dirk Schuster? Das Problem: Der FC hatte keinen Sportchef mehr, Jörg Schmadtke war zwei Wochen zuvor gegangen (worden). Wer würde über die Trainer-Personalie entscheiden? Sollte man nicht lieber warten, bis man einen neuen Geschäftsführer Sport gefunden hatte? Der FC zauderte und wartete schließlich noch einen weiteren Monat, ehe die Geissböcke nach zwei weiteren Niederlagen und einem Unentschieden auf Schalke die Reißleine zogen.

Die einfachste Lösung: ein besseres Ergebnis

Die Parallelen zu dieser Saison sind erschreckend offensichtlich: das Datum, der Spieltag, der Gegner, die sportliche Lage. Auch, dass Armin Veh Ende Oktober seinen baldigen Abschied erklärt hat und in der Führungsetage seither in der Trainerfrage keine Einigkeit besteht. Der Vorstand will so schnell wie möglich einen Nachfolger in der Geschäftsführung präsentieren. Doch die Trainerfrage hätte eigentlich schon am Montag entschieden werden sollen. Stattdessen geht Beierlorzer maximal geschwächt in die Partie gegen Hoffenheim. Gelingt ihm der Coup, gewinnt der FC gegen die TSG, so haben tatsächlich alle beim FC gewonnen. Geht das Spiel jedoch in die Hose, müssten die FC-Bosse zeigen, dass sie keine Kopie der Ereignisse von 2017 zulassen. Die einfachste Lösung wäre also: ein anderes sportliches Ergebnis auf dem Rasen. Dann würden sich alle weiteren Fragen gar nicht erst stellen.

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