Der 1. FC Köln verliert bei RB Leipzig. (Foto: Imago images/Huebner)

Niederlage in Leipzig: FC verliert auch unter Gisdol

Der 1. FC Köln hat sein erstes Spiel unter dem neuen Trainer Markus Gisdol verloren. Bei RB Leipzig waren die Geißböcke weit von einer Überraschung entfernt und mussten sich am Ende deutlich mit 1:4 (1:3) geschlagen geben. Der Anschlusstreffer von Rafael Czichos kurz vor der Pause brachte noch einmal Hoffnung, mehr aber auch nicht.

Aus Leipzig berichtet Marc L. Merten

Neustart beim 1. FC Köln: Mit Horst Heldt als Sportchef und Markus Gisdol als neuem Trainer reiste der 1. FC Köln am Samstag zum Topspiel nach Leipzig. Dabei ist es 672 Tage her, dass Gisdol zuletzt an der Seitenlinie eines Bundesligateams gestanden hatte. Damals musste der Trainer nach einer 0:2-Niederlage ausgerechnet gegen den Effzeh seinen Hut beim Hamburger SV nehmen. Gegen RB Leipzig erwartete den neuen FC-Coach direkt der erste Härtetest. Die Bilanz von Gisdol gegen Julian Nagelsmann war vor der Partie jedoch makellos: Alle drei Duelle gegen den aktuellen Coach von RB Leipzig konnte Gisdol für sich entschieden.

Ausgangslage

Markus Gisdol stellte seine Mannschaft beim offensivstärksten Team der Liga wenig überraschend enorm defensiv auf. Ehizibue, Bornauw, Czichos und Hector bildeten die Abwehrreihe, davor bot der Trainer mit Höger, Verstraete und Skhiri gleich drei defensive Mittelspieler auf. Ismail Jakob durfte nach seinem Debüt gegen Hoffenheim erneut von Beginn an ran und auf der rechten Seite stand Kingsley Schindler in der Startelf. Als einzige Sturmspitze durfte sich Anthony Modeste über seinen ersten Startelfeinsatz seit dem 0:4 gegen Hertha BSC freuen und verdrängte damit Simon Terodde und Jhon Cordoba zunächst auf die Bank. „Ich weiß was Tony kann. Letztendlich habe ich mein Bauchgefühl entscheiden lassen“, erklärte Markus Gisdol seine Personalentscheidung vor der Partie.

Moment des Spiels

Es lief die 22. Minute in der Red Bull Arena, als Jonas Hector auf der linken Seite gegen Christopher Nkunku den Ball herschenkte und der Franzose nur noch auf den einlaufenden Timo Werner quer legen musste. Der Nationalspieler dankte es mit seinem zwölften Tor im zwölften Spiel und brachte die Leipziger damit auf die Siegerstraße.

Die wichtigsten Szenen

Der 1. FC Köln zog sich in der Anfangsphase weit in die eigene Hälfte zurück und kam nach zehn Minuten gerade einmal auf 15 Prozent Ballbesitz. Zwar hatten die Geißböcke nach drei Minuten die erste Torannährung durch einen Kopfball von Jakobs, richtig gefährlich wurde es aber erst nach zwölf Minuten: Einen Freistoß aus 24 Metern hämmerte Sabitzer in die Mauer. Von dort prallte der Ball zu Demme, der aus 20 Metern volley abzog und das Tor knapp verfehlte. In der 22. Minute schenkte Jonas Hector den Leipzigern die Führung: Völlig unnötig verlor der Kölner Kapitän und Nationalspieler gegen Nkunku auf der linken Seite den Ball. Der Leipziger legte auf den in der Mitte blank stehenden Timo Werner quer, der für das 1:0 nur noch seinen Fuß hinhalten musste. Nach einer halben Stunde stellte sich Ehizibue dem mit Tempo in den Strafraum eindringenden Nkunku ungeschickt in den Weg, der Franzose nahm den Kontakt dankend an und ging zu Boden. Beim fälligen Strafstoß ahnte Timo Horn zwar die richtige Ecke, der Schuss von Emil Forsberg war jedoch zu platziert. In der 37. Minute wurde es noch bitterer: Nach einem abgefangenen Abstoß von Horn genügte ein schneller Pass in den Rücken von Hector. Zunächst konnte Horn die Hereingabe noch abwehren, der direkte Nachschuss aus 16 Metern von Demme war schließlich unhaltbar. Doch nur 114 Sekunden später ein Lebenszeichen der Gäste: Nach einem Eckball von Birger Verstraete verkürzte Rafael Czichos per Kopf auf 1:3. Kurz vor der Pause musste Horn nach einem Fehlpass von Höger noch einmal gegen Werner parieren.

Zur Pause brachte Markus Gisdol Florian Kainz für Ellyes Skhiri. Kainz sortierte sich dabei für Jakobs auf der linken Seite ein. Hector rotierte auf die Skhiri-Position und Jakobs wiederum rückte auf die linke Abwehrseite. Wirklich aktiver wurden die Geißböcke durch diese Umstellung aber nicht. In der 50. Minute klärte Horn nach einem Schuss von Nkunku in die Mitte, dort konnte Czichos in höchster Not klären. Acht Minuten später schoss Forsberg knapp am langen Pfosten vorbei. In der 63. Minute war es erneut Czichos, der gerade noch das Bein in einen Schuss von Sabitzer stellte. Kurze Zeit später jagte Werner den Ball völlig freistehend aus elf Metern in den Leipziger Nachthimmel. Die größte Chance im zweiten Durchgang hatten die Geißböcke nach einer Flanke von Marcel Risse. In der Mitte kam Anthony Modeste völlig frei zum Kopfball, setzte den Ball aber meterweit über das Tor. Diese Chance stand sinnbildlich für den Abend des Franzosen, für den es überhaupt die erste gelungene Offensivaktion war. Trotzdem schienen die Kölner von der Aktion ermutigt zu werden und trauten sich in den letzten 20 Minuten vermehrt in die gegnerische Hälfte. Nach einem abgeblockten Schuss von Kainz traf Hector in der Folge ins Tor, doch zuvor hatte Bornauw im Abseits gestanden. Zehn Minuten vor dem Ende machten die Roten Bullen das zarte Pflänzchen Hoffnung der Kölner zunichte, als Forsberg einen Freistoß aus 25 Metern direkt zum 4:1 verwandelte.

Fazit

Zum Freuen: Ein mutiger Auftritt im zweiten Durchgang.

Zum Ärgern: Der FC kann seine einfachen Fehler auch unter Gisdol nicht abstellen.

Stimmung: Ernüchternd.

Mann des Tages: Rafael Czichos mit seinem ersten Bundesliga-Tor.

Aufstellung

Horn – Ehizibue, Bornauw, Czichos, Hector – Skhiri (46. Kainz), Höger (70. Terodde), Verstraete –  Schindler (59. Risse), Jakobs – Modeste

Tore

1:0 Werner (22.)

2:0 Forsberg (31.)

3:0 Demme (37.)

3:1 Czichos (39.)

4:1 Forsberg (79.)

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