Louis Schaub soll sich nach einem neuen Verein umsehen. (Foto: GBK)

Skhiri und Schaub: Verlierer oder Spätstarter unter Gisdol?

Der 1. FC Köln hat Probleme mit seiner Laufleistung. Der 1. FC Köln hat Probleme im Spielaufbau. Zwei Spieler, die dabei helfen könnten, hatten unter Neu-Trainer Markus Gisdol einen Fehlstart. Dabei ist Ellyes Skhiri einer der fünf laufstärksten Spieler der Liga und einer der passsichersten FC-Profis. Louis Schaub gilt derweil als einer der kreativsten Waffen im Kölner Offensivspiel. Werden sie zu Spätstartern unter Gisdol?

Köln – Man kann nicht sagen, dass Ellyes Skhiri und Louis Schaub in der bisherigen Saison vollends überzeugt hätten. Skhiri stieß spät zum Team, übernahm aber praktisch sofort eine zentrale Rolle im defensiven Mittelfeld. Seit einiger Zeit wirkte er aber bereits überspielt, hatte keine Pausen, auch nicht in den Länderspielzeiten. Dafür musste der Tunesier offenbar Tribut zollen. Die Folge: Gisdol ließ ihn zwar im ersten Spiel in Leipzig von Beginn an ran, nahm ihn aber zur Pause vom Feld und gegen Augsburg 90 Minuten auf der Bank.

Louis Schaub dagegen saß in beiden Partien über die gesamte Zeit auf der Bank. Dabei hatte der Österreicher zuvor unter Achim Beierlorzer zwar nicht regelmäßig gespielt, jedoch in diesen Einsätzen deutlich mehr bewegt als andere Spieler. Bei den beiden Liga-Siegen stand er in der Startelf, auch bei den besseren Leistungen gegen Schalke und Hoffenheim. Im DFB-Pokal in Saarbrücken kam er zur Pause und weckte die Mannschaft zumindest zeitweise mit guten Aktionen auf. Der Österreicher besitzt zwar nicht das überzeugendste Tempo, auch nicht in der Rückwärtsbewegung, dafür aber mit das beste Raumgefühl zwischen den gegnerischen Reihen sowie den Blick für den besser postierten Mitspieler. Zudem waren in der Zweiten Liga seine Standards stets eine Waffe.

Konkurrenten können keine Argumente sammeln

Nun haben Skhiri und Schaub bislang unter Gisdol aber ihre Probleme. Als Verlierer können sie (noch) nicht gelten, als Gewinner aber ebenfalls nicht. Vielmehr hofft das Duo, als Spätstarter sich in den kommenden Tagen und Wochen in den Mittelpunkt des Interesses zu spielen, womöglich schon am Sonntag bei Union Berlin. “Die machen das tadellos”, lobte Gisdol das Duo zu Wochenbeginn. Es war aber eher ein Lob der Pflicht. “Wir brauchen einen funktionieren Kader. Sie müssen ihre Rolle akzeptieren und im Training Gas geben.” Also das, was man als Trainer gerne über die Ersatzspieler sagt, über jene, die hinten dran sind, die man aber nicht verlieren möchte und sie deshalb verbal teils lobt und teils anstachelt. “Es war eng”, sagte Gisdol daher auch im Rückblick auf das Augsburg-Spiel. “Louis Schaub war eine Überlegung, ihn auch von Anfang an zu bringen. Genauso Ellyes Skhiri. Es hat nicht viel gefehlt, dann hätten sie gespielt. Vielleicht sind sie nächste Woche ein Thema.”

Das Duo hat freilich mitbekommen, dass ihre Konkurrenten nicht wirklich überzeugen konnten. Marco Höger erlebte zwei rabenschwarze Tage gegen Leipzig und Augsburg und hat keine Argumente geliefert, warum Gisdol ihn noch einmal Skhiri vorziehen sollte. Schaub dagegen hätte gerne in den Spielen zuvor auf der Zehn agiert oder halbrechts. Positionen, über die Gisdol zunächst taktisch wird entscheiden müssen, je nach dem, was in Berlin gefragt sein wird. Mit Schaub käme zwar kein Spieler für Tempo-Gegenstöße, sehr wohl aber für mehr Ballkontrolle, Passsicherheit und kontrollierten Offensivdrang. Eigenschaften, die seine Konkurrenten – ob Kingsley Schindler, Marcel Risse oder Kingsley Ehizibue – zuletzt nicht einbringen konnten.

Cordoba als Vorbild

In den kommenden Tagen wird das Duo versuchen müssen, den neuen FC-Trainer von ihren Qualitäten zu überzeugen. Bei Union Berlin erwartet den FC ein kampfbetontes Spiel gegen eine Mannschaft, die eher ungern das Spiel selbst in die Hand nimmt, gegen Köln aber aufgrund der bisherigen Saison in der Favoritenrolle sein wird. Damit wird Union, aber auch der FC umgehen müssen. Ob Skhiri und Schaub dabei helfen werden? Wie schnell es gehen kann, zeigte am vergangenen Samstag Jhon Cordoba gegen Augsburg: Nach seinem Tor gegen Hoffenheim hatte sich der Kolumbianer unter Gisdol plötzlich auf der Bank wiedergefunden. Gegen Leipzig gar nicht auf dem Feld und neben Schaub 90 Minuten auf der Bank, gegen Augsburg dagegen eingewechselt, gab der Stürmer mit seinem Ausgleichstor die richtige Antwort. Plötzlich ist Cordoba oben auf und dürfte am Sonntag in Berlin von Beginn an ran. So schnell kann es also gehen – auch für Skhiri und Schaub?

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