Der 1. FC Köln hätte am liebsten im Winter auch noch einen neuen Rechtsverteidiger verpflichtet. Daraus hat Sportchef Horst Heldt im Interview mit dem GEISSBLOG.KOELN keinen Hehl gemacht. Doch die finanzielle Situation ließ dies nicht mehr zu. Daher hat Trainer Markus Gisdol im Trainingslager in Benidorm Kingsley Schindler zur Alternative auf der Position hinten rechts in der Viererkette umfunktioniert.
Aus Benidorm berichten Sonja Eich und Marc L. Merten
Drei Spieler wird der 1. FC Köln am Ende der Winter-Transferperiode verpflichtet haben. Mark Uth, Elvis Rexhbecaj sowie einen Innenverteidiger – das ist der Plan. Hinten rechts hätte es aus Sicht der FC-Verantwortlichen auch noch Bedarf gegeben, denn Kingsley Ehizibue spielte in der Hinrunde viel zu inkonstant, Benno Schmitz schien keine echte Alternative und Matthias Bader hatte keine Chance und soll noch im Winter abgegeben werden. Doch Sportchef Horst Heldt entschied sich auf anderen Positionen nachzubessern.
“Es gibt das Wunsch- und Idealbild, das man meist nicht vollständig abarbeiten kann, weil das mit Kosten verbunden ist und der Verein nun mal begrenzte Möglichkeiten hat”, sagte Heldt im GBK-Interview. “Also mussten wir abwägen, wo der größte Handlungsbedarf besteht.” Diesen sah der Geschäftsführer auf den zentralen Positionen in allen drei Mannschaftsteilen eher als hinten rechts. Auch, weil Ehizibue mehrfach gezeigt hatte, dass er durchaus auf hohem Bundesliga-Niveau verteidigen kann, wenn er konzentriert zu Werke geht. Daher sagte Heldt auch: “Wir sind davon überzeugt, dass wir die Position intern so besetzen können, dass wir konkurrenzfähig sind. Unabhängig von den Spielern, die bereits rechts hinten zum Einsatz gekommen sind, gibt es bei uns im Kader noch mehr Jungs, die das Potenzial haben, auf dieser Position zu spielen.”
Natürlich ist King ab jetzt eine Alternative als Rechtsverteidiger
Damit erklärte Heldt, was Trainer Markus Gisdol in Benidorm umsetzte: Der FC-Coach testete mit Kingsley Schindler eine ernsthafte Alternative für die Position hinten rechts. Der 26-Jährige agierte in den Testspielen gegen Charleroi und Genk als Rechtsverteidiger, leistete sich zwar einen katastrophalen Rückpass, der zum zweiten Gegentor gegen Charleroi führte, machte seine Sache ansonsten aber ordentlich. “King hat das hinten rechts gut gemacht”, befand auch Heldt. “Der Fehler zum 0:2 [gegen Charleroi] wird ihm sicherlich nicht nochmal passieren. Er hat eine gute Dynamik nach vorne.”
Schindler konnte in der Hinrunde als offensiver Rechtsaußen nicht überzeugen und kam in den letzten fünf Bundesliga-Spielen vor der Winterpause nicht mehr zum Einsatz. Unter Gisdol spielte Schindler nur in der ersten Partie in Leipzig, danach saß er entweder auf der Bank oder wurde zwischenzeitlich sogar aus dem Kader gestrichen. Zwar wurde mit Louis Schaub ein direkter Konkurrent für die Position aussortiert, mit Mark Uth kam aber eine Alternative. Vor allem jedoch zieht Gisdol inzwischen Jan Thielmann vor und sieht auch Marcel Risse deutlich vor Schindler auf der Position. Klare Zeichen also an den Sommer-Neuzugang aus Kiel, dass sich etwas ändern muss. Daher nun der Versuch als Alternative hinten rechts, eine Position, die der 26-Jährige schon im Nachwuchs in Hannover und Hoffenheim gespielt hat.
“Wir wollten Erkenntnisse über Spieler gewinnen, wenn sie auf anderen Positionen spielen”, sagte Gisdol nach den Tests und der Trainingswoche in Benidorm. Neben dem Experiment, Schindler als Rechtsverteidiger zu testen, schob Gisdol zudem Benno Schmitz nach links hinten. “Das zu testen kann man im Laufe einer Saison gut gebrauchen, wenn man weiß, wie es funktioniert. Natürlich ist King ab jetzt eine Alternative als Rechtsverteidiger”, bewertete der FC-Coach den Versuch neue Positionen für die strauchelnden Spieler zu finden. Unter dem Strich bleibt zunächst aber: Hinten rechts wird Kingsley Ehizibue gesetzt sein, vorne rechts andere Spieler als Schindler, genauso wie hinten links andere Spieler (Noah Katterbach, Ismail Jakobs) als Benno Schmitz den Vorzug bekommen werden.
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