Horst Heldt und Markus Gisdol. (Foto: Bopp)

Punkte zum Klassenerhalt: Heldt will nicht rechnen

Der 21. Spieltag steht an, das Derby des 1. FC Köln bei Borussia Mönchengladbach: Die Geissböcke stehen mit 23 Punkten auf Rang 14, genau da, wo man auch am Ende der Saison stehen will – mit der nötigen Distanz von der Abstiegsrängen. Sportchef Horst Heldt warnt davor, mit dem Rechnen zu beginnen.

Köln – Der 1. FC Köln unter Achim Beierlorzer und der 1. FC Köln unter Markus Gisdol scheinen zwei komplett verschiedene Mannschaften zu sein. Die eine war ständig fehlerhaft mit defensiv zu großen Abständen und offensiv zu großer Einfallslosigkeit. Dazu kamen Pech und Pannen, Unerfahrenheit und Stück für Stück schwindendes Selbstbewusstsein. Die andere dagegen strotzt vor eben jenem, ist dank der Erfolge der letzten Wochen vollkommen überzeugt von dem Weg, den der Trainer vorgibt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten ließ man sich auch durch den Rückschlag in Dortmund nicht vom Kurs abbringen.

Auf diesem Kurs will man auch in den nächsten Wochen weiter voranschreiten. Punkt für Punkt, wenn möglich gar Sieg für Sieg: Selbst hinter Mönchengladbach, Bayern, Hertha oder Schalke braucht man sich nicht mehr zu verstecken, nachdem man gegen Leverkusen gezeigt hat, dass an einem guten Tag auch eine solche Mannschaft schlagbar ist. Längst fragen sich die Fans: Wie viele Punkte wird der FC noch brauchen auf dem Weg zum Klassenerhalt? Wie viele Siege und Unentschieden sind noch nötig? Und reichen womöglich erfolgreiche Duelle gegen die direkten Konkurrenten, vor allem jene zuhause (Mainz, Düsseldorf, Union) als Grundstein für den Verbleib in Liga eins?

Anfangen zu rechnen macht keinen Sinn

Markus Gisdol muss man diese Frage nicht stellen. Der FC-Coach bleibt stoisch bei seiner Vorgabe: nicht auf die Tabelle schauen, nicht auf den übernächsten oder gar überübernächsten Gegner schauen, sondern nur auf das nächste Spiel, die nächste Aufgabe, die nächsten drei möglichen Punkte. Eine Marschroute, die den FC zuletzt viele Zähler einbrachte, viele Siege und viel auch Respekt. Vier Heimsiege in Folge sprechen eine deutliche Sprache, dazu der Auswärtstriumph bei Eintracht Frankfurt nach 0:2-Rückstand: Inzwischen weiß man in der Bundesliga, dass Spiele gegen den 1. FC Köln wieder schwer zu gewinnen sind.

Sportchef Horst Heldt erfreut sich sichtlich an diesem Wandel. Der 50-Jährige kann zwar etwas weniger als sein Trainer den Blick von der Tabelle nehmen. Doch letztlich will er Gisdol folgen, hat sich dieser Weg doch als erfolgreich erwiesen. “Ich versuche auch Disziplin walten zu lassen”, sagte Heldt am Freitag. “Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, uns aufs nächste Spiel zu konzentrieren. Klar weiß ich aber natürlich, gegen wen wir danach spielen müssen.” Nur eines will er nicht: den Rechenschieber herausholen. “Anfangen zu rechnen macht tatsächlich keinen Sinn. Fakt ist, wir können viel erreichen, müssen es aber genauso weiterleben, wie wir es in den letzten Wochen getan haben. Wir dürfen den Fokus nicht verlieren. Es wird noch lange dauern, bis Klarheit herrschen wird.”

Ein Sieg, der dreifach süß schmecken würde

Mit 23 Punkten hat der 1. FC Köln nun sechs Punkte Vorsprung vor Rang 16. Jeder Spieltag kann das bekanntlich schon wieder ändern. Gleichsam würde ein Derby-Sieg bei Borussia Mönchengladbach am Sonntag gleich doppelt süß schmecken. Ein Triumph über den eigentlich favorisierten rheinischen Rivalen, der Borussia in die Meisterschafts-Suppe gespuckt, drei Punkte, 26 Zähler am Ende des 21. Spieltages, dazu in dem Wissen, es andere Konkurrenten auch kaum leichter haben oder sich in direkten Duellen sich die Punkte stehlen könnten: Am 20. Spieltag avancierten die Geissböcke zum Gewinner des Spieltages im Abstiegskampf. Eine Woche später hat Köln erneut die Chance. Die Hürde ist im Vergleich zum SC Freiburg ungleich höher. Doch Derbys waren schon immer unberechenbar. So wie der FC inzwischen unter Gisdol. Die FC-Fans können also auf ein gänzlich anderes Duell hoffen als im Hinspiel.

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