Pokert der FC Schalke 04 weiter um eine hohe Ablösesumme für Mark Uth oder haben die Königsblauen einem Wechsel des Angreifers zum 1. FC Köln bereits einen Riegel vorgeschoben? Vieles deutet darauf hin, dass es nur zwei Möglichkeiten für Uth in diesem Sommer geben wird: Entweder muss der 28-jährige auf Schalke bleiben oder ein anderer Klub zahl viel Geld. Letzteres könnte sich der Effzeh nicht leisten, weshalb ein Transfer womöglich nun geplatzt ist.
Köln/Gelsenkirchen – Der 1. FC Köln und der FC Schalke 04 haben im Sommer 2020 ein ähnliches Problem. Sie müssen einerseits ihren Kader stark verändern, um einerseits auf die sportliche Krise nach monatelanger Sieglosigkeit zu reagieren. Andererseits steht ihnen praktisch kein Geld zur Verfügung. Der FC hat seine Rücklagen in der vergangenen Saison fast aufgebraucht und durch die Corona-Krise ähnlich viel Geld verloren wie Schalke. Die Knappen sind dagegen hoch verschuldet.
Kein Wunder also, dass beide Klubs zunächst versuchen aus dem bestehenden Kader das Beste zu machen. Teure Spieler ohne Leistung sollen gehen, der eigene Nachwuchs rückt in den Vordergrund. Mark Uth wäre beim FC auch in der nächsten Saison gerne gesehen, steht jedoch beim FC Schalke unter Vertrag. Für Uth gilt: Mit kolportierten vier Millionen Euro Jahresgehalt gehört er bei den Königsblauen zwar zu den Topverdienern. Doch mit seinen Leistungen in Köln hat er bewiesen, dass der Schalke eigentlich weiterhelfen könnte. Und so könnte Uth zu einem ähnlichen Fall für Schalke werden wie Frederik Sörensen für den FC – dass die Leihspieler eine Lücken füllen könnten, für die sie zuvor als nicht mehr passend angesehen worden waren. Zeiten ändern sich eben.
Wir planen mit Uth
Und so wundert es nicht, dass Sportvorstand Jochen Schneider am Sonntag erklärt hat, dass Mark Uth zum FC Schalke 04 zurückkehren wird und für den Kader eingeplant ist. Im Sport1-Doppelpass erklärte der Schalke-Boss in Bezug auf die beiden Leihspieler Uth und Sebastian Rudy (ausgeliehen nach Hoffenheim): “Uth und Rudy kommen zurück. Das sind gestandene Bundesliga-Spieler, die das Gerüst in der Mannschaft bilden. Mit ihnen planen wir.” Worte, denen man potentiell auch Verhandlungsgeschick unterstellen könnte. Schließlich fügte Schneider auch an: “Viel Kapital ist an Spieler gebunden, die wir verliehen haben. Wenn wir junge gute Spieler holen können, dann können wir auch eine gute Mannschaft aufs Feld führen. Dazu haben wir eine der besten Nachwuchsakademien in Deutschland, wenn nicht in Europa.”
Schneider ließ somit ein Hintertürchen offen, dessen Bedeutung kein Geheimnis sein dürfte: Kein Schalker Spieler ist unverkäuflich – alles ist nur eine Frage des Preises. Doch genau da dürfte sich aus Kölner Sicht die Tür wieder schließen, schließlich hat der FC kein Geld, um eine hohe einstellige Millionensumme für Uth zu überweisen. Zumal, und auch das betonte Schneider, die Schalker sich einen Uth-Abgang sportlich eigentlich nur bedingt leisten können. Denn der Sportvorstand betonte auch, was eines der großen Probleme der Gelsenkirchener in der abgelaufenen Saison war und bei dessen Behebung Uth Gold wert sein könnte: “Es ist eine der Erkenntnisse der Saison, dass wir zu wenig Stürmertore gemacht haben”, sagte Schneider. “Das ist auch eine Frage des Kapitals. In der Rückschau kann man sagen, es war ein Fehler, nicht zu investieren.”
Uth verspricht Schalke einen sportlichen oder finanziellen Gewinn
Nun ist es jedoch für Schalke nicht mehr möglich in großem Stile zu investieren, weshalb die Rückkehr eines torgefährlichen und variablen Angreifers wie Uth für Schalke von Vorteil wäre. “Gestandene Topspieler werden wir uns in den nächsten Jahren nicht leisten können”, sagte Schneider, der betonte, dass der königsblaue Kader für die nächste Saison zunächst einmal den wirtschaftlichen Möglichkeiten entsprechen müsse. Doch er machte auch klar, dass Schalke es sich nicht leisten könne, Spieler zu verschenken. Und so deutet vieles darauf hin, dass der FC zwar alles versuchen wird um Uth zu werben, wohl aber an den finanziellen Anforderungen des Deals scheitern könnte. Denn Schalke könnte mit Uths Rückkehr einen sportlichen Gewinn erzielen – oder mit dessen Verkauf einen finanziellen. Doch zu letzterem könnte Köln wohl nichts beitragen.
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