Serhou Guirassy zeigte nur in der Abstiegssaison seine Qualitäten. (Foto: Mika Volkmann)

FC bekäme Millionen-Nachzahlung bei Guirassy-Transfer

Beim 1. FC Köln wurde Serhou Guirassy einst nicht glücklich. Doch der Franzose könnte die Geißböcke in den kommenden Tagen nachträglich noch sehr glücklich machen. Wie der GEISSBLOG.KOELN exklusiv erfuhr, würde der FC an einem Transfer des Stürmers partizipieren und einen Teil der Ablösesumme einstreichen. Und diese könnte bei rund 20 Millionen Euro liegen.

Köln – Als der FC im Sommer 2016 den damals 20-jährigen Guirassy für rund 3,8 Millionen Euro aus Lille nach Köln holte, schien der Nachfolger von Anthony Modeste gefunden. Der Junioren-Nationalspieler brachte ähnliche Anlagen wie Stoßstürmer Modeste mit und galt als eines der größten Sturmtalente seines Landes. Doch beim FC sollte sich das Versprechen mit Guirassy bekanntlich nicht erfüllen. Eine schwere Knieverletzung setzte den Stürmer fast ein Jahr lang außer Gefecht. In der Abstiegssaison blitzte dann erstmals seine Qualität auf, doch agierte Guirassy noch zu unkonstant und zu launisch. Nach dem Abstieg wollte Trainer Markus Anfang aus dem bulligen Mittelstürmer dann einen Flügelspieler machen. Das Experiment scheiterte so krachend wie vorhersehbar. Und so verließ Guirassy im Januar 2019 die Kölner wieder in Richtung Heimat.

Zunächst auf Leihbasis sollte der den SC Amiens in der Ligue 1 vor dem Abstieg bewahren. Das gelang auch dank drei Toren und einer Vorlage Guirassys, und so griff im Sommer 2019 eine Kaufpflicht in Höhe von sechs Millionen Euro. Ein aus Kölner Sicht zum damaligen Zeitpunkt lukratives Geschäft für die Geißböcke, die es nicht verstanden hatten, den Stürmer positionsgetreu einzusetzen und weiterzuentwickeln. Dies passierte dafür in Amiens mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Innerhalb weniger Monate entwickelte sich Guirassy zum Torjäger in der Ligue 1 und beendete die Corona-bedingt verkürzte Saison nach 23 Einsätzen mit neun Toren. Zwar stieg Amiens ab und kämpft aktuell noch am Grünen Tisch um den nachträglichen Klassenerhalt. Doch Guirassys Aktien stehen derart hoch, dass ein Transfer zu einem anderen Klub nur noch eine Frage der Zeit ist.

Transfer würde dem FC eine Millionen-Nachzahlung bescheren

Das bestätigte jüngst auch SC-Präsident Bernard Joannin gegenüber So Foot. “Im Januar wollte Serhou in Amiens bleiben, um dem Verein im Abstiegskampf zu helfen. Damals versprach ich ihm, seinem Transfer im Juli nicht mehr im Wege zu stehen. Daran werde ich mich halten.” Es gebe zahlreiche Interessenten aus der französischen Liga ebenso wie aus der Premier League. “Wir befinden uns in der entscheidende Phase.” Ein Transfer steht also unmittelbar bevor, die kolportierten Interessenten reichen von Rennes und Marseille über West Ham und Brighton bis hin zu Chelsea, Tottenham und Arsenal. Es scheint, als könne sich Guirassy mindestens einen ambitionierten Klub in Frankreich oder England aussuchen – und es scheint, als ob diese Klubs bereit wären viel Geld für den Stürmer zu zahlen.

Amiens fordert laut Sky Sports eine Ablöse von 21,5 Millionen Euro – Corona hin oder her. Stade Rennes ist dem Vernehmen nach bereits mit einem Angebot in Höhe von 15 Millionen Euro abgeblitzt. Die Höhe der tatsächlichen Transfersumme ist nach Informationen des GEISSBLOG.KOELN für den 1. FC Köln allerdings von größtem Interesse, denn der FC hat sich im Transfervertrag vom Januar 2019 eine Beteiligung am Weiterverkauf des Stürmers gesichert. Diese liegt marküblicherweise zwischen 10 und 20 Prozent, und so könnte der FC im Falle eines Transfers seines ehemaligen Stürmers eine Millionen-Nachzahlung von mindestens zwei Millionen Euro erhalten. Auf GBK-Nachfrage bestätigte Horst Heldt eine entsprechende Klausel und erklärte, man werde sehr genau beobachten, wie es mit Guirassy weitergehe.

Plötzlich Spielraum für eigene Transfers?

Klar ist: Ein solcher Geldsegen in Millionenhöhe wäre aus Kölner Sicht wie ein Sechser im Lotto. Die Geißböcke verfügen in diesem Sommer praktisch über keine finanziellen Mittel für Neuzugänge. Der Guirassy-Transfer wäre damit eine willkommene Einnahmequelle und eine nachträglich beträchtliche Erhöhung der in 2019 erhaltenen Ablösesumme von bis dato sechs Millionen Euro. Sportchef Heldt hätte plötzlich wieder finanziellen Spielraum, mit dem noch vor wenigen Wochen kaum zu rechnen war.

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