Ismail Jakobs gehört zu den Shootingstars beim 1. FC Köln. In der abgelaufenen Saison schwang sich der 20-jährige unter Markus Gisdol zum Stammspieler auf und gehörte im Winter und Frühjahr zu den besten Kölnern. Doch der Linksaußen hat in jungen Jahren schon schwere Zeiten hinter sich. Erstmals sprach er offen über schwere Verletzungen, die ihn seine Karriere hätten kosten können.
Köln – Dass Ismail Jakobs überhaupt noch beim 1. FC Köln spielt, haben die Geißböcke André Pawlak zu verdanken. Das erklärte Jakobs in einem Interview mit dem YouTuber Leeroy Matata. Bekanntlich hatte Jakobs im Frühjahr 2019 mehrere Angebote von Erst- und Zweitligisten vorliegen und war sich mit dem SC Paderborn eigentlich schon einig gewesen. “Ich stand kurz vor dem Wechsel, aber mein U21-Trainer André Pawlak ist zu den Profis gewechselt und hat hat sehr auf mich gesetzt”, sagte Jakobs. “Er hat dafür gesorgt, dass ich nicht wechsele und beim FC bleibe. Ich habe ihm sehr viel zu verdanken.”
Jakobs verletzte sich zwar in der Sommer-Vorbereitung und zog sich einen Muskelbündelriss zu. Doch im Herbst kämpfte er sich zurück, debütierte unter Achim Beierlorzer in der Bundesliga und wurde unter Gisdol zum Stammspieler. Am Ende der Saison stand Jakobs 20 Mal auf dem Platz – in allen Spielen in der Startelf – und kam auf zwei Tore und zwei Vorlagen. Eigentlich Linksverteidiger, setzte Gisdol den schnellen Außenbahnspieler auf der offensiven linken Position ein.
Hohlkreuz als gefährliche Schwachstelle
Dass Jakobs überhaupt noch Bundesliga spielt, ist hingegen ein medizinischer Glücksfall für den 20-jährigen. Zwar war bislang bekannt, dass der gebürtige Kölner in der Jugend häufiger verletzt war. Doch erst jetzt sprach Jakobs erstmals offen über die Verletzungen, die weitaus gravierender waren als übliche Fußballer-Blessuren. “Ich habe ein ausgeprägtes Hohlkreuz und habe mir zweimal in der U19 und einmal in der U21 einen Wirbel gebrochen”, sagte Jakobs. Jedes Mal sei er vier Monate ausgefallen, habe sich aber zunächst keine großen Gedanken gemacht. “Dann hatte ich ein relativ heftiges Gespräch mit meinen Trainern, in dem sie mir Bilder vorgelegt haben, was passieren kann, wenn ein Rückenwirbel bricht.” Erst durch dieses Gespräch sei Jakobs bewusst geworden, dass eine solche Verletzung zu schweren Einschränkungen bis hin zur Lähmung führen könne.
“Ich war zu jung, um mir darüber Gedanken zu machen”, gestand Jakobs in dem Gespräch. Er habe erst durch die Intervention der Trainer verstanden, dass er künftig anders an sich arbeiten musste. “Ich muss viel krasser als andere auf meinen Körper achten”, sagte Jakobs, der damals ein spezielles Trainingsprogramm erhielt und beim FC muskulär intensiv betreut wird, um seinen Körper auf die Bundesliga-Belastungen vorzubereiten. Mit Erfolg: Seit Herbst 2019 blieb Jakobs nahezu beschwerdefrei und gilt als einer der Hoffnungsträger der Geißböcke für die kommende Saison.
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