Mit welchen Spielern plant Horst Heldt und wo muss der Geschäftsführer nachbessern? (Foto: Mika Volkmann / Koepsel / Witters / Pool)

Spannender Transfersommer: Wo muss der FC nachbessern?

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Noch platzt der Kader des 1. FC Köln aus allen Nähten. Horst Heldt hat alle Hände voll mit potentiellen Abgängen zu tun, ehe er einen konkurrenzfähigen Kader für die nächste Bundesliga-Saison aufbauen kann. Doch auf welchen Position muss der Geschäftsführer Sport nachbessern?

Köln – Vor Horst Heldt liegt ein spannender Sommer. Dass dieser mitnichten einfach für den Geschäftsführer Sport der Geißböcke werden würde, daraus machte er selbst nie einen Hehl. Zahlreiche Spieler, mit denen man beim 1. FC Köln nicht mehr plant, stehen seit diesem Monat wieder auf der Gehaltsliste und blockieren potentielle Neuzugänge. Dass diese aber für die kommende Spielzeit unabdingbar sein werden, dürfte spätestens seit dem desaströsen Auftreten nach der Corona-Unterbrechung klar geworden sein. Mit einer einzigen guten Phase haben die Kölner in dieser Saison die Klasse gehalten. Um dieses Ziel auch in der kommenden Saison zu erreichen, wird Heldt während des Transferfensters ähnlich kreative Lösungen finden müssen wie im vergangenen Winter.

Aufgrund der für viele Vereine schwierigen wirtschaftlichen Lage läuft es sowohl bei den Abgängen als auch bei den Neuzugängen eher auf Leihgeschäfte hinaus. Doch auf welchen Positionen hat der FC noch Verbesserungsbedarf? Das Gerüst der Mannschaft, so hofft man beim FC, soll weiterhin aus Timo Horn im Tor, Sebastiaan Bornauw in der Innenverteidigung, Jonas Hector und Ellyes Skhiri im zentralen defensiven Mittelfeld und Jhon Cordoba im Angriff bestehen. Dass insbesondere Horn und Hector dafür ihre alte Form wiederfinden müssen, versteht sich allerdings ebenso von selbst wie der Umstand, dass Cordobas Zukunft aufgrund seines 2021 auslaufenden Vertrags noch nicht geklärt ist.

Tor

Im Tor bleibt Timo Horn die Nummer eins der Geißböcke. So viel machte Horst Heldt bereits klar. Nach dem Vertragsende der langjährigen Nummer zwei Thomas Kessler sind die Kölner auf der Suche nach einem geeigneten Back-up für Horn – mehr nicht. Zwar soll dieser den seit Jahren erloschenen Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten wieder ankurbeln, doch Heldt hat bereits angekündigt, dass er Loyalität von dem Neuzugang erwartet. Heißt: Im Zweifel muss sich dieser ohne Murren auf die Bank setzen.

Gesucht wird: Torhüter als Nummer zwei

Abwehr

Mit Kingsley Ehizibue und Benno Schmitz hat der 1. FC Köln auf der Position des Rechtsverteidigers zwei Spieler, die in der abgelaufen Saison durch mehr Tiefen als Höhen aufgefallen sind. Zwar konnte sich der Niederländer mit 31 Spielen auf der rechten Seite zumeist gegenüber Schmitz durchsetzen, doch über mehr als gute Ansätze kam “Easy” nicht hinaus, während Schmitz zwischenzeitlich links aushalf, aber auf keiner der beiden Positionen konstante Leistungen zustande brachte. Horst Heldt wollte bereits im Winter hinten rechts nachlegen, ihm fehlte aber das nötige Geld. Nun geht er wieder auf die Suche nach einer neuen Option für die jahrelange Kölner Schwachstelle. Im Idealfall könnte dieser Neuzugang auch in der Innenverteidigung aushelfen – so wie der im Winter angedachte Benedikt Höwedes, der nun aber keine Option mehr sein soll.

Sicher ist: Zwar haben die Kölner nach aktuellem Stand mit Sebastiaan Bornauw, Rafael Czichos, Jorge Meré, den Rückkehrern Frederik Sörensen, Yann-Aurel Bisseck, Joao Queiros und Youngster Robert Voloder sieben Innenverteidiger in ihren Reihen – mit Jannes Horn sogar eine achte Option. Doch längst nicht alle haben eine Zukunft am Geißbockheim. So sollen Bisseck, Queiros und Horn den Verein – ob leihweise oder dauerhaft – verlassen. Auch Meré würde man keine Steine in den Weg legen. Sörensen würde man für die kommende Saison gerne einplanen, jedoch ist noch unklar, wie sich der Däne selbst seine Zukunft vorstellt. Auf dieser Position wird also Bewegung rein kommen, sobald erste Abgänge feststehen und sicher ist, wie die Zukunft von Meré und Sörensen aussieht. Heldt hat zudem noch nicht ausgeschlossen, den nach England zurückkehrenden Toni Leistner fest zu verpflichten.

Auf der linken Abwehrseite dürfte in diesem Transfersommer kaum etwas passieren. Mit Noah Katterbach haben die Kölner ein vielversprechendes Eigengewächs in den eigenen Reihen, das man in der abgelaufenen Saison bereits in der Bundesliga aufgebaut hat. Zudem sieht sich Ismail Jakobs viel mehr als Linksverteidiger statt als offensiver Flügelspieler. Zudem hätten die Kölner mit Kapitän Jonas Hector einen Nationalspieler auf dieser Position in ihren Reihen.

Gesucht werden: Rechtsverteidiger, Innenverteidiger

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Mittelfeld

Ähnlich wie hinten links verhält es sich im defensiven Mittelfeld. Mit Jonas Hector und Ellyes Skhiri verfügt der FC über ein eingespieltes Mittelfeld-Duo, das in austrainiertem Zustand zu den laufstärksten Duos der Liga gehört. Wie stark sie sein können, zeigten sie vor der Coronapause. Mit Elvis Rexhbecaj haben die Kölner ein Talent für ein weiteres Jahr vom VfL Wolfsburg ausgeliehen. Zudem steht Marco Höger weiter unter Vertrag. Vor allem aber soll Salih Özcan zurückkehren – zumindest war dies vor der Coronapause geplant. Die Kölnische Rundschau berichtete nun, dass es zuletzt keine Gespräche mehr zwischen dem FC und Özcan gegeben habe – entweder, weil Özcans Rückkehr längst geklärt ist, oder aber es könnte doch noch ein Abschied des Eigengewächses möglich sein. Eigentlich war kein Neuzugang für diese Position eingeplant. Nur Özcans Abgang könnte daran noch etwas ändern.

Anders sieht es auf dem rechten offensiven Flügel aus. Marcel Risse und Christian Clemens hatten in der vergangenen Saison mehr mit ihren Verletzungen zu kämpfen als mit den Gegnern auf dem Platz. Ob beide in der nächsten Spielzeit noch einmal zu einer echten Alternative werden, erscheint mehr als fraglich. Derweil scheint Kingsley Schindler keine Zukunft beim FC unter Markus Gisdol zu haben. In der Rückrunde wurde dem Offensivspieler meist der erst 17-jährige Jan Thielmann vorgezogen. Diesen aber nun als Stammspieler in die kommende Saison zu schicken, dürfte für dessen Entwicklung nicht förderlich sein. Zumal der Youngster bisweilen doch noch stark mit seiner Nervosität zu kämpfen hatte. Hinter einem erfahrenen Rechtsaußen könnte sich Thielmann in der kommenden Saison entwickeln. Doch diesen müssten die Geißböcke erst noch verpflichten.

Auf der linken Seite ist der FC derweil ordentlich aufgestellt. Ismail Jakobs konnte sich festspielen. Der Youngster hatte in seinen 20 Einsätzen ordentliche Auftritte und gilt unter Gisdol als gesetzt. Sollte Jakobs verletzungsfrei bleiben, dürfte er die erste Wahl auf der linken Seite sein. Dort spielen würde auch gerne Florian Kainz, der als zweitbester Scorer der Saison den Anspruch auf die Startformation haben dürfte und zuletzt häufig auf rechts wechselte. Mit ihm und Jakobs verfügt der FC über zwei ordentlichen Flügelspieler. Dominick Drexler könnte ebenfalls auf beiden Außenpositionen agieren, zeigte sich in seinem ersten Bundesliga-Jahr jedoch als nicht konstant genug. Louis Schaub dagegen kehrt zwar zurück, aber nur, um wieder zu wechseln. Er hat keine Zukunft beim FC.

Für die dritte offensive Position hinter dem Angriff will Heldt Mark Uth vom FC Schalke 04 weiter verpflichten. Das scheint aber mit jedem Tag unwahrscheinlicher. Der Sport-Geschäftsführer muss daher nach Alternativen auf der Zehner-Position Ausschau halten. Drexler ist nicht torgefährlich genug, Schaub praktisch aussortiert. Rexhbecaj könnte in diese Rolle langfristig hineinwachsen, hat er Uth im Spiel gegen Schalke doch bereits mehr als würdig vertreten. Doch auch der Wölfe-Leihgabe geht Uths Torgefahr noch gänzlich ab. Der FC kann es sich jedoch nicht leisten – weder aus dem Zentrum noch von den Außen – an Torgefährlichkeit einzubüßen. Darauf wird Heldts Hauptaugenmerk liegen müssen.

Gesucht werden: Rechtsaußen, Zehner/hängende Spitze

Angriff

Sollte Jhon Cordoba seinen Vertrag beim FC nicht verlängern wollen, müssen die Geißböcke den Kolumbianer verkaufen. Einen ablösefreien Wechsel ihres besten Angreifers in 2021 kann sich der FC eigentlich nicht leisten. Nur unter einer Bedingung würde Cordoba bis 2021 bleiben: Sollte der FC erkennen, dass die Ablöse für Cordoba zu gering wäre im Vergleich zum Risiko ohne den Angreifer in den Abstiegsstrudel zu geraten. Klar ist: Sollte Cordoba gehen, müssten sich die Kölner nach einen ebenso torgefährlichen Stürmer umsehen. Ansonsten hofft man mit Cordoba und Anthony Modeste weiterhin gut aufgestellt zu sein. Sollte Simon Terodde den Klub verlassen, gäbe es zudem die Option einen anderen Stürmertypen zum Angreifer-Duo hinzuzuholen. Neben den beiden bulligen Cordoba und Modeste würde ein wendiger Mittelstürmer dem FC neue Optionen eröffnen.

Gesucht wird: wendiger Mittelstürmer

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