Frederik Sörensen im Testspiel gegen den VfL Bochum. (Foto: Bucco)

Enttäuschende Niederlage: Zweite Garde kann Chance nicht nutzen

Der 1. FC Köln kann auch im Testspiel nicht mehr gewinnen. Gegen den Zweitligisten VfL Bochum setzte es am Donnerstagnachmittag eine verdiente 1:3 (0:1)-Niederlage. Beim FC hatte man sich vor allem von jenen Spielern, die zuletzt weniger Einsatzminuten erhalten hatten, eine Reaktion erhofft. Doch diese blieb am Ende aus. 

Köln – Aus der Startformation gegen Werder Bremen waren am Donnerstag nur noch zwei Spieler übrig geblieben. Einzig Marius Wolf und Dominick Drexler liefen sechs Tage nach dem 1:1-Unentschieden auch im Testspiel gegen den VfL Bochum auf. Während sechs potentielle Startelfkandidaten aktuell mit ihren Nationalmannschaften auf Länderspielreise sind, fehlten zahlreiche Spieler noch angeschlagen oder verletzt. So mussten mit Timo Horn und Ron-Robert Ziele gleich beide Torhüter passen. Tolu Arokodare war zudem der einzig verbliebene fitte Stürmer im Aufgebot des FC. Zudem fehlten neben Andersson und Modeste auch Benno Schmitz, Jonas Hector und Florian Kainz noch verletzungsbedingt.

Reservisten enttäuschten im Test

Für die übrig gebliebenen Spieler stellte der Test gegen den ambitionierten Zweitligisten also eine geeignete Chance dar, sich dem Trainerteam noch einmal zu präsentieren und gleichzeitig Spielpraxis zu sammeln. Gegen den ebenfalls mit einer B-Elf angetretenen VfL blieben die Geißböcke allerdings beinahe über die gesamte Spieldauer blass. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet, die zwischenzeitlich mit vier Spielern gleichzeitig auf dem Feld standen, die in der letzten Saison noch A-Jugend gespielt hatten, kauften der Gisdol-Truppe dabei ein ums andere Mal den Schneid ab.

In der Abwehr durften dabei Kingsley Ehizibue, Jorge Meré und Frederik Sörensen Spielpraxis sammeln. Während der Spanier in dieser Saison noch keine einzige Bundesliga-Minute verbuchen konnte, stand Sörensen zumindest im Derby gegen Gladbach in der Startelf. Seither wartet der Däne jedoch vergeblich auf seine nächste Chance. Ehizibue präsentierte sich bislang nach schwacher Vorbereitung auch noch nicht wieder in Bundesliga-Form und kam seit seiner Auswechslung in der 17. Minute gegen den VfB Stuttgart nicht mehr zum Einsatz. Gegen den VfL Bochum lief es für das Trio aber nicht sonderlich besser. Während Ehizibue seine Probleme mit dem agilen Gerrit Holtmann hatte, fälschte Meré in der 21. Minute eine Hereingabe von Robert Zulj unhaltbar in den eigenen Winkel ab. Im zweiten Durchgang hätte sich der Spanier beinahe noch als Vorlagengeber für den VfL präsentiert, als er im eigenen Strafraum einen Querpass auf die rechte Seite spielen wollte, aber an einem Bochumer hängen blieb und Glück hatte, dass diese Aktion nicht zu einem weiteren Gegentreffer führte. Auch Sörensen wirkte nicht immer sattelfest in der Abwehr, spielte zudem einen katastrophalen Fehlpass in der eigenen Hälfte in die Füße von Holtmann. Erst im zweiten Durchgang, als Sörensen für Ehizibue auf die rechte Abwehrseite rückte, präsentierte sich der Leih-Rückkehrer stabiler und zeigte den Willen, dem Spiel nochmal eine andere Wendung zu geben. Zwei Distanzschüsse in der 65. und 85. Minute konnte Bochum aber noch in letzter Sekunde klären.

Arokodare noch nicht auf Bundesliga-Niveau

Auf den Außenbahnen probierten Christian Clemens, in dieser Saison ebenfalls noch ohne Bundesliga-Minute, und Jan Thielmann für Schwung zu sorgen. Während Clemens aber im ersten Durchgang kaum etwas gelingen wollte und an der Bochumer Hintermannschaft verzweifelte, konnte Thielmann nach eher unglücklichen 73 Minuten zumindest den Anschlusstreffer von Marius Wolf vorbereiten. Im Angriff sollten schließlich Dominick Drexler und Tolu Arokodare für Torgefahr sorgen. Während Drexler per Kopf in der ersten Halbzeit die beste Kölner Torgelegenheit vergab, merkte man dem 19-jährigen Nigerianer noch immer die fehlende Erfahrung auf deutschem Profi-Niveau an. Sowohl an der Ballbehandlung als auch an seinen Laufwegen wird Arokodare in den kommenden Wochen noch arbeiten müssen, um sich mehr und mehr an die Bundesliga zu gewöhnen. Zwar hatte Tolu nach einem Pass von Rexhbecaj zwischenzeitlich die Chance zum Ausgleich, Bochums Keeper Drewes konnte den Schuss aber gerade noch parieren. Als wirkliche Alternative zu Sebastian Andersson im Sturm konnte sich Arokodare am Donnerstag aber nach wie vor nicht erweisen. Im zweiten Durchgang durften sich dann noch Marco Höger, Noah Katterbach sowie die beiden Youngster Sava Cestic und Tim Lemperle präsentieren. Während Lemperle ohne nennenswerte Offensiv-Aktion blieb, hatte Cestic Glück, dass ein Ballverlust in der eigenen Hälfte nicht zu einem weiteren Gegentreffer führte. Katterbach und Höger lösten ihre Aufgaben derweil souverän, ohne jedoch dem Spiel am Ende ihren Stempel aufdrücken zu können. Bleibt am Ende noch U21-Keeper Julian Krahl, der bei den Gegentoren machtlos war und sich ansonsten als sicherer Rückhalt und außerdem als lautstarker Dirigent seiner Vorderleute zeigte.

Auch wenn die Mannschaft am Donnerstag erstmals in dieser Formation zusammenspielte, kam von den Reservisten am Ende jedoch reichlich wenig. Gerade spielerisch lief bei den Geißböcken kaum etwas zusammen. Markus Gisdol jedenfalls dürfte sich den Test, in dem man sich vor allem Selbstvertrauen für die kommenden Wochen im Abstiegskampf holen wollte, anders vorgestellt haben.

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