Rafael Czichos im Gespräch mit Markus Gisdol. (Foto: Bopp)

Parallelen zu 2019? “Die Situation ist für mich nicht vergleichbar”

Der 1. FC Köln ist mit drei Punkten aus sieben Spielen ähnlich schwach in die Saison gestartet wie vor einem Jahr unter Achim Beierlorzer. Damals hatten die Geißböcke zur gleichen Zeit sogar noch einen Punkt mehr auf dem Konto als jetzt. Trotzdem sind die Situationen für Rafael Czichos nicht vergleichbar. Vielmehr sieht der Verteidiger seine Mannschaft nun deutlich gefestigter als vor einem Jahr. 

Köln – Auf den Tag genau seit einem Jahr ist Markus Gisdol nun Trainer des 1. FC Köln und hat mit den Geißböcken binnen 365 Tage bereits viele Höhen und Tiefen erlebt. Mit sieben Punkten übernahm der Schwabe damals den Tabellenvorletzten. Nach nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen folgte eine beachtliche Siegesserie, die am Ende der Grundstein für den Klassenerhalt sein sollte. Denn nach acht Siegen aus zehn Spielen folgte nach der Corona-Unterbrechung der neuerliche Verfall in alte Muster. Seit dem 06. März, als der FC mit 2:1 beim späteren Absteiger SC Paderborn erfolgreich war, wartet die Mannschaft nun schon auf einen Sieg in der Bundesliga.

Müssen keine komischen Entscheidungen treffen

Trotz des neuerlich schwachen Saisonstartes und der langen Durststrecke bewertet FC-Verteidiger Rafael Czichos die Situation aber anders als vor einem Jahr. “Die Situation ist für mich nicht vergleichbar”, sagt der 30-jährige. “Ich habe ein deutlich besseres Gefühl, als ich es letztes Jahr um die Zeit hatte.” Dabei empfindet der Abwehrspieler die Mannschaft aktuell als deutlich gefestigter als im November 2019, bevor Markus Gisdol das Amt übernommen hatte. “Vielleicht sieht es von außen noch nicht so aus”, gibt er zwar zu. Aber “die Mannschaft fühlt sich in Takt an und jeder will auf dem Platz das richtige. Sie weiß, was sie zu tun hat. Das Gefühl hatte ich im dem Sinne letzte Saison nicht.” Gleichzeitig schob Czichos einer möglichen Trainerdiskussion sofort einen Riegel vor: “Deswegen müssen wir jetzt keine komischen Entscheidungen treffen.” Dem Abwehrchef ist bewusst, dass im Profi-Geschäft nach 17 Spielen ohne Sieg der Trainer unweigerlich in die Schussbahn gerät. Dabei scheint es, als würde sich aktuell jeder einzelne Spieler schützend vor Markus Gisdol stellen, statt für sich selbst ein Alibi zu suchen. So nahm auch Timo Horn in der vergangenen Woche die eigene Mannschaft in die Pflicht, nun liefern zu müssen.

Das bewundere ich

Ob die öffentliche Diskussion an seiner Person Markus Gisdol beschäftigt, kann wohl nur er selbst beantworten. In der täglichen Arbeit mit den Spielern lässt er sich dies jedoch nicht anmerken, wie Rafael Czichos lobend feststellte. “Ich merke beim Trainer gar keinen Unterschied. Weder in der Ansprache oder im Umgang mit jedem einzelnen, noch in der Trainingsführung. Das bewundere ich auch”, sagt Czichos und erklärt: “Wenn man jeden Tag über seine eigene Person etwas in den Medien liest und Leute etwas fordern, was zum eigenen Nachteil wäre, könnte ich schon verstehen, wenn man sich verändern würde. Das ist bei ihm überhaupt nicht der Fall.”

Im kommenden Heimspiel gegen Union Berlin müssen nun aber drei Punkte her. Denn je länger die Siegslosserie noch andauert, umso größer wird unweigerlich der Druck für die Mannschaft und den Trainer. “Das Spiel wird extrem wichtig”, weiß auch der Verteidiger. “Wir müssen den Bock endlich umstoßen. Jeder, der auf die Tabelle guckt, weiß, dass wir in dieser Situation auf jeden Fall einen Heimsieg brauchen.” Und vielleicht könnte der FC dann einen ähnlich erfolgreichen Winter einläuten wie vor einem Jahr, auch wenn die Situationen laut Czichos nicht miteinander zu vergleichen sind.

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