Sturm-Duo mit Erfolg: Mark Uth und Jhon Cordoba. (Foto: Mika Volkmann)

Cordoba kehrt zurück: Manifest der Kölner Abstiegsangst

Wenn der 1. FC Köln am Samstag in Müngersdorf Hertha BSC empfängt, kommt es erstmals zum Wiedersehen mit Jhon Cordoba. Der Ex-Stürmer der Geißböcke könnte mit seinen Toren den FC noch tiefer in die Krise und womöglich gar Markus Gisdol vom Trainerstuhl schießen. Noch immer steht sein Abgang für einen der Gründe der Kölner Krise. Auf einen anderen Grund trifft der FC nur vier Tage später.

Köln – Es ist nicht so, dass die FC-Verantwortlichen nicht gewarnt gewesen wären. Fans wie Medien erinnerten im vergangenen Sommer an die letzte Abstiegssaison der Geißböcke (2017/18). Damals hatte Ex-Sportchef Jörg Schmadtke den Fehler begangen, Anthony Modeste weder gleichwertig zu ersetzen noch darauf zu achten, dass er die Anzahl an torgefährlichen Spielern im FC-Kader erhöhte. Jhon Cordoba, damals Modeste-Nachfolger, war längst noch kein Knipser. Und der Großteil des restlichen FC-Teams hatte sich in den Vorjahren durch vieles, aber nicht durch regelmäßige Tore ausgezeichnet.

Machte der FC 2020 den gleichen Fehler wie 2017?

Im Sommer 2020 stand Sportchef Horst Heldt vor einer ähnlichen Aufgabe: Jhon Cordoba (13 Tore) wechselte zu Hertha BSC, Mark Uth (fünf Tore, sechs Vorlagen alleine in der Rückrunde) ging zurück zum FC Schalke 04. Dazu verletzte sich Florian Kainz (fünf Tore). Von 51 erzielten Treffern standen also die Torschützen von 23 dieser Tore nicht mehr zur Verfügung. Der beste, noch verbliebene Torschütze der vergangenen Saison im FC-Kader hieß damit Sebastiaan Bornauw, der als Innenverteidiger sechs Treffer hatte erzielen können. Es bedurfte keiner Raketenwissenschaften, um zu erkennen: Der FC würde im Sommer auf dem Transfermarkt torgefährliche Spieler verpflichten müssen, um die hinterlassenen Lücken schließen und erneut die Klasse halten zu können.

Stand jetzt haben die getätigten Transfers diesen Zweck nicht erfüllt. Im Gegenteil: Die Kölner Sturmflaute hat längst Abstiegsangst-schürende Ausmaße angenommen, zumal nicht einmal viele Torchancen vergeben werden, sondern diese erst gar nicht zustande kommen. Nur Schalke (45) und Bielefeld (37) erspielen sich weniger Torchancen als der FC (48), nur Bielefeld schoss in der bisherigen Bundesliga-Saison seltener auf das gegnerische Tor als der 1. FC Köln. Die Geißböcke lecken ihre Wunden: Florian Kainz fehlt noch immer verletzt und wird wohl frühestens im März zurückkehren. Cordoba-Nachfolger Sebastian Andersson muss sein verletztes Knie ruhig stellen und verliert dadurch täglich an Fitness – seine Rückkehr ist gänzlich offen. Und am aktuell nicht Bundesliga-tauglichen Anthony Modeste manifestiert sich, wie falsch die Verantwortlichen lagen in ihrer Einschätzung, dass der Franzose und der Youngster Tolu Arokodare neben Andersson für genügend Tore sorgen könnten.

Ausgerechnet jetzt kommt Jhon Cordoba zurück nach Köln und will die Hertha aus deren nicht weniger großen Krise schießen. Die Berliner stolpern im Gegensatz zum FC vollgepumpt mit Millionen-Transfers ähnlich hilflos durch die Liga. Auch deren Trainer Bruno Labbadia ist angeschlagen. Nicht ausgeschlossen ist, dass nach dem Spiel der unterlegene Trainer den jeweiligen Klub verlassen muss. Cordoba soll für die Hertha dafür sorgen, dass es nicht Labbadia ist. Wer beim FC dagegen die Tore für Markus Gisdol schießen soll, ist unklar. Modeste wird es, so viel scheint nach dessen Auftritt in Freiburg, nicht sein. Sollte es den Geißböcken gelingen gegen die Hertha zu gewinnen und Cordoba kalt zu stellen, kommt vier Tage später bereits die nächste Aufgabe auf sie zu: Dann heißt der Gegner FC Schalke 04, wo ein gewisser Mark Uth zum Führungsspieler erwachsen ist.

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