Thorsten Kinhöfer stellte am 10. Februar 2010 drei Kölner vom Platz. (Foto: imago images / Buthmann)

Rund 1,4 Mio. Euro und die Sehnsucht nach Erfolg

Die Fans des 1. FC Köln wagen es kaum zu hoffen: Erstmals seit elf Jahren ist das Viertelfinale im DFB-Pokal wieder in Reichweite. Die Geißböcke treffen im Achtelfinale am 2. oder 3. Februar 2021 auf den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg und haben somit realistische Chancen auf den Einzug in die Runde der letzten acht Mannschaften. Sollte dies gelingen, würde es dem Klub in jeder Hinsicht helfen.

Köln – Es war der 10. Februar 2010, als der 1. FC Köln zuletzt im Viertelfinale antrat und vom FC Augsburg – damals ein Zweitligist – sowie Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer – stellte drei FC-Spieler vom Platz – spektakulär aus dem Pokal geworfen wurde. Seitdem stand der FC maximal im Achtelfinale (sechs Mal) oder schied in der zweiten Runde aus.

Der DFB-Pokal ist für den FC, ähnlich wie die Bundesliga, seit Mitte der 1990er Jahre kein dauerhafter Ort des Glücks mehr. Mit dem Spieler Horst Heldt standen die Geißböcke 1991 letztmals im Finale, 1995 gab es noch einmal ein Halbfinale (Niederlage gegen den Zweitligisten VfL Wolfsburg). Danach gab es in 25 Jahren fast nur noch Tristesse. Eine doppelt bittere Halbfinal-Niederlage gegen den Erzrivalen Leverkusen (2002 nach Verlängerung), eine Viertelfinal-Blamage beim FC Bayern (2003 mit 0:8) und eben jenes Skandalspiel beim FC Augsburg waren die letzten sogenannten Highlights in der jüngeren Pokalhistorie der Geißböcke.

Brächte ein Viertelfinale die Fans und den FC einander wieder näher?

Man sollte freilich nicht zu früh träumen, dass in dieser Saison wieder mehr drin sein könnte. Das Spiel gegen den VfL Osnabrück hat gezeigt, dass ein Duell gegen einen Zweitligisten alles andere als ein Freilos ist. Doch als Bundesligist muss der FC zumindest mit dem Selbstverständnis in diese Partie gehen, seiner Favoritenrolle gerecht werden zu wollen. Und dann, ja dann würde es tatsächlich das erste Mal seit elf Jahren wieder heißen: Der 1. FC Köln steht im Viertelfinale des DFB-Pokals und wäre nur noch zwei Siege von Berlin… Daran will derzeit zwar nur der allzu optimistischste FC-Fan denken, doch in dieser außergewöhnlichen Saison ohne Zuschauer würde ein außergewöhnlicher Erfolg im DFB-Pokal die Anhänger und den Klub einander wieder deutlich näher bringen.

Viertelfinal-Prämie wäre für den FC von großer Bedeutung

Und dann wäre da natürlich noch der für die Geißböcke wirtschaftlich so drängende Fakt: Dem FC winken im Viertelfinale weitere 1,4 Millionen Euro Prämien. Für den finanziell gebeutelten Klub wäre diese Finanzspritze nach den 700.000 Euro für das Achtelfinale ein weiterer Segen. Zwar kann der Klub damit noch nicht planen und, weil die Partie erst nach Schließen des Winter-Transferfensters stattfindet, nicht bereits im Vorhinein in einen neuen Spieler investieren. Doch die Aussicht auf eine Millionenprämie sollte für alle Beteiligten eine zusätzliche Motivation sein im Januar den Grundstein zu legen, um in guter Form und mit einem guten Gefühl in das so wichtige Spiel in Regensburg am 2. oder 3. Februar gehen zu können. Bei den FC-Fans ist die Sehnsucht nach einem besonderen Erfolg mit dem Los des SSV Jahn gewachsen. Jetzt müssen die Spieler nachziehen.

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