Er bleibt unvergessen – doch ab jetzt können die Fans des 1. FC Köln Maurice Banach immer bei sich tragen: Ex-FC-Profi Andreas Gielchen hat am Donnerstag ein Gedenktrikot an den vor knapp 30 Jahren verstorbenen Stürmer vorgestellt. Der Erlös kommt der Familie Banach zugute, die einst vom FC im Stich gelassen worden war.
Köln – Sie nannten ihn Mucki. Und so nennen sie ihn noch heute. Maurice Banach, der mit 24 Jahren am 17. November 1991 tragisch bei einem Autounfall auf der A1 bei Remscheid ums Leben kam. Der Stürmer, der die Geißböcke in eine neue Ära hätte führen können. Der Vater zweier Kinder, der Ehemann seiner Claudia. Der menschennahe, lebensfrohe Typ, in der Kabine, auf dem Fußballplatz, daheim bei den Banachs, mit Freunden und Fans gleichermaßen. Mucki Banach – er soll unvergessen bleiben.
“Mucki unvergessen”
Dafür hat sein ehemaliger Mitspieler Andreas Gielchen jahrelang gekämpft, für die Familie und für Gerechtigkeit. Längst ist bekannt, wie die Geißböcke die Familie nach dem Tod des Stürmers alleine ließen und später sogar noch Geld forderten – umgerechnet rund 20.000 Euro. Über Geschäftsführer Horst Heldt, selbst einst Banachs Teamkollege, haben sich der FC und die Familie inzwischen dank Gielchen angenähert. Der Vertrag für ein Abschiedsspiel in memoriam wurde unterschrieben, eine Anzahlung des Klubs an die Familie geleistet. Eine späte Entschädigung für Jahrezehnte des Ärgers, der Enttäuschung und, vor allem, der Trauer.
Die Fans können sich also freuen, dass sie ihrem “Mucki” die Aufwartung machen können, sobald die Corona-Pandemie überwunden ist und das Müngersdorfer Stadion prall gefüllt seinen einstigen Helden angemessen würdigen kann. Im November, wenn sich der Todestag zum 30. Mal jährt, könnte es vielleicht sogar schon stattfinden. Bis dahin aber sollen vor allem Trikots verkauft werden, Gedenktrikots, die Gielchen am Donnerstag vorstellte. Produziert vom Trikothersteller Robey, ohne Werbung, aber mit vielen Erinnerungen darauf: dem Konterfei des Stürmers, dem Kölner Dom, dem altehrwürdigen Müngersdorfer Stadion und dem Schriftzug “Mucki unvergessen”. Die Rückennummer 9 – gehalten im alten Stile der 1990er Jahre. All das gibt es ab sofort zum Stückpreis von 49,95 Euro (hier gibt es das Trikot zu kaufen).
Ich habe ein tolles Gefühl
Auch Claudia Banach war am Donnerstag bei der Vorstellung des Tribut-Trikots im RheinEnergieStadion vor Ort. “Ich habe ein ganz tolles Gefühl und ich finde das super, was Andreas Gielchen und der FC auf die Beine gestellt haben. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich habe jetzt das Gefühl, welches ich vor 30 Jahren gerne gehabt hätte. Nämlich, dass man für uns da ist”, sagte Banach gerührt. Auch mit dem Benefizspiel habe die Ehefrau des einstigen FC-Idols nicht gerechnet. Dass sie nun von Horst Heldt die Unterstützung erhält, die ihr jahrelang verwehrt geblieben war, freut sie daher umso mehr. “Da habe ich gemerkt, dass es eine Verbindung zwischen Horst Heldt und Mucki gab und es ihm leid tut, wie es damals gelaufen ist.“ Andreas Gielchen und Trikotpartner Marc Kaufmann rechnen derweil mit 20 Euro Erlös pro Trikot, welcher der Familie zu Gute kommen soll. Davon geht ein Euro zusätzlich an ein Kinderhospiz.
Auch der GEISSBLOG.KOELN wird sich ein solches Trikot kaufen – für unsere Redaktion. Dort wird es neben dem Trikot von Bodo Illgner hängen. Bodo und Mucki – sie waren meine FC-Idole der ersten Stunde, als ich im Alter von acht Jahren Fan wurde und am 4. Mai 1991 erstmals ins Müngersdorfer Stadion ging. Gegen den 1. FC Nürnberg, mit Illgner im Tor, mit Banach im Sturm, mit Littbarski und Ordenewitz. Doch es waren Bodo und Mucki, die mich begeisterten. Leider sah ich Mucki nie live im Stadion, wenn er traf und jubelte. Ich dachte damals, er würde noch Jahre für den FC kicken. Doch ein halbes Jahr später starb er. Er bleibt unvergessen.
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