Markus Gisdol ist seit sieben Spielen sieglos. (Foto: imago images / Contrast)

Bekommt Gisdol noch das Alles-oder-nichts-Spiel?

„Gladiolen oder Tod!“ Louis van Gaal umschrieb beim FC Bayern den Charakter eines entscheidendes Spieles einst blumig. “Do or die” ist die englische Variante. Der Kölsche sagt da schon eher: Et kütt wie et kütt. Allerdings: Sollte der 1. FC Köln dieses besagte Alles-oder-nichts-Spiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am kommenden Sonntag verlieren, würde es für Markus Gisdol wohl sicher heißen: Wat fott es, es fott. Die Frage lautet nun aber: Ist Gisdol schon früher fott?

Köln – “Das ist ein Thema, über das ich mir wirklich keine Gedanken mache”, sagte Markus Gisdol am Samstag nach dem 0:1 (0:0) des 1. FC Köln beim VfL Wolfsburg. Seine Mannschaft hatte eine starke erste Hälfte gespielt, um dann in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel zusammenzubringen. Am Ende stand eine weitere ärgerliche Niederlage, die man sich durch ein weiteres einfaches Gegentor und weitere vergebene Torchancen mehrheitlich selbst eingebrockt hatte. Immer wieder dieselbe Leier also, auch am Samstag.

Wir haben alles in unserer Hand

Seit sieben Spielen hat Gisdol mit dem FC nun schon wieder nicht gewonnen, zwei Punkte geholt, ist auf den 16. Tabellenplatz abgerutscht. Weil am Samstag jedoch parallel der 1. FSV Mainz 05 gegen Arminia Bielefeld nicht über ein 1:1 hinaus kam, ist zwar die Arminia jetzt punktgleich mit dem FC, die Rheinhessen jedoch nicht auf vier Punkte davon gezogen. Zwei Zähler liegen die 05er jetzt vor den Geißböcken. “Wir haben alles in unserer Hand”, sagte Gisdol deswegen auch am Samstag. “Wenn wir die Leistungen aus den letzten zwei Spielen halten können, und das ist unsere Aufgabe, wird es für uns schnell möglich sein zu punkten.”

Gisdol geht davon aus, dass er auch am Sonntag in einer Woche um 18 Uhr im RheinEnergieStadion an der Seitenlinie stehen wird. Nur wenig hört man aus dem Geißbockheim, das ein anderes Szenario vermuten lassen könnte. Am Sonntag wird sich Horst Heldt zur Situation der Geißböcke äußern, jedoch gilt dieser Termin als sicheres Indiz dafür, dass Gisdol Trainer bleiben wird. Ähnlich sah es am Samstag auch Sky-Experte Dietmar Hamann. “Hätten die Kölner die ersten 25 Spiele so gespielt hätten, wie sie die letzten zwei gespielt haben, würden sie heute woanders stehen”, sagte der ehemalige Nationalspieler. “Köln hat Dortmund fast geschlagen und war gegen Wolfsburg in der ersten Halbzeit klar die bessere Mannschaft. Deswegen sagt mir mein Gefühl: Nächste Woche hat Gisdol sein Endspiel gegen Mainz.”

Rutscht der FC vor dem Mainz-Spiel auf Platz 17?

Klar ist aber auch: Bekommt Gisdol das Spiel am Sonntag gegen Mainz, gilt nur ein Sieg. Denn anschließend geht es wieder gegen zwei Top-Klubs (Leverkusen und Leipzig). Ein Dreier gegen den FSV ist Pflicht, darauf haben auch die Verantwortlichen in den letzten Wochen immer wieder gesetzt. Es ging darum, die Rettung in der eigenen Hand zu haben, wie Gisdol nun selbst betonte. Eine Niederlage gegen Mainz, und die 05er wären fünf Punkte weg.

Noch schwerer könnte die Ausgangslage aber werden, da bereits am Freitagabend Arminia Bielefeld den SC Freiburg empfängt und bereits mit einem Unentschieden die Geißböcke zumindest vorübergehend auf den direkten Abstiegsplatz verdrängen könnte. Zudem hat Hertha BSC am Sonntag im Stadtduell gegen Union Berlin sowie in einer Woche am Samstag gegen Borussia Mönchengladbach die Möglichkeit den Vorsprung auf den 1. FC Köln auszubauen. Dem FC wird nach dem 0:1 in Wolfsburg also nichts anderes übrig bleiben, als gegen Mainz voll auf Sieg zu spielen. Das weiß Gisdol, das weiß Heldt. Tod oder Gladiolen eben – oder auch: Et hätt noch immer jot jejange.

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