Friedhelm Funkel und Horst Heldt am Montag gemeinsam auf dem Weg zur Pressekonferenz. (Foto: Bucco)

Dienstag erstes Training: So will Funkel den Klassenerhalt schaffen

Viel Zeit bleibt Friedhelm Funkel beim 1. FC Köln nicht: Sechs Bundesliga-Partien stehen noch aus, in denen die Geißböcke mindestens einen Platz gut machen müssen, um den Klassenerhalt zumindest noch über die Relegation schaffen zu können. Am Montag stellte der neue Übungsleiter erstmals seinen Rettungsplan vor. 

Köln – Sein Abschied von der Bundesliga-Bühne war eigentlich beschlossene Sache. Mehrfach hatte Friedhelm Funkel nach seinem Aus bei Fortuna Düsseldorf betont, nach knapp 30 Jahren im Trainerbusiness seinen wohlverdienten Ruhestand anzutreten. Doch die Corona-Pandemie machte dem inzwischen 67-jährigen einen Strich durch die Rechnung.

Für ein paar Wochen helfen

“Ich konnte die Freiheiten nicht so genießen, wie ich es mir vorgestellt hatte”, erklärte der neue FC-Coach bei seiner Vorstellung auf der Pressekonferenz. “Ich habe mich viel mit Fußball beschäftigt, weil ich viel Freizeit hatte. Im Herbst ist bei mir der Gedanke gereift, noch einmal zu arbeiten.” Dass er nach seiner vierjährigen Station bei der Fortuna, zu er bekanntermaßen eine ganz besondere Beziehung pflegt, nun noch einmal beim rheinischen Rivalen anheuert, dürfte insbesondere in der Landeshauptstadt nicht für allzu große Freude sorgen. Doch auch der FC sei dem Trainer in seiner Zeit von Februar 2002 bis Oktober 2003 ans Herz gewachsen. “Es war eine sehr emotionale und schöne Zeit. Wenn du dann die Möglichkeit bekommst, hier nochmal für ein paar Wochen zu helfen, ist das eine tolle Aufgabe, die ich mit viel Optimismus angehen werden.” Für ein paar Wochen heißt aber auch: Nach der Saison ist endgültig Schluss, so viel machte Funkel ebenfalls klar.

Funkel verschließt dabei nicht die Augen davor, dass die Aufgabe beim FC keine einfache sein wird. Nur sechs Spiele bleiben dem FC noch, um den Abstieg zu verhindern. Um elf Uhr geht es dafür für den Trainer am Dienstag zum ersten Mal mit seiner neuen Mannschaft auf den Platz. Dabei kündigte Funkel zahlreiche Einzelgespräche mit den Spielern an, um auch ein Gefühl für das Innenleben der Mannschaft zu bekommen. “Ich werde mit den Spielern sprechen und klären, wo ich ansetzen kann und was ich machen möchte. Wichtig ist, das Vertrauen der Spieler so schnell wie möglich zu gewinnen”, erklärte der gebürtige Neusser sein Vorgehen. Mental wie taktisch will und muss Friedhelm Funkel die Spieler in den kommenden Wochen wieder in die richtigen Bahnen lenken. Zumindest körperlich wird der Trainer nichts aufholen müssen, Funkel lobte die geleistete Arbeit von Markus Gisdol vielmehr in höchsten Tönen: “Die Physis ist vorhanden. Es ist gut gearbeitet worden.”

Besser verteidigen, offensiv gefährlicher werden

Daher wird es vor allem auf die Überzeugung der Spieler ankommen, wieder Spiele gewinnen zu können. Dafür jedoch müssen die Geißböcke zunächst wieder torgefährlicher werden. Vor einigen Wochen hatte Friedhelm Funkel noch im Sport1-Doppelpass als Experte von der mangelnden Torgefahr der Geißböcke gesprochen. Dabei machte der Routinier weniger die Philosophie von Gisdol als Problem aus, sondern vielmehr den unausgewogenen Kader. “Es wird immer darüber gesprochen, dass sie zu mutlos spielen und mit zu wenig Offensivpower. Doch dafür brauche ich auch die Leute”, sagte Funkel damals. Nun hofft der neue FC-Coach vor allem auf die beiden Rückkehrer Florian Kainz und Sebastian Andersson, die Gisdol weite Teile der Saison gefehlt hatten. “Man hat gegen Mainz gesehen, dass sie ein ganz wichtiger Faktor sind. Gerade mit jemandem wie Andersson als Zielspieler war das ganze Offensivspieler besser.”

Doch wer Funkels Karriere genauer verfolgt hat, dürfte festgestellt haben, dass der Trainer vorwiegend auf eine stabile Defensive setzt. 50 Gegentore, die damit zweitschlechteste Defensive und nur drei Partien ohne Gegentor schreien dabei förmlich nach einer Generalüberholung. Dafür jedoch bleibt Funkel kaum die Zeit. So forderte der einstige FC-Aufstiegstrainer erstmal nur “noch besser zu verteidigen” und “noch einen Schritt mehr zu machen.” Bis Samstag schon müssen die Kölner die ersten Verbesserung bereits auf den Weg gebracht haben. Dann geht es nach Leverkusen, die den FC im Hinspiel mit 4:0 gnadenlos überrollt hatten. Im Anschluss geht es Schlag auf Schlag: Drei Spiele müssen die Kölner binnen sechs Tagen absolvieren, und danach sind nur noch drei Partien übrig. Auf Friedhelm Funkel warten daher einige Herausforderung in kurzer Zeit. Langweilig dürfte es ihm also trotz der nach wie vor anhaltenden Pandemie nicht mehr werden.

 

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