Ankunft des 1. FC Köln am Samstagabend am Geißbockheim: Jonas Hector mit Kölsch auf dem Weg zur Feier. (Foto: Bopp)

Kumm loss mer fiere! So feiern die Fans ihren Effzeh

Kölsches Drehbuch? Um exakt 19.48 Uhr pfiff Schiedsrichter Deniz Aytekin am Samstag die Partie des 1. FC Köln bei Holstein Kiel ab. Jubel in den Wohnzimmern, Gärten und auf den Straßen von Köln. Die Party konnte beginnen – wenn auch mit Corona-bedingten Einschränkungen.

Aus Köln berichtet Lars Tetzlaff 

Eine Stadt atmet auf. Eine Stadt jubelt. Der FC hat es doch noch geschafft – „Schunkel-Funkel“ sei Dank. Köln Oberbürgermeisterin Henriette Reker gratuliert als Erste: „Wenn es darauf ankommt, steht der FC – und deswegen gehört er auch in die 1. Liga.“ Wie Recht sie hatte. Und wie gerne der FC die Politikerin bei Gelegenheit daran erinnern wird.

Abgesperrtes Beton-Auto, Hupkonzert auf dem Ring

Unmittelbar nach Spielende füllt sich der Ring zwischen Rudolf- und Friesenplatz. Ca. 300 FC-Fans singen und tanzen friedlich auf der Straße und jubeln gemeinsam mit den Fans, die mit ihren rot-weiß geschmückten Autos ein ca. 90-minütiges Hupkonzert abliefern. Aus einem Megafon schallt die FC-Hymne. Auffällig: Die Polizei hat das Beton-Auto abgesperrt und macht damit klar, dass Feiern auf Abstand und Hupen toleriert wird, Jubelexzesse aber nicht geduldet werden.

Böller: Polizei greift ein

Als einige Unverbesserliche Böller zünden, greift die Polizei ein. Nach Rangeleien und verbalen Scharmützeln zwischen den vermeintlichen Fans und der Polizei werden etwa 20 Personen in Richtung Friesenwall abgedrängt und dort vor den Geschäften festgesetzt. Ein Flaschenwerfer wird von der Polizei in Gewahrsam genommen. Gegen 21.30 Uhr hat sich die Lage wieder entspannt, wenige Minuten später verlassen die ersten Fans den Ring. Da um 22 Uhr die Ausgangssperre in Kraft tritt, stehen nur noch kleinere Grüppchen zusammen. Die Kölner Polizei und das Ordnungsamt sind vor Ort und bitten die letzten Feiernden, den Heimweg anzutreten.Ein Polizeisprecher berichtet, dass die Lage unter Kontrolle und friedlich gewesen sei. Die Stimmung in der Stadt ist gelöst.

Ankunft der Mannschaft

Nach einer guten Stunde Flug landet der FC-Tross um 23.00 Uhr am Flughafen Köln/Bonn – und wird von ca. 20 Anhängern jubelnd empfangen. Deutlich sichtbar: die Erleichterung, die den Spielern in den Gesichtern steht. Mit dem Bus geht es weiter zum Geißbockheim, wo man um 23.30 Uhr (kurz nach der Ankunft des Busses der FC-Damen, die am Samstagnachmittag mit 4:0 beim FC Ingolstadt gewonnen hatten) eintrifft. Wo in Zeiten ohne Corona wahrscheinlich Hunderte von Fans auf das Team gewartet hätten, herrscht allerdings gähnende Leere.

Ordnungsamt und Polizei achten auch hier penibel auf die Einhaltung der Ausgangssperre und haben das Gelände weitläufig abgesperrt. Trotzdem: Als die Mannschaft den Bus verlässt, wird diese von einigen Club-Mitarbeitern jubelnd begrüßt. Kapitän Hector schnappt sich eine Kiste Kölsch und verschwindet gemeinsam mit den Relegations-Helden in den Katakomben des Geißbockheims, wo das Team den versöhnlichen Ausgang der Saison feiert. Auch wenn es eine Nicht-Abstiegs-Feier mit angezogener Handbremse sein muss: Spieler und FC-Fans werden am Sonntag mit einem breiten Grinsen aufgewacht sein: Der FC bleibt erstklassig.

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