Alexander Wehrle und Werner Wolf. (Foto: Bucco)

Wehrle bleibt, aber: “Es hat mich nachdenklich gestimmt”

Alexander Wehrle bleibt beim 1. FC Köln. Das hat der 46-jährige am Tag nach der Entlassung von Horst Heldt bekräftigt. Der kaufmännische Geschäftsführer machte jedoch aus seinem Ärger über den Heldt-Rauswurf keinen Hehl und wahrte offenbar nur der Form halber den Respekt gegenüber den anwesenden Vorständen. Wie geht es nun in der Geschäftsführung der Geißböcke weiter?

Köln – Mit versteinerter Miene saß Alexander Wehrle auf dem Podium, als die Pressekonferenz des 1. FC Köln im Nachgang der Trennung von Horst Heldt am Montagmittag begann. Nachdem Werner Wolf und Eckhard Sauren die Hintergründe der Entscheidung erklärt hatten, wurde Wehrle gefragt, wie er die Entlassung aufgenommen habe. Der 46-jährige hatte dem Treffen mit dem Vorstand und Heldt am Sonntag beigewohnt und war, ebenso wie Heldt, von dem abrupten Vollzug überrascht worden.

Ich habe dem Vorstand mitgeteilt, dass ich das bedauerlich finde

Am Montag machte er aus seinem Unmut keinen Hehl. Schmallippig reagierte er mit zwei knappen Sätzen: “Ich habe dem Vorstand mitgeteilt, dass ich das bedauerlich finde. Es hat mich nachdenklich gestimmt, aber ich gehe damit professionell um.” Erst auf die Frage nach einem möglichen Rücktritt oder Wechsel zu einem anderen Klub wurde Wehrle ausführlicher und getonte, dass er beim FC bleiben werde – Konflikte mit dem Vorstand hin oder her. “Ich habe hier meinen Vertrag bis 2023 in dem Bewusstsein verlängert, Verantwortung für diesen Klub zu übernehmen. Nicht nur für Mitarbeiter, sondern für alle Anspruchsgruppen”, Wehrle. “Wer mich kennt, weiß, dass wir uns in einer der schwierigsten finanziellen Situationen der Klubhistorie befinden, und dieser Verantwortung bin ich mir besonders bewusst. Ich könnte weder den Mitarbeitern noch mir selbst im Spiegel ins Gesicht schauen, wenn ich jetzt sagen würde: Ich übernehme keine Verantwortung mehr.”

Der FC steht bekanntlich vor großen Herausforderungen, nachdem die Corona-Pandemie die Geißböcke einen Umsatzverlust von 63 Millionen Euro eingebracht hatte. Das führt zu erheblichen Problemen bei der Kaderplanung und Bereitstellung der finanziellen Möglichkeiten für die kommende Bundesliga-Saison. Die Transferphase im bevorstehenden Sommer werde “extrem”, so Wehrle, “und wir müssen darüber hinaus schauen, dass wir die wirtschaftliche Stabilität aufgrund der Unwägbarkeiten sicherstellen”. In so einer existenziellen Situation werde er selbstverständlich beim FC bleiben – auch wenn es mindestens eine konkrete Anfrage gegeben hat, wie Wehrle ebenso bestätigte.

Das habe ich zu akzeptieren und Stuttgart abgesagt

“Ich habe mit dem Präsidenten immer offen und transparent über Anfragen anderer Klubs gesprochen. Ich respektiere die Haltung des 1. FC Köln, dass man mich nicht auf einem Vertrag rauslässt”, sagte Wehrle, deutete damit aber auch an, dass er allen Beteuerungen zum Trotz nicht abgeneigt gewesen wäre, zum VfB Stuttgart zurückzukehren. “Das habe ich zu akzeptieren und Stuttgart abgesagt. Das Thema ist erledigt.” Zu anderen Gerüchten wie der Deutschen Fußball Liga wollte sich der 46-jährige nicht äußern. “Ich habe mich immer voll und ganz auf den 1. FC Köln, meinen Arbeitgeber, konzentriert. Das wird auch so bleiben.” Er werde zudem “auch zukünftig mit dem Vorstand diskutieren, manchmal auch konträr und kritisch”. Auf Dauer wünsche er sich aber wieder einen zweiten Geschäftsführer, der spätestens bis zum Ende der Saison 2021/22 gefunden werden soll, wie Vizepräsident Eckhard Sauren erklärte.

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