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Folge des Baumgart-Pressings: FC braucht gute Standards

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Einer der besten Standard-Schützen beim FC: Florian Kainz. (Foto: Bucco)

Im letzten Testspiel des 1. FC Köln am Samstag gegen die SV Elversberg (2:1) hat sich die Mannschaft von Steffen Baumgart vor allem nach ruhenden Bällen torgefährlich gezeigt. Zwar müssen die Geißböcke aus dem Spiel heraus noch besser in Abschlusspositionen kommen. Doch die Standardsituationen sollen unter Baumgart zu einer entscheidenden Waffe werden – auch weil sie zur Spielidee passen.

Aus Donaueschingen berichten Sonja Eich und Marc L. Merten

Wenn der 1. FC Köln für die kommende Saison schon jetzt über eine Qualität verfügt, dann sind es Standard-Schützen: Mark Uth, Florian Kainz, Ondrej Duda und Louis Schaub sind herausragende Fachleute für ruhende Bälle, ob Ecken oder Freistöße. Zwei Linksfüße, zwei Rechtsfüße – viel Besseres kann man als 1. FC Köln eigentlich nicht wünschen.

Wenn wir so spielen, erarbeiten wir uns automatisch Standards

Das weiß auch Steffen Baumgart, und so ließ der FC-Trainer am Samstagmorgen erstmals ausführlich Ecken und Freistöße von links und rechts trainieren. Mit Erfolg: Schon im Testspiel wenige Stunden später gegen Elversberg führten zwei Situationen zu den beiden FC-Toren: Ecke Kainz, Kopfball Ehizibue, Tor. Freistoß Uth, Kopfball Modeste, Tor. Darüber hinaus hatten Ehizibue, Modeste, Hübers, Hector und Lemperle weitere gute Torgelegenheiten nach Standards.

Das hatte Baumgart sehen wollen. “Wir hatten eine Vielzahl von Situationen, in denen die Jungs nur durch Fouls gestoppt oder die Bälle zur Ecke geklärt werden konnten”, sagte der FC-Trainer und gewährte anschließend Einblick in seine taktischen Überlegungen: “Wenn wir so spielen wollen, werden wir uns automatisch Standardsituationen erarbeiten. Denn das ist Sinn und Zweck der Sache. Daher müssen wir versuchen, in diesen Situationen erfolgreich zu werden.”

Baumgarts Plan: Wer sind die Abnehmer?

Mit seinem Hinweis darauf, dass der FC genau so spielen und Standardsituationen heraufbeschwören möchte, machte Baumgart klar: Tore nach ruhenden Bälle sollen einen essentiellen Teil zum Erfolg beitragen – und sind fest eingeplant. Durch das frühe Anlaufen, das Pressen, das Gewinnen vieler Bälle bereits in der gegnerischen Hälfte soll in letzter Konsequenz auch zu Rettungsaktionen der gegnerischen Verteidiger führen – entweder in Form von klärenden Aktionen zu Eckbällen oder in Form von Fouls, weil man zu spät kommt oder sich nicht mehr anders zu helfen weiß.

Diese Situationen, das ist nun offensichtlich, will Baumgart mit seinen Spielern heraufbeschwören. Dann sollen die Scharfschützen antreten und die Bälle entweder direkt aufs Tor oder auf die besten Kopfballspieler bringen. Anthony Modeste, Sebastian Andersson und Jonas Hector sind natürliche Abnehmer, ebenfalls Timo Hübers, Rafael Czichos und Ellyes Skhiri. Neu ist, dass auch Kingsley Ehizibue ein Zielspieler ist. Markus Gisdol hatte den Rechtsverteidiger häufig zur Konterabsicherung eingeteilt, obwohl der 26-jährige mit 1,89 Meter über das Gardemaß für Standardsituationen verfügt.

Ehizibue eine neue Waffe bei Standards?

Bereits am Samstagmorgen im Training hatte Ehizibue mehrfach getroffen. Gegen Elversberg brauchte er drei Anläufe, war dann aber am langen Pfosten zur Stelle, wo er mit Anlauf die Kainz-Ecke in die Maschen wuchtete. “Easy” hatte sichtlich Freude an seiner neuen Aufgabe und dürfte auch in den kommenden Wochen und Monaten vermehrt den Weg in die gegnerische Strafräume suchen. Der Auftrag an alle FC-Profis ist klar: Der direkte Weg zum Tor ist immer der Beste – doch wenn dieser versperrt ist, sind Standardsituationen das Mittel der Wahl.

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