Nach 533 Tagen ist es am Sonntag soweit: Der 1. FC Köln lässt erstmals seit dem 29. Februar 2020 und dem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 wieder tausende Zuschauer ins RheinEnergieStadion. Das erste Mal – und das letzte Mal – nach dem 3G-Prinzip. Für die Stimmung von den Rängen, aber auch für den leeren Geldbeutel des Klubs.
Köln – Die Zahl der Zahlen: 16.500. So viele Fans werden am Sonntag zum Heimspiel gegen Hertha BSC in Müngersdorf erwartet. Noch keine Auswärtsfans, die sollen dann am 3. Spieltag gegen den VfL Bochum wieder in kleinem Rahmen (900) erlaubt sein. Angeordnet über das gesamte Stadion in allen Blöcken, brav im Schachbrettmuster mit Abstand.
Die Fans kommen zurück – und mit ihnen die Einnahmen
Dass die Rückkehr der Fans lange sehnlichst vom Klub erwartet wurde, ist bekannt. Wegen der erhofften Stimmung für die Mannschaft, die von den Verantwortlichen ja Mantra-artig wiederholt als Grund für die sportlich schlechten letzten anderthalb Jahre angeführt wurde. Aber auch wegen der Einnahmen, die nun zumindest in Teilen wieder in die klammen Kölner Kassen fließen. Auch, weil die Geißböcke die Logen wieder öffnen können – und somit den zahlungskräftigsten Zuschauern die Stadiontore.
Dass der FC mit 16.500 Zuschauern weiterhin keinen Reibach macht, ist auch klar. Nur ein Drittel der maximalen Stadionkapazität darf aktuell vergeben werden. Dass sich dieses Verhältnis in den kommenden Monaten womöglich Richtung Vollauslastung verändern soll, hat Alexander Wehrle angekündigt – oder zumindest hat er seine Hoffnung zum Ausdruck gebracht. Der Grund: Gegen Hertha werden noch 1000 Fans berücksichtigt, die auf das Coronavirus negativ getestet wurden, aber weder davon genesen noch dagegen geimpft sind. Diese 3G-Methode wird ab dem zweiten Heimspiel gegen Bochum durch die 2G-Methode ersetzt: Dann werden nur noch Geimpfte und Genesene eingelassen.
Zwei Drittel aller Kölner ist geimpft
Diese Entscheidung hat zu heißen Diskussionen geführt, aber auch zu Nachahmern in anderen Bundesliga-Städten, so in Dortmund und Leverkusen. Das Ziel der Klubs: vom Hausrecht Gebrauch machen, um die Ränge so schnell wie möglich auch während der Corona-Pandemie wieder mit so vielen Menschen wie möglich füllen können, um die Einnahmen wieder zu steigern – und natürlich die Stimmung. Die Ausnahme, das betonen die Verantwortlichen immer wieder, bilden Kinder bis 16 Jahre sowie Menschen mit einem Attest, dass sie sich nicht impfen lassen dürfen.
Rechtliche Bedenken werden von den Gegnern dieses Vorgehens bereits ins Feld geführt. Doch bis es zu einem richterlichen Entscheid kommt, werden die Geißböcke und andere Klubs dieses Verfahren durchsetzen können, zumal es von der Mehrheit der Politik als richtig erachtet wird. In Köln sind zwei Drittel der Bevölkerung inzwischen einfach geimpft, rund 58 Prozent zweifach. Gleichzeitig liegt die Inzidenz inzwischen wieder bei 50,6, nachdem sie noch vor zwei Wochen bei unter 10 gelegen hatte.
Fans sollen frühzeitig anreisen
Aber worauf müssen sich die FC-Fans am Sonntag gegen Hertha BSC einstellen? Die 25.000 bisherigen Dauerkarten-Inhaber konnten und können sich Tagestickets für den ersten Spieltag besorgen. Sie werden im gesamten Stadion auf alle Blöcke verteilt sitzen. Für die 16.500 Fans gilt innerhalb des Stadions die Maskenpflicht. Darüber hinaus werden sie an den Eingängen stärker als in der Vergangenheit kontrolliert: das personalisierte Ticket, der Personalausweis sowie der Impf- oder Teststatus. Ein Prozedere, das länger dauern wird, weshalb der FC bittet, frühzeitig anzureisen. Der Anpfiff ertönt um 17.30 Uhr.
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