Anthony Modeste hat beim SC Freiburg bereits sein drittes Saisontor für den 1. FC Köln erzielt. Der Franzose stürmte anschließend in die Arme von Trainer Steffen Baumgart. Dass es letztlich nicht zum Sieg reichte, ändert nichts an der Wandlung, die der 33-jährige in den vergangenen Wochen durchlaufen hat.
Aus Freiburg berichtet Marc L. Merten
Als die Flanke von Benno Schmitz in den Strafraum gesegelt kam, sah diese auf den ersten Blick gar nicht so gefährlich aus. Viel Druck war nicht dahinter. Zudem stand Abnehmer Anthony Modeste am Elfmeterpunkt, bewacht von einem Gegenspieler, für einen Kopfball doch recht weit vom Freiburger Tor entfernt. Doch der 33-jährige machte das Beste daraus.
Sein Kopfball passte perfekt ins Eck, ließ Mark Flekken im Freiburger Tor keine Chance. Und dann ging es ab: Modeste stürmte aus dem Strafraum zur Trainerbank. Sein Ziel: Trainer Steffen Baumgart. Den 49-jährige schloss der Angreifer herzlich in die Arme, ehe er sich für seinen Treffer feiern ließ.
Noch lange nicht da, wo er sein könnte
Das Jubelbild kam nicht von ungefähr. Die Beziehung zwischen Modeste und Baumgart ist einer der Schlüssel zum FC-Erfolg. Der neue FC-Trainer hat aus dem alten Stürmer einen neuen Spieler gemacht: robuster, laufstärker und auch wieder abschlussstärker, selbstbewusst und doch demütig, dabei bestens gelaunt und zielstrebig.
Modeste sagte nach dem Tor gegen Freiburg: “Noch immer fehlt ein bisschen die Kraft. Ich bin aber auf einem guten Weg.” Was bedeutet: Modeste ist noch nicht in Topform. Das hatte auch sein Trainer vor dem Spiel erklärt. “Tony ist noch lange nicht da, wo er sein könnte”, sagte Baumgart. Und doch läuft es schon derart rund für den Franzosen.
Baumgart und Modeste: Das passt!
Fraglos profitiert Modeste von der neuen Ausrichtung unter Baumgart. “Der Trainer denkt offensiv, das ist gut für uns.” Was er auch meinte: Das ist gut für Modeste. Offensives Pressing, frühe Ballgewinne, kürzere Wege zum gegnerischen Tor, viele Flanken, viele Abschlüsse – all das kommt dem einstigen 25-Tore-Stürmer entgegen. Und weil er selbst deutlich laufstärker geworden ist, fallen ihm auch die Wege gegen den Ball, das Ausweichen auf die Flügel, das Anbieten im Mittelfeld leichter.
Modeste und der FC unter Baumgart – das passt fraglos. Dafür hätte es den Jubellauf in die Arme des Trainers nicht einmal als Beleg gebraucht. Die Geißböcke haben wieder einen Torjäger. Vier Spiele, drei Tore, allesamt per Kopf – als nächstes will Modeste auch wieder mit dem Fuß treffen. Aber bei so vielen Flanken im Kölner System trifft es sich gut, dass der 33-jährige seine Kopfballstärke längst wiedergefunden hat.
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