Derbyheld gegen Fortuna Düsseldorf vor dem Elften im Elften, dann eine 0:3-Pleite auf Schalke: Für Maurice Banach waren dies seine beiden letzten Spiele im Trikot des 1. FC Köln. Tags drauf verunglückte der damals 24-jährige mit seinem Auto tödlich. Bis heute bleibt der Stürmer unvergessen.
Köln – Wenn ein Spieler des 1. FC Köln zwei Tage vor dem Elften im Elften ausgerechnet gegen einen Rheinischen Rivalen ein Doppelpack schnürt, dann gibt es in Köln keinen perfekteren Derbyhelden. Maurice Banach gelang dies mit seinen beiden Toren im heimischen Müngersdorf gegen Düsseldorf am 9. November 1991. Die beiden Tore zum 4:1-Sieg sollten seine letzten bleiben.
Schalke zu stark in Banachs letztem Spiel
Eine Woche später beim FC Schalke 04 sollte Banach kein Treffer mehr gelingen. Ingo Anderbrügge, Alexander Borodjuk und Peter Sendscheid sorgten für einen Sieg der Gelsenkirchener im Parkstadion vor 61.400 Zuschauern. FC-Trainer Jörg Berger hatte offensiv mit Banach, Henri Fuchs und Frank Ordenewitz sowie dahinter Pierre Littbarski alles aufgeboten. Doch die Geißböcke blieben chancenlos (mehr zum letzten Banach-Spiel bei fussballdaten.de).
Dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Dr. Markus Merk kam allerdings erst am folgenden Tag eine besondere Bedeutung bei. Es war der Schlusspfiff einer außergewöhnlichen Karriere und der letzte Schlusspfiff im Leben des Maurice Banach. Der Sohn einer Deutschen und eines US-Soldaten fuhr nicht mit der Kölner Mannschaft zurück nach Hause, sondern übernachtete mit seiner Familie in seiner Heimatstadt Münster.
Sie nannten ihn Mucki
Die Autofahrt am nächsten Morgen zum Training am Geißbockheim wurde Banach zum Verhängnis. Er starb auf der Autobahn im Wrack seines ausgebrannten Wagens. “Ich fahre allein zum Training, bleibt ihr ruhig hier. Bin heute Mittag wieder zurück”, hatte Banach zum Abschied noch zu seiner Frau Claudia gesagt. Beinahe hätten sie und ihre beiden kleinen Söhne ebenfalls im Auto gesessen.
So schreibt es Claudia Banach in einem gerade erschienenen Buch der Autoren Ralf Friedrichs und Thomas Reinscheid. Vor acht Monaten hatte der GEISSBLOG getitelt: “Sie nannten ihn Mucki” – in Anlehnung an den Kult-Film “Sie nannten ihn Mücke” mit Bud Spencer. Nun erschien zu seinem 30. Todestag das Buch über den FC-Stürmer mit dem gleichnamigen Titel im Verlag Edition Steffan.
Sie haben ihn über all die Zeit nie vergessen
Seine Geschichte ist in viele Herzen von FC-Fans gebrannt. Nicht nur seine 24 Tore in nur 49 Spielen, sondern die Hoffnungen, die mit seinem Namen damals verbunden worden waren. “Unser großer Hoffnungsträger war nicht Pierre Littbarski, nicht Horst Heldt, es war Mucki”, erzählte später Trainer Berger. Maurice Banach und Weltmeister-Torhüter Bodo-Illgner – die beiden gleichaltrigen Anführer sollten die künftigen Stars einer glänzenden FC-Zukunft werden.
Stattdessen wurde Banachs Tod zum Wendepunkt in der FC-Historie. “Sie haben ihn über all die Zeit nie vergessen, schwelgen nostalgisch in Erinnerungen an ihn und halten Mucki seit Jahren in Ehren”, schreibt Claudia Banach im Vorwort des Buches. “So wie er für mich immer in meinem Herzen sein wird, so ist er auch für immer in den Herzen der FC-Fans.”
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